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Montag, 29. Juni 2015

Wer mich

einmal kennenlernen möchte, wenn ich so richtig unausstehlich bin und meine negativen Seiten heraushängen lasse, der sollte das jetzt tun. Kommt schleßlich nicht allzu oft vor, nur dann, wenn ich in die Enge getrieben werde. Und wenn man ausschließlich die Wahl zwischen Krebs, Pest und Cholera hat, ist es ziemlich eng. Wenigstens darf ich zu Hause noch unausstehlich sein. Im Krankenhaus muß man sich ja leider anpassen, weil die da alle am längeren Hebel sitzen, besonders, wenn man nicht mehr weglaufen kann. Und sie schicken einem dann einen Exzorzisten an das Bett, wenn man nicht brav ist. Ich weiß immer noch nicht, ob meine Entscheidung die richtige ist. Ich habe immer noch viel zu viele Fragen, fühle mich nicht wirklich umfassend aufgeklärt. Die Antworten auf meine Fragen waren doch ziemlich wage und es kommen immer wieder neue. Ich zweifle immer noch daran, ob ich diesen Schritt nicht bereuen und mit dem Ergebnis glücklich werde. Wenn ich darauf bestanden hätte, hätte ich die Brust nochmals erhaltend operieren lassen können, aber da bin ich mir ziemlich sicher, daß ich damit wohl nicht glücklich geworden wäre, und es wurde mir auch abgeraten. Andererseits hätte ich so Zeit schinden können, um mich um ein optimales Vorgehen zu kümmern. Aber wenn ich mich so oder so unter das Messer legen muß, ist es ja letztendlich egal, was da jetzt auf die Schnelle gemacht wird. Das Beste was passieren kann, wäre, daß ich mit dem Implantat erstmal zufrieden bin, weil es alles mitmacht (ohne sich zu verformen), sich relativ normal anfühlt und Größe/ Form wieder zu der anderen Brust passen, so daß ich nicht sofort das dringende Bedürfnis habe, etwas daran zu ändern (glauben daran kann ich allerdings nicht, auch wenn ich von der Chefärztin operiert werde und weiß, daß die sich Mühe gibt). Allerdings weiß ich auch, daß dies kein dauerhafter Zustand sein wird, da ja die natürliche Brust altert, die mit dem Implantat aber nicht. Und das ist eigentlich die Sache, die mich am meisten ankotzt: ich sehe mich irgendwie einer langen Karriere von Brust-Ops entgegengehen. Dieser Karriere kann ich wohl nur entgehen, wenn ich vorher abkratze, wozu ich aber ebenfalls keine Lust habe. So hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt. Wünscht mir Glück, einen guten Anästhesisten und der Chirurgin ein scharfes Auge und eine ruhige Hand.