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Samstag, 22. September 2012

Ich tue Buße.

Man möge mir Asche auf das Haupt streuen und mich im Büßerhemd durch die Stadt jagen, aber ich habe Abbitte zu leisten - der höheren Gerechtigkeit gegenüber. Es gibt sie nämlich doch. Manch ein Mitleser erinnert sich vielleicht noch daran, als ich vor ca. 2 oder 3 Jahren über meinen Nachbarn schimpfte, der (zusammen mit seinen Partygästen) allein vom Balkon aus mein Zimmer regelmäßig so mit Zigarettenqualm füllte, daß ich kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Diese Extremvariante hat irgendwann zwar nachgelassen, doch vollgequalmt wurde ich trotzdem ständig. Damals beschwerte ich mich, daß solche Leute meistens auch noch kerngesund seien. Seit einigen Wochen nun dringt nachts solch ein Geröchel und Gehuste an mein Ohr, daß ich davon sogar wach werde oder aber von Lungenflügeln träume (ich meine mich sogar zu erinnern, daß diese schwarz waren). Unter diesen Umständen kann man natürlich nicht wirklich Schadenfreude empfinden. Manchmal möchte ich fast den Notarzt rufen, weil ich denke, da erstickt noch jemand im Schlaf. Ständig so ein Geröchel zu hören ist ebenfalls nicht sehr angenehm. Ich werde nie verstehen, wie sich jemand freiwillig und ohne Zwang so die Gesundheit ruiniert. Aber ich hoffe, nachdem ich eingesehen habe, daß ich mich irrte, daß die höhere Gerechtigkeit in anderen Dingen ebenso gut funktioniert.
Apropos Gesundheit, nachdem ich es geschafft habe, den ganzen August und fast auch den September ohne Arztbesuche zu erleben, geht es jetzt im Oktober wieder richtig los. Jede Menge Termine, Nachsorge und anderes, wahrscheinlich sogar in jeder Woche mehrere. Ich habe außerdem erfahren, daß es sich mit der Küche wohl doch noch länger hinzieht, da der Mensch, der mir bei den schweren Sachen hilft im Oktober im Urlaub ist. Meinen Zieltermin für eine fertige Küche habe ich jetzt auf vor Weihnachten verlegt. So langsam vermisse ich bei diesen Temperaturen meinen Kräutertee. Aber gut, dann gehört der Oktober halt ganz den Ärzten und nicht der Küche. So wird es wenigstens nicht zuviel.

Die Raubvogelkralle und Sieg der Parlamentarier

Irgendwo liege ich unter dem nächtlichen Sternenhimmel und blicke gedankenverloren hinauf. Der Himmel ist klar und von unzähligen Sternen übersät. Ich entdecke drei helle Sterne, die eng wie ein Dreieck zusammenstehen. Während sich meine Aufmerksamkeit darauf fokussiert, sieht es plötzlich aus, als würden mehrere Sterne vom Himmel fallen. Jedenfalls bewegen sie sich merkwürdig, hin und her, und sind dann nicht mehr zu sehen. Sind das Sternschnuppen? Sie hatten keinen Schweif, aber da ich keine andere Erklärung habe, beschließe ich, sie als Sternschnuppen zu sehen. Und gleich vier und drei auf einmal!
Später bei Tag liegt im Wald ein riesiger Berg verwesendes Fleisch, wie ich erfahre von einem Raubvogel, der abgeschossen wurde. Irgendjemand hat fein säuberlich sämtliche Krallen des Raubvogels abgeschnitten, getrennt und zum Trocknen aufgehängt. Ich nehme eine als Souvenir mit.
Jemand begleitet mich zur U-Bahn. Dort treffen wir auf jubelnde und sich umarmende Menschen. Er klärt mich auf, daß am Morgen Wahlen stattfanden und die Parlamentarier gesiegt haben, was wohl zu solchen Freudenfeiern Anlaß gibt. "Heut ist aber etwas los." sage ich bloß.