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Sonntag, 1. August 2010

Seltsame Küchenartefakte

Eigentlich begann der Tag wie jeder Tag. Ich tappte ziemlich früh am Morgen in die Küche, um mir dort ein sonntägliches Frühstück zu bereiten. Allerdings kam es nicht dazu, und wie es dazu kam, daß es nicht dazu kam, weiß ich nicht mehr wirklich. Es war vielleicht ein spontaner Gedanke, der mich abgelenkt hat und mich dazu animierte, eine Entsorgungsorgie zu starten. In den anderen Zimmern bin ich recht schnell und zeitnah beim Entrümpeln, aber da die Küche sowieso seit Jahren Baustelle ist und auch so aussieht, reizt sie dazu, dort nicht nur ständig wild irgendwelches Zeug abzustellen, sondern sich auch nicht allzu viel Gedanken um Ordnung zu machen, weil es ja in diesem Zustand eh egal ist. Zuerst mußten die zehn Jahre alten Bonbons im Bonbonglas daran glauben, die ich mit dem Hintergedanken aufgehoben hatte, daß ja plötzlich einmal ein akuter und höchstnotpeinlicher Notfall auftreten könnte, in welchem ich dringend und auf der Stelle einen Bonbon benötige. Dieser Notfall ist in zehn Jahren aber nie aufgetreten. Deshalb gehe ich ganz stark davon aus, daß er in den nächsten zehn Jahren ebenfalls nicht auftreten wird. Stattdessen füllte ich in das Glas nun eine Knabbermischung aus Walnüssen und Sonnenblumenkernen, von denen die Tüten sonst dauernd wahllos angebrochen irgendwo herumliegen. Als nächstes mußte die geschenkte Kaffeemaschine gehen, die ich nie benutzt habe, da ich keinen Kaffee trinke. Aber ich dachte mir, wenn der Besuch einmal Kaffee trinken möchte....dabei vergaß ich jedoch, daß ich nicht nur nicht Kaffee trinke, sondern auch nie Kaffee im Haus habe. Selbst wenn ich also Besuch bekommen hätte, der unbedingt Kaffee trinken möchte, hätte er Pech gehabt. Also weg damit. Bei dieser Aktion stellte ich außerdem fest, daß ich nur noch drei flache große Teller besitze. Das war mir bisher gar nicht aufgefallen. Es besteht dementsprechend also nicht nur ein bekanntes Kleine-Löffel-Sterben, sondern ebenso eine hohe Flache-Teller-Sterblichkeit.

Der bewußte Blick in die Schublade mit den Küchengeräten offenbart immer wieder Überraschendes. Ein wenig fühlt man sich dabei wie ein Archäologe, der rätselhafte Artefakte ausgräbt und sich fragt, wozu sie wohl einmal gedient haben. Bei manchen Geräten habe ich dazu wirklich keine Idee. Wozu benutzt man zum Beispiel diese Gegenstände? Sind das vielleicht Ritualwerkzeuge für den Dienst an einem blutdürstigem Gott?

Küchenartefakte

Ok, beim ersten von links habe ich es inzwischen herausgefunden. Es ist dieses Teil und ich wußte nicht, daß ich so etwas besitze. Bestimmt wieder irgendein Weihnachtsgeschenk. Entdeckt habe ich außerdem solche Schätze wie einen Universalzerkleinereraufsatz für meinen Mixstab, der sogar ein Crusheismesser hat. Völlig neu für mich, obwohl ich diesen Mixstab schon mindestens zehn Jahre besitze. Allerdings hat mich Crusheis bisher nie interessiert. Crusheis interessiert mich erst seit ca. vier Tagen, seitdem ich meinen ersten Obstsmoothie gemixt habe, der mich so begeistert hat, daß es durchaus sein könnte, daß ich mich in den nächsten Wochen nur noch von Obst- und Gemüsesmoothies ernähre. Auf jeden Fall werde ich, so bald dieses dicke grüne reife Ding da unten im Foto geschlachtet ist, einmal einen Wassermelonensmoothie mit Crusheis probieren. Insgesamt ist das Ergebnis der Spontanaktion ein Frühstück am Nachmittag und ein Sack voller Müll.