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Mittwoch, 2. Dezember 2015

Wenn ich erstmal

meine Wärmflasche im Arm habe, lasse ich sie nicht mehr los. Da werde ich zum Klammeräffchen. Auch heute - ich sitze so im Sessel und träume vor mich hin, denke mir, ich sollte jetzt aufstehen und dies oder das tun, aber nein, keine Chance - da müßte ich ja die Wärmflasche loslassen. Gibt natürlich auch genug Dinge, über die man sich seine Gedanken machen kann, zum Beispiel über Ernährung. Wenn ich alles, was ich bisher gehört und gelesen habe, rekapituliere, dann sieht das so aus:
Zucker und leere Kohlenhydrate verursachen Krebs, rotes Fleisch und vor allem Würstchen(nicht ganz neu, aber gerade wieder groß in den Medien) verursachen Krebs, Pestizide und Nitrite im Gemüse verursachen Krebs, Schwermetalle im Fisch verursachen Krebs, Wachstumshormone und Sporen in Milchprodukten und Schimmelkäse verursachen Krebs, ungesättigte Fettsäuren und Transfette verursachen Krebs, Alkohol verursacht Krebs, Fertigprodukte mit Zusatzstoffen verursachen Krebs, Rohkost verursacht durch die enthaltenen Keime und Sporen Krebs, die Weichmacher in den Plastikverpackungen verursachen Krebs, Anbraten und Backen verursacht Krebs. Vielleicht sollte ich anfangen, meine Ernährungsgewohnheiten komplett umzustellen und Papier zu essen. Das sind zwei Fliegen mit einer Klappe. Hab mehr als genug davon im Haus und der Tisch ist auch gleich wieder aufgeräumt.

Über den Wolken

Ein quadratisches Anwesen, dessen vier Flügel sich um einen quadratischen Innenhof legen, ist eine Art Feriendomizil mit dem zusätzlichen speziellen Angebot, dort professionell eigene Pornos zum Privatvergnügen zu drehen. (Habe ich da eine Marktlücke entdeckt?) Während der Dreharbeiten ist an den Sets immer ein in schwarzem Anzug, Hut und Sonnenbrille bekleideter Aufpasser dabei, damit alles rechtmäßig abläuft. Ich bin mit einer anderen Frau und einem Mann am Set. Unser Porno läuft so ab, daß wir in völlig unsexy hellgrauer und schlabbriger Joggingbekleidung der Reihe nach auf einer Linie stehen und diese Linie entlangtanzen. Die andere Frau steht von der Kamera aus gesehen, welche schräg zur Linie gerichtet ist, hinter mir, was ihr nicht zu passen scheint. Deshalb stellt sie sich vor mich hin, damit sie mehr in der Aufmerksamkeit ist. Das macht mir nichts aus, ich kann mich auch mit der hinteren Reihe begnügen. Doch dann versucht sie mich ganz von der Linie zu vertreiben, indem sie mich schubst. Das lasse ich mir nicht gefallen und schubse zurück, denn mittanzen möchte ich. So geht die Schubserei noch ein wenig weiter, bis ich in einem neuen Traumbild gelandet bin.

Hier spiele ich mit einem Mann ein abgekartetes Spiel, in welchem wir bestimmte Leute über die Ohren hauen wollen. Das soll eine Rache für irgendetwas sein, aber als Nebeneffekt habe ich dabei noch ein kleines Vermögen zu erwarten, welches mir zufällt. Dies alles wird auf Deutsch in einem wilden Hasslied besungen, welches wir uns beide in diebischer Vorfreude an einem Smartphone anhören.

Irgendwann beginne ich zu fliegen. Anscheinend nicht alleine, denn ich rede dabei mit jemanden. Erst fliegen wir über Straßen und Häuser, was mir gar nichts ausmacht, meinem Begleiter anscheinend schon, dem in der Höhe etwas mulmig ist. Dann geht es über das Meer und viel viel Wasser. Komischerweise wird hier über dem Wasser von der Höhe mir jetzt schwindlig, während es mir über den Straßen gar nichts tat. Die Verwunderung darüber teile ich meinem Begleiter mit. Inzwischen fliegen wir über den Wolken, die wie weiße Wattebäusche die Erde bedecken. Das wattige Weiß geht in ein etwas anderes Weiß über, welches von einem wild schäumenden Wasserfall herrührt. Einen Flug über diesen schwindelerregenden Wasserfall traue ich mir dann doch nicht zu, weshalb ich sanft auf einem daneben gelegenen Bergvorsprung lande.