Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Montag, 28. März 2011

Ist es also soweit -

als wir heute auf die erste Sportgruppe warten mußten, bevor wir in die Sporträumlichkeiten konnten, bot mir einer der Männer aus unserer Gruppe seinen Sitzplatz an. Nun ja, der Kräfteverfall ist wirklich beängstigend. Bereits in den letzten zwei Jahren, vielleicht schon als Folge der Erkrankung, was zusätzlich noch zu meiner Überforderung beigetragen hat, aber ich hatte gehofft, daß es spätestens in diesem Jahr wieder besser werden würde. Doch stattdessen ist es mit der Chemo noch schlimmer geworden. Manchmal wünschte ich wirklich, ich müßte nicht vier Treppen bis in meine Wohnung steigen. Außerdem müßte ich dringend die Gardinen waschen, habe aber keine Kraft, um mit der Leiter herumzumachen und darauf herumzuklettern. Und das mir, wo ich doch überhaupt keine Geduld habe, wenn ich mich nicht bewegen kann wie ich will. Durch meine Krankheitserfahrungen im zarten Alter von 18 Jahren, als ich kaum noch zwei Treppen hochgekommen bin, bin ich zu jemandem geworden, der Einschränkungen nicht mehr akzeptieren kann. Denn damals war ich noch völlig sorglos und unbedacht mit meiner Gesundheit und tatsächlich so naiv zu glauben, das wäre das beginnende Alter. Natürlich war es das nicht, sondern eine Herz- und Lebergeschichte nach einer schweren Virusgrippe. Mit einem Jahr Weißdorn war ich fast wiederhergestellt. Aber seitdem weigere ich mich, daran zu glauben, daß ich mich mit irgendwelchen Einschränkungen auf Dauer abfinden muß. Ich fürchte jedoch, daß ich das doch irgendwann muß, spätestens wenn es tatsächlich das Alter ist. Und mein Körper hat ja netterweise zu fast jeder Lebenszeit irgendwelche risikobehafteten Überraschungen für mich auf Lager. Manchmal wundere ich mich wirklich über das Glück im Unglück, das ich bisher hatte. Die Menningitis angeblich ohne Schäden überstanden (ok, manche sagen etwas anderes), auch die Herz- und Lebergeschichte hätte anders ausgehen können, hat aber nur wenig zurückgelassen. Und jetzt? Wird es diesmal wieder so sein? So viele Jahre hat es noch nie gedauert...

Traumsplitter

Unter freiem Himmel über den Paare von Kriegsbombern ziehen. Sie wollen nicht in meine Stadt, sondern in eine andere, aber es ist trotzdem nötig, sich zu verstecken. Irgendwo, die Bomber über uns hinwegfliegend, tausche ich mit meiner Jugendliebe Küsse aus. Die Jugendliebe wird zu meinem Kumpel, dem ich über einige sexuelle Eskapaden von mir berichte, mit Leuten, mit denen man sowas eher bleiben lassen sollte, und meine entschuldigend hinzufügen zu müssen, daß es nicht wirklich Sex war, sondern Normalität. Ich spüre plötzlich etwas an meinem Handgelenk, das sich wie eine eiserne Handfessel anfühlt. Doch es ist mein Kumpel, der mein Handgelenk in eisernem Griff hält, als wolle er mich an sich ketten. "Willst du mich nicht loslassen?" frage ich, denn schließlich kann er mich nicht ewig an sich binden. Aber er scheint nicht zu wollen.

Grün

Wortmeer hat mich dazu inspiriert, selbst einmal in meiner Wohnung auf die Suche nach Grün zu gehen und ich fand mehr als ich erwartete. Trotzdem haben sich auch ein paar andere Farben hineingeschmuggelt. Vielleicht gehe ich ja demnächst auf die Suche nach Rot.

Grün