Gestern abend noch bei völliger Stille ins Bett gegangen, wache ich mitten in der Nacht nach dem ersten Traum auf und wundere mich, daß meine Nachbarn so laut ihren Fernseher zu laufen haben. Ich bin zwar gewohnt, daß sie öfters mal die Nacht durchmachen, aber Fernsehprogramm läuft da eher weniger. Dann am frühen Morgen, ich wache erneut auf, der Fernseher läuft immer noch. Auch zwei Stunden später. Sollten sie wirklich die ganze Nacht hindurch bis in den Vormittag hinein Fernsehen schauen oder nicht mitbekommen haben, daß er an ist? Sogar ich kann ja fast verstehen, was im Fernsehen gesprochen wird. Ich wanke ins Badezimmer und der Ton vom Fernseher wird immer lauter. Verwundert realisiere ich, daß er aus meiner Küche kommt. Dort nachsehend stelle ich fest, daß der kleine Küchenfernseher läuft und das, obwohl ich ihn definitiv am Tag zuvor nicht eingeschaltet hatte. Er muß in der Nacht von allein angesprungen sein, was bisher nie vorgekommen ist und auch irgendwelche Timer benutze ich an dem Fernseher nicht. Sollte das eine Wirkung des Sonnensturms sein? Der Fernseher steht genau an der Ostwand, an der früher die zickende Funkuhr hing. Und irgendwie scheinen Ostwände generell ein Problem mit Elektrizität zu haben. Diesmal waren es wirklich nicht die Nachbarn.
In der alten Wohnung meines Bruders. Gras ist über den Fußboden gewachsen und ich, sowie einige andere Bekannte helfen, das Unkraut zu rupfen. Der modrige, staubige Geruch ist ganz genauso wie früher vorhanden, fällt mir auf. Dann ist es mein Kumpel, der wieder in sein altes Zuhause gezogen ist, weil seine Freundin mit ihm Schluß gemacht hat. Er hat wohl irgendetwas gesagt oder getan, was sie so aufbrachte, daß sie sich trennen wollte. Mich wundert das ein bißchen, hatte er doch beim letzten Telefonat noch erzählt, wie wenig zickig sie sei. Seltsam. Dann muß es etwas wirklich Schwerwiegendes gewesen sein, aber ich traue mich nicht, weiter nachzufragen. Seine Kumpel sind anwesend und wir bereiten uns auf einen Discobesuch vor, genauso wie früher. Ich freue mich auf diesen Abend, an dem alles genauso wird wie früher. Eine bißchen blöd finde ich es allerdings, daß es mir richtig gut geht, wenn es ihm wahrscheinlich eher schlecht geht, aber andererseits trage ich ja keine Schuld an den Umständen. Später auf einem sonnenüberfluteten Hügel schaue ich mit meinem Kumpel auf alte verfallene Backsteinhäuser hinunter und wir spinnen miteinander herum, was für tolle Traumhäuser man daraus machen könnte. Ganz so wie früher. Wir konnten schon immer herrlich zusammen architektonische Luftschlösser bauen. Ein schönes Gefühl von Verbundenheit und Freundschaft.