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Dienstag, 3. September 2013

Das Gift des Bösen

Es herrscht einiges Durcheinander an der Hochschule oder Fachhochschule, in der ich mich gerade befinde. Ich selbst habe meine Tasche irgendwo liegen gelassen und meinen Stundenplan nicht im Kopf. Mir ist, als müßte ich jetzt noch einmal einen Kurs bei derselben Seminarleiterin haben, bei der ich gerade schon Unterricht hatte, nur in einem anderen Raum. Tatsächlich finde ich einen Raum, wo diese Dozentin gerade unterrichtet, allerdings tanzt und singt die ganze Truppe dort Hip Hop. Nee, da muß ich mich wohl geirrt haben, für Hip Hop habe ich mich ganz bestimmt nicht angemeldet. Ich will also wieder gehen und einige sind vor mir, die das auch wollen, doch die Seminarleiterin stellt sich demonstrativ aber freundlich vor den Ausgang, auf dem die Nummer 10 prangt, und sagt zu mir, ich müßte ihr jetzt eine richtig gute Geschichte erzählen, warum ich den Unterricht verlassen will. Charmant lächelnd erkläre ich, daß es keine gute Geschichte dazu gibt, sondern sie einfach so lautet, daß ich im falschen Kurs bin. Lachend gibt sie die Tür frei. Weiterhin bin ich auf der Suche nach dem richtigen Raum und dabei irgendwie ins Freie gelangt. Ab und zu treffe ich ehemalige Klassenkameraden. Hinter einer Brücke entdecke ich ein großes dunkles Gebäude und bin der Meinung, daß sich dort der Hintereingang der Schule befindet. War es nicht so, daß man dort hinein muß, um in den richtigen Raum zu gelangen? Ich bin mir jetzt so sicher, daß mir gar nicht auffällt, wie leer es vor dem Haus ist. Knarrend öffnet sich die riesige alte und sehr morsche Tür, deren rostiges Schloss nicht eingeklinkt war. Staunend stehe ich in einer schwindelerregend hohen Halle. Sie scheint ausschließlich aus runden Holzstämmen zu bestehen und ich muß an Stabkirchen denken. Es ist finster und ein wenig unheimlich, daß es hier außerdem total menschenleer ist, beirrt mich aber immer noch nicht. Ich öffne eine ebenso alte und morsche Tür links von mir und spähe in einen großen Saal voller leerer Stühle. Hier könnte durchaus Unterricht stattfinden, nur daß es dunkel und kein Mensch zu sehen ist. Von irgendwoher höre ich nun eine Stimme singen. Sie singt genau das Lied, welches ich im Hip-Hop-Kurs gehört hatte und gerade eben in meinem Kopf ist. Das ist gruselig und mit einem Mal fällt es mir wieder ein: Das ist hier keine Schule, sondern das Haus, in dem das Böse wohnt. Eigentlich wußte ich das vorher, und kann mir nicht erklären, warum ich es vergaß. Doch nach langen Überlegungen ist mir nicht zumute. Spontan knalle ich die Tür zu und renne hinaus, renne immer weiter, mit dem Wissen, daß das Böse mich verfolgt. Einige Kommilitonen erwarten mich schon draußen, denn jemand hat mich in das Haus hineingehen sehen und die anderen alarmiert. So sind sie zusammen angerückt, um mich dort wieder herauszuholen. Sie tragen alle schwarz und sehen irgendwie schattenhaft aus, da ihre Gesichter, Hände und alles andere ebenso dunkel sind. Wir rennen und rennen, wobei ich zwischendurch bemerke, daß einige vom Bösen eingeholt worden sind und nun sich übergebend am Boden liegen. Sie kotzen jede Menge weißes Zeug, das macht das Gift des Bösen. Auch wir anderen werden eingeholt, das Böse hat jetzt das Aussehen eines knuffigen weißen kleinen Hundes mit schwarzer Nase. Kein Wunder, daß es schneller ist. Ich habe eine Idee und packe den Hund blitzschnell so an seinen Hinterbeinen, daß er mit dem Kopf nach unten hängt. So in der Zange kann er uns nicht mehr viel tun, schafft es mit wildem Gezappel aber dennoch, mir mit einer Kralle aus blankem Metall einen kleinen Kratzer in den Finger zu hauen. Ein einzelner Blutstropfen quillt hervor und der Hund sagt mit menschlicher Stimme und ziemlich schadenfroh, daß dies der Beginn meiner Vergiftung wäre. Egal, so eine kleine Menge Gift werde ich schon überleben. Trotzdem packe ich ihn nun noch vorsichtiger an, ohne ihn aber loszulassen, denn ich habe einen Plan. Wir stehen hier an einer Straße und ich habe vor, wenn ein Auto vorüber fährt, ihn vor dieses zu werfen, damit er überfahren wird und das Böse besiegt ist. Leider ist es aber spätabends und scheinbar fahren gerade nicht viele Wagen auf der Straße. Eine kleine Weile kommt überhaupt niemand. Dann sehe ich in der Ferne Lichter, doch bevor der Wagen heran ist, kommen mir Zweifel, ob ich beim Werfen richtig zielen kann, weshalb ich ihn einem meiner Begleiter neben mir gebe. Bevor ich überhaupt irgendetwas bemerke, ist der Hund schon verschwunden, ich habe ihn nicht einmal fliegen gesehen. Nanu? Ist denn jetzt alles nach Plan gelaufen? - wende ich mich verwirrt an denjenigen, dem ich den Hund gegeben hatte. Er antwortet: "Favor" und ich nehme das als Zeichen, daß die Ausführung des Planes erfolgreich war.