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Montag, 7. Juli 2014

Dankeschön, Zuckerschnecke und Eichhörnchen

In einem Seminar in der zweiten Tischreihe sitzend bin ich gerade dabei, konzentriert etwas zu basteln, als mich die Ansprache des Seminarleiters an mich überrascht, der am Ende der ersten Reihe sich herumgedreht hat und zu mir herüberschaut. Er bedankt sich bei mir dafür, daß ich seinem Bildungsfach (irgendwas mit Kunst?) einen neuen Aufschwung verliehen habe. Vorher hätte es nämlich niemanden mehr interessiert und es wurden keine Mittel dafür zur Verfügung gestellt. Nun jedoch hat sein Lehrgebiet wieder die Aufmerksamkeit, die es verdient, und jede Menge finanzielle Mittel erhalten (wobei es sich jedoch im Traum nicht um Geld handelt, sondern um Punkte.) Ich kann mich gar nicht recht erinnern, was genau ich getan haben soll, denke mir aber, wenn er meint, ich hätte Dankbarkeit verdient, wird es sicher stimmen. Er sagt das alles so, daß auch die anderen Teilnehmer es mitbekommen haben und es beginnen einige stürmische Diskussionen um mich herum, unter anderem auch über den polnischen Zoll. Ich jedoch versuche mich relativ ungerührt weiter auf meine Bastelei zu konzentrieren. Ich weiß genau, welche Schritte ich gehen muß, brauche aber etwas Zeit, um sie gründlich zu rekapitulieren und mir ins Gedächtnis zu rufen. Der Kursleiter steht nun hinter mir und gibt mir Hilfestellung, indem er mir den nächsten Schritt nochmal zeigt. Das finde ich etwas doof, denn ich weiß es ja und möchte mich selbst erinnern, aber wahrscheinlich tut er das seiner überschäumenden Dankbarkeit wegen, weshalb ich nichts sage.
In der Pause dann nehme ich Kontakt zu einer polnischen Seminarteilnehmerin auf, die nur gebrochen Deutsch spricht und gehe mit ihr nach draußen. In ein Eckgeschäft, in welchem es sowohl frische Backwaren, als auch Reisen eines Reiseanbieters namens God(read?) zu kaufen gibt, möchte ich unbedingt hinein. Dort stelle ich mich an eine lange Schlange an, doch die Polin ist schlauer, verschwindet und kommt mit einer frischen, duftenden Zuckerschnecke wieder, die sie mir mit einer Serviette in die Hand drückt und schenkt. Ich verlasse deshalb die Schlange, denn wahrscheinlich habe ich sowieso falsch gestanden.

Immer nach solchen Träumen finde ich es ungemein frustrierend, wenn ich erwache und weit und breit keine duftende, frische Zuckerschnecke in Reichweite ist. Also machte ich mich auf, um zum Backwarenstand zu pilgern, und ging vorher noch bei den Glastonnen auf unserem Hof vorbei. Auf der Wiese sah ich schon von weitem etwas Rotes sitzen, ganz still, und weil es so still auf zwei Beinen saß, dachte ich erst, das Eichhörnchen sei eine Attrappe, welche die Kinder dort hingesetzt hätten, die immer auf dem nahen Spielplatz spielen. Doch als ich stehen blieb, um es zu betrachten, huschte es plötzlich vor mir über den Weg, blieb dann wieder ganz still auf der anderen Seite sitzen, bis es in langen Sätzen einen Baum hinauf sprang. Ich immer und meine Attrappen!