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Freitag, 27. Januar 2012

Schlechtes Gewissen

Wahrscheinlich hat jeder ein paar Leichen im Keller und bei mir sind es Marienkäferleichen. Als Kind sammelte ich gerne gesichtete Marienkäfer ein und setzte sie in ein gläsernes Konservenglas. Ich tat einige grüne Blätter und etwas Wasser hinzu, weil ich der Meinung war, das brauchen Marienkäfer zum Leben, dann stach ich Luftlöcher in den metallenen Schraubdeckel, schloß das Glas damit und stellte es in mein Regal. So wollte ich mir die Käferchen als Haustiere halten und mich an ihnen erfreuen. Leider hat keiner der Käfer lange überlebt. Nachdem nichts als tote Käfer bei dieser Prozedur herauskamen, ließ ich es irgendwann wieder sein, weil ich einsah, daß es weder den Käfern noch mir viel bringt. Wenn ich jetzt meinen Glückskäfer auf seinem samenten Tarnkissen, das er sich völlig freiwillig gesucht hat und an das sich niemand, der auf der Couch sitzt, mehr lehnen darf, schlafen sehe, werde ich immer an diese Marienkäferleichen erinnert. und ich habe ein wirklich schlechtes Gewissen. Natürlich ist das total lächerlich, wenn man heutzutage Jugendliche sieht, die Hunde zu Tode quälen oder Katzen anzünden und sich damit auch noch bei Facebook brüsten. Ich bin da einmal auf eine ganz ekelhafte Seite geraten, die aber inzwischen gesperrt ist, doch die Videos schwirren wahrscheinlich immer noch im Netz herum. Aber vermutlich gibt das Marienkäferglückspunkteabzug für mich.

Schattengewächs

Am runden Tisch meines Elternhauses sind Verwandte und Bekannte versammelt. Meine Mutter steht dabei und kümmert sich um eine Rankpflanze im Topf, die ziemlich viele vertrocknete Blätter bekommen hat. Mit einer Schere in der Hand fragt sie, wieviel sie abschneiden soll, und kürzt so dirigiert die Ranken, bis nur noch gesunde Blätter an der Pflanze sind. Während dieses Vorgangs kommt mir blitzartig die scheinbar bedeutungsvolle Erkenntnis, daß Menschen wie Pflanzen sind und wie diese auf Licht reagieren. Einige brauchen viel Licht, manche Halbschatten und andere Schatten, um sich wohl zu fühlen und gesund zu bleiben. Doch warum zum Teufel sitze ich hier im Schatten, und die junge Frau mir gegenüber hat ein Platz direkt im einfallenden Sonnenlicht? Bin ich wirklich ein Schattengewächs? Oder bräuchte ich nicht eigentlich ebenfalls einen Fensterplatz?

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Solange es nicht solch ein Fensterplatz ist....