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Sonntag, 4. August 2013

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Das Werk ist zu leicht und hell und sprühend; ihm fehlen Schatten; es müßte hier und da durch ein langes Kapitel ausgedehnt werden - etwas Sinnvolles, wenn möglich, wenn nicht, dann mit irgendwelchem ernsten pathetischen Unsinn -, über etwas, das nichts mit der Geschichte zu tun hat. Ein Aufsatz über das Schreiben, eine Abhandlung über Walter Scott oder Bonapartes Geschichte, irgend etwas jedenfalls, das einen Kontrast hervorrufen würde, damit der Leser sich mit wachsender Begeisterung wieder auf den spielerischen und pointierten Stil des Ganzen stürzt.
(Jane Austen über ihren Roman "Stolz und Vorurteil", aus "Geliebte Jane" von Jon Spence)

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Über den schwarzen Bäumen
dort wo die Nacht nistet
verliebte Tauben schlafen
die große Schubkarre
angehäuft mit Wolken
ein Kehraus des Himmels
denn strahlen soll das Parkett
der Sternenbesen fliegt
Wolken-Wollmäuse
der Staub der Sahara
alles muß weg
für die schönsten Nächte
das kurze Fest des Sommers

Seemannsgarn - Tromsø bis Sklervøy

Seemannsschmaus:
Rucola-Salat mit geröstetem Räucherschinken, Forelle und Spargel
Lammrücken mit Gremolata, serviert mit geröstetem Kürbis, Süßkartoffeln, gerösteter Gemüse-Terrine und Rosmarin
Eis-Parfait mit Kornflocken und Schokoladenstreuseln verfeinert

Am fünften Tag war es so naß, wie es auf einer Seereise sein sollte, denn es goß in Strömen. Da wir ausflugsfrei hatten, richteten wir uns auf einen eher ruhigen Tag ein. Kurz nach dem Mittagessen, als wir faul herumlagen, gongte der Bordfunk und der Kapitän gab durch, daß wir in Kürze backbords die Yacht des norwegischen Königs passieren würden, auf der zur Zeit das schwedische Königspaar zu Gast sei, weil beide Königspaare befreundet sind. Das interessierte nicht viele, aber ich packte mich trotzdem so wetterfest wie möglich ein und ging auf Deck, um eventuell einen Blick auf den norwegischen König zu erhaschen. Den jungen Rezeptionisten hatte man ebenfalls an Deck geschickt. Er sollte dort mit einer norwegischen Fahne winken. Vielleicht tat er es aber auch freiwillig und undienstlich, Norweger können recht patriotisch sein. Die Yacht fuhr vorbei, erwiderte unser Getute und Gewinke mit ein paar Gruß-Quiekern, doch von den Passagieren war nichts zu sehen. Kein Wunder, bei diesem Wetter gehen Königspaare bestimmt nicht extra an Deck, um ihre Untertanen zu sehen.

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Die königliche Yacht

Nachmittags legten wir für einige Stunden in Tromsø an und obwohl es immer noch in Strömen regnete, gingen mein Bruder und ich ohne die anderen an Land. Bei meinem Bruder lag es auch daran, daß er seinen Rasierschaum vergessen hatte und nun unbedingt welchen brauchte, denn meine Schwägerin wollte ihn nicht mit einem Seebären-Vollbart. So flitzten wir erst umher, um eine Drogerie zu finden, was gar nicht so einfach war, und fanden schließlich ein Einkaufscenter mit einem Supermarkt, wo er Rasierschaum erstehen konnte. Zwischendurch schauten wir ein bißchen auf dem Markt vorbei, der gerade stattfand, und wo sie schöne norwegische Pullover und Strickjacken hatten, allerdings alle zu teuer für mich. An Tromsø fielen mir zwei Dinge auf, die ich schon in Trondheim bemerkt hatte, nämlich die Sauberkeit und die üppigen kommunalen Bepflanzungen. Und während die Besonderheit in Trondheim die alten Schiffsdocks waren, waren es hier in Tromsø die dicken Katzen, die überall herumsaßen, was ich richtig putzig fand. Man sagt ja im allgemeinen, daß die Menschen im Norden größer sind als die Menschen im Süden. Ich sah in Tromsø eine echte Walküre, ein bis zwei Köpfe größer als ich (und ich zähle mit 1,76 schon als groß), stämmig und blond. Aber das mit der Größe scheint nicht nur auf Menschen zuzutreffen, sondern auch auf Pflanzen. Ich habe bisher nirgends solche riesenhaften Löwenzahnpflanzen gesehen wie an jeder Ecke in Tromsø. Da es weiterhin aus Kannen regnete und ich fleißig fotografierte, machte meine Kamera langsam schlapp. Immer mehr Wasser kam in die Linse, so daß die Fotos nach und nach verwässerten, bis überhaupt nichts mehr scharf abzubilden war. Ab da mußte ich aufhören zu fotografieren, weshalb die Kirchenbesichtigung nicht dokumentiert ist. Auf vielen Fotos sieht man verwischte und verlaufene Stellen - das ist das Wasser in der Kamera, aber dafür sind sie absolut authentisch. Seewetterfotos eben.

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Ziemlich begossen und nass kehrten wir auf unser Schiff zurück, welches hier zwischen zwei Häuserzeilen zu sehen ist. Doch zum Abend klarte es auf und eine strahlende Mitternachtssonne leuchtete durch die Nacht. So war es oft, wenn es tagsüber regnete.

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Blick auf Sklervøy