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Donnerstag, 2. Juli 2015

Gerade habe ich

versucht, die Fred Feuerstein- und Mickey Maus-Geschichten meines Bruders zu lesen, ich komme da aber nicht ran, weil die so vorschulmäßig geschrieben sind. Dann doch lieber die Digedags. Die Zimmergenossin liest mit großer Begeisterung einen Sammelband mit Arzt-Groschenromanen. Das ist vielleicht im Krankenhaus tatsächlich die richtige Wahl. Außerdem ist sie auch ganz heiß auf mein neues Bustier, das ich bekommen habe. Eine Dame vom Sanitätshaus war da, um es mir anzupassen und die Zimmergenossin, schon etwas älteres Semester, rief immer: Das sieht gut aus, das sieht richtig gut aus! Ich konnte mir nicht verkneifen zu fragen: Sie hätten wohl selbst gerne so ein Bustier, hm? Das Bustier ist breit wie eine Corsage und ich soll es jetzt wochenlang Tag und Nacht tragen, damit das Implantat nicht verrutscht und plötzlich an der falschen Stelle sitzt, solange die geschnittene Tasche im Brustmuskel nicht zugeheilt ist. Und das bei 36 Grad im Hochsommer, finde ich nicht so prickelnd. Baden gehen kann ich in diesem Jahr sowieso vergessen. Wenn ich mir schon Mist aussuche, dann garantiert auch zur falschen Jahreszeit.

Schreck am frühen Morgen

Da die Schmerzen zwar nachlassen, das aber sehr langsam und ich noch ziemlich eingeschränkt bin, erzählte ich das der Visite und nach einem Blick auf die Brust wurde gesagt, ich solle nichts mehr Essen oder trinken, denn ich komme vielleicht nochmal in den OP. Da war ich bereit, aus dem Fenster zu springen, ist allerdings nur erster Stock. Um Mittag kamen zwei andere Ärztinnen, die ich noch von früher kannte, beguckten und betasteten mich von allen Seiten und beschlossen, dass es gut war. Also keine OP, aber dafür Mittagessen. Vorher kam aber noch die Exzorzistin und wollte mit mir durch den Park laufen. Park laufen ist ok, allerdings mied sie alle Treppen, bis ich zu ihr meinte, an den Beinen hätte ich nichts. Ich erzählte auch, daß ich Zumba tanze, bzw. getanzt habe, denn jetzt ist ja daran nicht zu denken, und nun überlegt sie, ob sie mich morgen in Ruhe läßt. Zum Mittagessen gab es Schweineleber mit Kartoffelpüree und Rotkraut. Das Essen ist für ein Krankenhaus recht gut und es gibt sogar Kuchen am Nachmittag. Wenn man nicht stândig Angst haben müßte, daß die Ärzte wieder an einem herumschneiden wollen, könnte man es länger aushalten.