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Montag, 2. Mai 2016

Die indische Schöpfungsgeschichte

Weder Nichtsein noch Sein war damals.
Nicht war der Luftraum noch der Himmel darüber.
Was strich hin und her? In wessen Obhut?
Was war das unergründliche tiefe Wasser?
Weder Tod noch Unsterblichkeit waren damals .
Nicht gab es ein Anzeichen von Tag und Nacht.
Es atmete nach seinem Eigengesetz ohne Windzug dieses Eine.
Irgendein anderes als dieses war weiter nicht vorhanden.
Am Anfang war Finsternis versteckt. All dieses war unkenntliche Flut.
Das Lebenskräftige, das von der Leere eingeschlossen war,
das Eine wurde durch die Macht seines heißen Dranges geboren.
Über diese kam am Anfang das Liebesverlangen,
was des Denkens erster Same war.
Im Herzen forschend, machten die Weisen durch Nachdenken
das Band des Seins im Nichtsein ausfindig.
Quer hindurch ward ihre Richtungsschnur gespannt.
Gab es denn ein Unten, gab es denn ein Oben?
Es waren Besamer, es waren Ausdehnungskräfte da.
Unterhalb war der Trieb, oberhalb die Gewährung.
Wer weiß es gewiss, wer kann es hier verkünden,
woher sie entstanden, woher diese Schöpfung kam?
Die Götter kamen erst nachher durch die Schöpfung dieser Welt.
Wer weiß es dann, woraus sie sich entwickelt hat?
Woraus diese Schöpfung sich entwickelt hat,
ob er sie gemacht hat oder nicht,
der der Aufseher dieser Welt im höchsten Himmel ist,
der allein weiß es, es sei denn, dass auch er es nicht weiß.


(aus der "Rigveda")