Gestern
Stress macht Knochen anfälliger für Metastasen las ich kürzlich. Zum Glück wird es jetzt wieder entspannter, ist auch dringend nötig. Die Onkologin hörte gestern gar nicht mehr auf sich zu wundern. Sie wunderte sich über meine Eierstöcke (mal wieder), über meine Schwäche, die ich im Moment schlimmer finde, als noch im Winter (wahrscheinlich war es ziemlich naiv zu glauben, daß es stetig nur noch besser werden würde, aber es scheint gar nicht so ungewöhnlich zu sein), wie immer über die Schmerzen, die ich bei kleinsten Belastungen und Anstrengungen in den rechten Rippen bekomme (glücklicherweise ist aber nichts zu entdecken und ich finde es wegen dieser Schmerzen sehr beruhigend, wenn die Ärztin alle drei Monate mal meine Organe mit Ultraschall abcheckt) und über die Osteopenie. Wie sowas sein könne, fragt sie mich. Ich sage, daß halt Chemo, bzw. Cortison auf die Knochen gehen und sie nickt und antwortet: "Beides geht auf die Knochen.". Na sowas. Beim letzten Mal hieß es noch, daß die Chemo den Knochen überhaupt nix tut. Und ich wundere mich, warum sich die Onkologin ständig wundert, da sie doch genug Patienten hat, von denen sie sowas bereits kennen dürfte. Sie meinte, man sähe mir das alles gar nicht an, ich sähe ganz normal aus. Dolles Ding! Wenn es danach ginge und ich mich so fühlen würde, wie ich aussehe, wäre ich das wandelnde blühende Leben und wäre es auch vor zwei Jahren gewesen als ich mit einem Bein im Grab stand. Den Spruch kenne ich ja schon, leider scheint das blühende Leben nur so eine Art flüchtige Aura zu sein, wie ich regelmäßig feststellen darf, denn genauso wie früher geht gar nichts mehr, obwohl man sich in guten Momenten gerne darüber hinwegtäuscht. Die Ärztin meinte, es könnte auch eine Depression sein, wie sie von den Antihormonen ausgelöst werden kann, aber die Psychologin glaubt wiederum nicht, daß es eine Depression ist, als ich sie daraufhin ansprach.
Nach dem Arztbesuch erklomm ich meinen Lieblings-Trümmerberg und war überrascht, wie sehr sich dort alles verändert hat, denn ich war schon einige Jahre nicht mehr dort. Wo früher Heide war ist inzwischen alles mit Gebüsch überwuchert, so daß ich die alten versteckten Pfade und Orte nicht mehr oder nur mit Mühe fand. Und von der Bank, von der man früher einen Sonnenuntergang über den Dächern von Berlin beobachten konnte, guckt man nur noch auf Gebüsch. Eigentlich schade, denn der Reiz eines Berges, egal wie hoch, ist es doch, einen weiten Ausblick zu haben. Wenn der nicht ist, habe ich nicht mehr viel Lust, auf einen Berg zu klettern. Gebüsch kann ich mir auch unten angucken. Da sich das Wetter nicht entscheiden will zwischen Regen und Sonne, kam ich zwischendurch in einen Regenguß und versank in den schon vorher teilweise verschlammten Wegen. Zum Glück hatte ich keine Strümpfe an, so daß nur die Füße naß wurden. Eigentlich soll man ja nicht mit nackten Füßen durch Gebüsch und Wiesen laufen, wegen der Zeckengefahr. Ich mache es immer noch und weder hatte ich jemals eine Zecke, noch habe ich jemals in meinem Leben eine gesehen. Den gruseligen Zeckenerzählungen von anderen lausche ich stets staunend und ungläubig, so wie man sich Märchen von feuerspeienden Drachen erzählen läßt. Ich glaube, Zecken mögen mich nicht. Wenn ich angetrampelt komme, suchen sie wahrscheinlich fluchtartig das Weite. Nach den drei Tagen Anstrengung war es aber wohl etwas viel, denn als ich um 17 Uhr zu Hause war, fiel ich wie tot ins Bett, schlief bis 20 Uhr, aß schnell etwas zu Abend, ging wieder ins Bett und schlief bis vormittags um 10 Uhr. Ich habe nicht ausgerechnet, wieviel Stunden das sind, aber sie waren notwendig, und selbst jetzt fühle ich mich noch nicht vollständig wiederhergestellt, wobei sich bei Erschöpfung auch immer mein Gehirn herunterfährt, weshalb mir das Schreiben dann schwerer fällt, sowie überhaupt einen klaren Satz oder Gedanken zusammen zu bekommen.

Nach dem Arztbesuch erklomm ich meinen Lieblings-Trümmerberg und war überrascht, wie sehr sich dort alles verändert hat, denn ich war schon einige Jahre nicht mehr dort. Wo früher Heide war ist inzwischen alles mit Gebüsch überwuchert, so daß ich die alten versteckten Pfade und Orte nicht mehr oder nur mit Mühe fand. Und von der Bank, von der man früher einen Sonnenuntergang über den Dächern von Berlin beobachten konnte, guckt man nur noch auf Gebüsch. Eigentlich schade, denn der Reiz eines Berges, egal wie hoch, ist es doch, einen weiten Ausblick zu haben. Wenn der nicht ist, habe ich nicht mehr viel Lust, auf einen Berg zu klettern. Gebüsch kann ich mir auch unten angucken. Da sich das Wetter nicht entscheiden will zwischen Regen und Sonne, kam ich zwischendurch in einen Regenguß und versank in den schon vorher teilweise verschlammten Wegen. Zum Glück hatte ich keine Strümpfe an, so daß nur die Füße naß wurden. Eigentlich soll man ja nicht mit nackten Füßen durch Gebüsch und Wiesen laufen, wegen der Zeckengefahr. Ich mache es immer noch und weder hatte ich jemals eine Zecke, noch habe ich jemals in meinem Leben eine gesehen. Den gruseligen Zeckenerzählungen von anderen lausche ich stets staunend und ungläubig, so wie man sich Märchen von feuerspeienden Drachen erzählen läßt. Ich glaube, Zecken mögen mich nicht. Wenn ich angetrampelt komme, suchen sie wahrscheinlich fluchtartig das Weite. Nach den drei Tagen Anstrengung war es aber wohl etwas viel, denn als ich um 17 Uhr zu Hause war, fiel ich wie tot ins Bett, schlief bis 20 Uhr, aß schnell etwas zu Abend, ging wieder ins Bett und schlief bis vormittags um 10 Uhr. Ich habe nicht ausgerechnet, wieviel Stunden das sind, aber sie waren notwendig, und selbst jetzt fühle ich mich noch nicht vollständig wiederhergestellt, wobei sich bei Erschöpfung auch immer mein Gehirn herunterfährt, weshalb mir das Schreiben dann schwerer fällt, sowie überhaupt einen klaren Satz oder Gedanken zusammen zu bekommen.

zuckerwattewolkenmond - Fr, 22:32