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Samstag, 1. Juni 2013

Die Brut

ist ausgeflogen, das Nest leer. Wurde auch höchste Zeit, denn Frau und Herr Meise standen kurz vor einem Burnout, so wie sie immer hektischer hin- und hergeflogen sind. Die Jungen dagegen wurden mit jedem Tag lauter, zum Schluß konnte man sie schon vom Hof aus schreien hören. Ich kann mich nicht erinnern, daß die Grünfinken so laut waren, aber das liegt vielleicht daran, daß sie mehr Platz hatten und in meinen Balkonkästen spazierengehen konnten, statt zusammengedrängt in einem engen Nistkasten zu sitzen. Wenn die Meisen ihre Flügel darin ausprobiert haben, hörte sich das ein bißchen an, als hätte ich einen schnurrenden Tiger auf dem Balkon oder als würde der Nistkasten fauchen. Bevor sie sich aus dem Staub gemacht haben, beraubten sie mich meiner Walnüsse. Ich hatte einige geschälte zum Knabbern auf dem Tisch zu liegen, ging ins Zimmer und als ich zurückkam, waren sie verschwunden. Deshalb legte ich, um den Dieb zu stellen, eine weitere Walnuß auf den Tisch und versteckte mich hinter der Tür. Es dauerte nicht lange, da konnte ich ihn auf frischer Tat ertappen. Er trug gelb-blaue Federn und sah sich erst mit offensichtlich schlechtem Gewissen nach allen Seiten um, bevor er damit davonflog.

Ansonsten ist mein Lieblingshobby zur Zeit zu zweifeln. Obwohl es hundert andere Dinge gäbe, bei denen das wirklich lohnen würde, zweifel ich dabei immer noch am allerliebsten an mir selbst. Bei einer Geburtstagsfeier konnte ich mich heute ablenken, aß zwei Stück Quarktorte und ein Stück Kalter Hund, trank starken Tee und alkoholfreien Sekt, danach wurde mir leicht übel. Zum Abendessen gab es nur noch Kartoffelbrei und jetzt schwelge ich in den 80ern mit der gefühlt 500. Achtziger-Show, aber egal, macht jedesmal wieder Spaß.