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Dienstag, 23. August 2016

Riesenheuschrecken im Anflug auf Berlin und Panikmache

Als ich auf das Thermometer vor dem Fenster schauen wollte, bekam ich einen richtigen Schreck, weil an der Fensterwand eine riesige Riesenheuschrecke saß. Die muß mindestens zehn Zentimeter groß gewesen sein. Ich dachte ja, diese ganz großen Arten gibt es nur in Südamerika. Später klebte sie an meiner Fensterscheibe und bettelte regelrecht um Einlaß. Irgendwie sehen die aus, als hätten sie sowohl vorne als auch hinten Augen. Etwas unheimlich. Also wenn ich Thai wäre, wüßte ich, was es heute abend zum Essen gibt.

Wahrscheinlich haben wir eine Invasion der Riesenheuschrecken zu befürchten, denn welchen Grund sollte es sonst haben, daß die Regierung auf einmal allen Bürgern rät, sich einen Lebensmittel- und Wasservorrat für zehn Tage anzulegen? Ich hatte davon gar nichts mitbekommen, aber meine Mutter rief an und war ganz aufgeregt deshalb. Sie meinte, ihr wird richtig mulmig dabei und es erinnere sie an die Zeiten vor dem Kriegsbeginn. Etwas mysteriös finde ich ja das ganze ebenfalls und las erstmal im Internet nach. Also ehrlich, wenn man sich diese "Vorschläge" zur Vorratsbildung ansieht und anhört, könnte man den Eindruck gewinnen, die Poltiker gehören so langsam alle in die Klapse, geschlossene Abteilung. Wenn sie schon solche "Vorschläge" machen, dann sollten sie in Zeiten immer höherer Mieten und damit für den Normalbürger immer weniger vorhandenen, da bezahlbarer Wohnraum erstmal dafür sorgen, daß man sich überhaupt genügend Platz für eine Bevorratung leisten kann. Ich habe nicht die Kapazitäten, um zwanzig Liter Wasser und die vorgeschlagenen Lebensmittel irgendwo zu horten. Ich weiß jedenfalls, wen ich im September wähle und das sind nicht diese Pappnasen mit ihrer subtilen Beeinflussungs-Taktik.

Meine Mutter erzählte außerdem, daß ihre Bekannte, die selbst unheilbar an Krebs erkrankt ist und zu unserem Geburtstag noch einmal da war, sie beiseite genommen und gefragt hat, ob ich eine Perücke trage. Meine Haare seien so voll und so dunkel. Nein, ich trage keine Perücke und ich färbe sie auch nicht. Meine ehemalige Mitpatientin fragte mich ebenfalls mal, bei wem ich meine Haare färben lassen. Ich habe sie etwas irritiert angeschaut und gesagt, daß alles Natur ist. Dann erfuhr ich, daß es nach einer Chemo wohl sozusagen normal sei, graue Haare zu bekommen. Sie kenne niemandem, dem es nicht so ginge. Nun, dann bin ich wohl unnormal. Ich habe noch kein einziges graues Haar. Ich bin mir allerdings unschlüssig, ob ich mich darüber freuen darf oder mir lieber Sorgen machen sollte.

Heuschrecke2

Heuschrecke1

Einfluss

In einer Unterrichtsklasse befinden sich viele ehemalige Mitschüler in ihrem jetzigen Alter, aber auch andere unbekannte Leute. Wir hatten gerade zwei Stunden Zumba. Es ist Pause und dauernd kommt jemand zu mir und stellt mir Fragen zum Unterricht. Ich finde das seltsam und irgendwann sage ich schließlich laut, daß ich nicht verstehe, warum man immer von mir etwas wissen will. Eine Frau antwortet: "Ja, merkst du denn gar nicht, daß du hier zu den Leuten gehörst, die den meisten Einfluss haben?" Ich schaue sie an wie ein Auto. So etwas ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Und ich finde es auch etwas unheimlich, zumal der nächste Unterricht irgendetwas mit Zahlen ist. Ich kann nur hoffen, daß dann niemand was von mir wissen will, weil ich nämlich komplett vergessen habe, was ich mit diesen Zahlen machen muß. Darüber zerbreche ich mir nun den Kopf, während wir auf den Lehrer warten, der aber nicht erscheint. In der Klasse wird es immer lauter und um einige Tische herum beginnt man zu tanzen. Das läßt mich mein Problem mit den Zahlen vergessen und macht mir wieder bessere Laune. Schnell schließe ich die Klassentür, damit man den Lärm draußen nicht hört.