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Freitag, 7. Mai 2010

Traumsplitter

In einem seltsamen Gebäude - ein Turm in Form eines angespitzten runden Bleistifts, allerdings sehr klein. Der Umfang ist gerade so, daß ich stehend hineinpasse und kurz über mir beginnt der Kegel der Spitze. Als ich hinaufschaue sehe ich, daß der gesamte Turmkegel voller Spinnweben und sonstiger Insekten ist. Irgendwo hängt sogar eine Fledermaus. Nee - denke ich, - hier kannst du nicht drin bleiben, sonst fallen dir noch die Spinnen und sonstigen Tierchen auf den Kopf.

Irgendwo in einem großen Raum sitzt K. mit einem kleinen Mädchen und macht mit ihr Hausaufgaben oder liest ihr etwas vor. Später verläßt er den Raum, genau in diesem Augenblick gehe ich ebenfalls auf den Ausgang zu. Er sieht mich und grüßt, ich grüße zurück. Ich beschließe zu warten, bis er wiederkommt, warum weiß ich selbst nicht genau, und setze mich auf einen Stuhl neben der Tür. Hinter mir ein Tisch mit mehreren Leuten aus K.s Familie, unter anderem eine ältere Frau. Es werden immer mehr und ich habe den Eindruck, daß ich ihnen den Stuhl wegnehme. Deshalb stehe ich auf, schiebe den Stuhl Richtung Tisch und sage, daß ich nicht den Stuhl in Beschlag nehmen möchte. Die ältere Frau winkt jedoch freundlich ab und fragt mich, ob ich nicht mit ihnen zusammen essen möchte. Ich finde es zwar nett, daß ich eingeladen werde, lehne jedoch dankend ab.

Als

ich heute ins Büro kam, war Herr N. doch, trotz gestriger Ankündigung, anwesend, streckte mir jedoch sogleich zur Begrüßung triumphierend sein (leicht) blutiges, vollgerotztes Taschentuch entgegen, als Beweis, daß er sich heldenhaft trotz hohen Blutverlustes ins Büro schleppt. Genau das wollte ich am frühen Morgen sehen.

Ansonsten habe ich festgestellt, daß ich mal die kleinen Mini-Werbeflyer aus meinem Briefkasten entfernen sollte. Ich habe irgendwann aufgehört, die rauszunehmen und inzwischen häufen sie sich auf dem Boden des Briefkastens schon mehrere Zentimeter hoch.

Post von meiner Zahnärztin

Herr N. bereitete mich heute bereits darauf vor, daß er morgen vielleicht zum Arzt gehen wird, da er immer noch seit drei Wochen seinen "Rotz" nicht losgeworden ist. Er erklärte mir auch gleich, daß jetzt beim Schnauben schon fast Blut kommen würde. Wenn ich also Blut sehe und er unter dem Schreibtisch liegt, würde er gerade verbluten. Nur, damit ich Bescheid wisse. Ich habe noch nie gehört, daß jemand an Schnupfen verblutet ist, aber ich habe gesagt, daß ich das alles gar nicht so genau wissen möchte. Wieso müssen Männer einem immer alle Details ihrer Körperabsonderungen erzählen? Und im übrigen verblute ich gerade seit drei Tagen an Unterleibsschnupfen. Komisch, daß ich noch nicht tot bin. Aber es ist verständlich, daß Männer beim Anblick von ein bißchen Blut sofort panisch werden, schließlich sind sie es nicht gewöhnt.
Zu Hause erwartete mich Post von meiner Zahnärztin. Eine Ansichtspostkarte mit roten und grünen Äpfeln und der Aufforderung, ich möchte doch bitte einen neuen Kontrolltermin vereinbaren. Ärghs! Seit wann schicken Zahnärzte Postkarten? Ich warte zwar ständig auf Post, besonders auf einen Brief von meinem Arbeitgeber, von dem seit fünf Monaten eine Antwort aussteht, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Nachdem ich letztes Jahr das erste Mal nach neun Jahren wieder beim Zahnarzt war und bis auf das eine Loch, weshalb ich den Termin gemacht hatte, nichts weiter zu finden gewesen ist, hatte ich gedacht, ich könnte mich jetzt für die nächsten neun Jahre wieder verdrücken. Überhaupt hatte ich mir gerade zwei Tage vorher vorgenommen, mindestens ein halbes Jahr zu keinem Arzt mehr zu gehen, nachdem ich in der Praxis von meiner Hausärztin weggeschickt wurde, als ich ein Rezept für das Nasenspray gegen Heuschnupfen haben wollte. Dazu müßte ich zur HNO-Ärztin, die das Spray verschrieben hat. Ich habe aber keine Lust extra wegen dem Spray in die Polyklinik zu fahren, ich weiß noch nicht einmal, ob es die Fachärztin noch gibt, da sie vor zwei Jahren schon aussah, als stünde sie kurz vor der Rente. Man fühlt sich ständig nur noch wie ein Bettler, wenn man zum Arzt geht, und zahlt 400 EUR Bettelsteuern im Monat an die Krankenkasse. Wenn man Glück hat, bekommt man etwas, wenn man Pech hat, wird man weg und von Pontius zu Pilatus gejagt. Jedenfalls habe ich Ärzte und Arztbesuche so satt, daß ich eigentlich bis ans Ende meines Lebens keinen mehr sehen will, aber mindestens die nächsten Monate. Sch.... auf Heuschnupfen und einfach hoffen, daß die Nase nicht so zuschwillt, daß ich keine Luft mehr bekomme, sch.... auf Rücken, so lange ich mich noch an- und ausziehen kann, sch.... auf überhaupt alles. Aber ich bin mir sicher, daß ich für die Goldinlays, die ich nicht haben möchte, nicht eine Sekunde lang betteln müßte.