Die Drainage ist weg.
Die Schwester kam mit Mundschutz und Metzgerschürze, um sie zu entfernen und meinte, das tut nicht weh. Erstmal schnitt sie die Fäden durch, mit denen der Schlauch befestigt war und behauptete, den hätte jemand mit Klöppelstichen festgenäht. Dann zog sie am Schlauch und ich schrie vor Schmerzen. Und sie zog und zog, ich weiß ja nicht, wie viel Meter Schlauch die in mich gesteckt haben, aber es kam mir endlos lang vor. Sie sagte dann entschuldigend, sie wäre es nicht gewesen, die den Schlauch hineingesteckt hat, sie ziehe ihn nur heraus. So ohne kann ich mich gleich ein ganzes Ende besser bewegen und morgen soll ich entlassen werden. Aber nicht einfach so, vorher soll ich nochmal das ganze Untersuchungsprogramm wegen evtl. Metastasen durchlaufen. Das finde ich irgendwie nicht so toll, denn dann mache ich mir wieder einen Haufen Gedanken, obwohl ich eigentlich keine Beschwerden habe. Ich mag solche Untersuchungen nur, wenn es tatsächlich irgendwo zwickt, aber dafür kann ich morgen noch im Krankenhaus zu Mittag essen, denn mit den Untersuchungen zieht sich das erfahrungsgemäß. Und wenn ich schon kein Frühstück deshalb zu mir nehmen darf, möchte ich nicht mit leerem Magen nach Hause geschickt werden.
Auch meine Zimmergenossin war wegen des ausfallenden Frühstücks ganz besorgt um mich und meinte, sie hätte mich als eine kleine, immer fressende Raupe abgespeichert. Das hat mir noch niemand gesagt und ist ein völlig falscher Eindruck von mir, wie ich finde, aber egal.
Auch meine Zimmergenossin war wegen des ausfallenden Frühstücks ganz besorgt um mich und meinte, sie hätte mich als eine kleine, immer fressende Raupe abgespeichert. Das hat mir noch niemand gesagt und ist ein völlig falscher Eindruck von mir, wie ich finde, aber egal.
zuckerwattewolkenmond - Di, 18:42