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Montag, 30. Dezember 2013

Silvester-Klimbim

In meiner Kindheit gab es zwei absolute Serienhighlights, von denen ich nie auch nur eine Folge verpassen wollte. Natürlich liefen außerdem andere Serien, die ich regelmäßig geschaut habe, wie "Raumschiff Enterprise", aber da war es mir relativ egal, ob ich eine Folge einschaltete oder nicht. Niemals verpassen jedoch durfte ich "Mit Schirm, Charme und Melone" und die vielleicht sogar allererste(?) Comedyserie "Klimbim". Meine ultimativen Lieblingsserien, zu denen meine Eltern verzweifelt amüsiert mit den Augen rollten, wenn ich den Fernsehabend wieder einmal für mich entschieden und mich durchgesetzt hatte. Damals gruselte ich mich vor der Klimbim-Familie etwas, was wahrscheinlich eine ziemlich gesunde und normale Reaktion war und sicherlich einen der Reize ausmachte. Heutzutage kann ich meine kindliche Begeisterung für diese TV-Ereignisse ebenfalls nur noch schwer nachvollziehen. Wenn man sich jedoch meine Serien-Biografie genauer anschaut, kristallisiert sich da eindeutig ein roter Faden heraus. Im Grunde ist doch "Klimbim" der deutsche Vorläufer von "Eine schrecklich nette Familie", die ich später gerne anschaute, gefolgt von "Twin Peaks" und "Das Model und der Schnüffler", zwei Serien, die zwar älter sind, aber die ich erst bei ihren Wiederholungen entdeckte, da ich nach dem Auszug von meinen Eltern im Alter von siebzehn Jahren ungefähr vier Jahre lang keinen Fernseher besaß. Der rote Faden ist in den skurrilen Charakteren und dem groteskem Humor dieser Serien zu finden, eine Vorliebe, die sich anscheinend bereits im zartesten Kindesalter bei mir massiv Bahn brach, während andere Kinder mit ihren Puppen und Plüschtieren spielten. Vielleicht konnte ich aber die Verhältnisse bei mir zu Hause ausschließlich mit einer großen Portion schwarzen Humors ertragen. Ich schätze mal, daß mir meine Kindheit auf jeden Fall einen Sinn für das Groteske mitgegeben hat. So gesehen, habe ich einen Nutzen daraus gezogen, der sicher nicht nötig gewesen wäre, der aber heute einen Punkt meiner größten Begeisterungsfähigkeit und Inspiration ausmacht. Jedes Jahr zu Silvester werden wieder ein bis zwei "Klimbim"-Folgen aus der angestaubten Kiste gezogen, leider meistens die ewig gleichen. Schade eigentlich, daß es keine Klimbim-Sammeldvds gibt. Ich würde sie wohl kaufen. Klambam, Klumbum.