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Montag, 12. September 2016

Paradiesische Zustände

Es ist schon irgendwie merkwürdig, wenn es heiß wie im Hochsommer ist, aber die Bäume bereits langsam kahl werden. Und es ist noch gar nicht vorstellbar, daß es in nur zwei Monaten wieder ab nachmittags um 4 Uhr dunkel wird. Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie es wohl wäre, wenn es sommerlich warm bliebe und nur früher dunkel würde. Damit könnte ich leben, wo ich doch sowieso warme Sommernächte mag. Dann müßte ich noch nicht einmal lange aufbleiben.

Das Yoga-Orakel sagt mir: "Große Zufriedenheit. Alles ist gut so. Nimm dich so an, wie du bist. Akzeptiere dein Leben mit allen glücklichen und unglücklichen Seiten. Konzentriere dich auf das Positive. Gelange zur Paradiessicht. Erkenne deine Welt als Paradies. Heute ist keine Kritik an dir erlaubt. Denke heute nur positiv über dich. Feier den Tag und dein Leben."

Die Spinne unter meinem Balkonklapptisch muß sich in den letzten Tagen garantiert wie im Paradies vorgekommen sein, sie hatte nämlich fette Beute in ihrem Netz. Sie brauchte eine halbe Stunde, um die riesige Wespe von kurz über dem Boden bis hoch unter den Tisch zu ziehen. Danach rührte sie sich nicht mehr und ich dachte, sie sei vor Erschöpfung eingeschlafen, aber stattdessen war sie wohl zwei Tage lang am Schlemmen. Jetzt liegt die Wespe, bzw. die leergesaugte Hülle von ihr, auf dem Boden und die Spinne ist doppelt so groß und kugelrund. Mir war eigentlich so, als ob Spinnen ihre Beute ganz einspinnen, aber wie man im Video sehen kann, hatte sie sich darauf beschränkt, die Beine der Wespe zusammenzuspinnen. Sehr clever - so hat sie ihre Kräfte geschont und wahrscheinlich wußte sie auch, daß der Winter nicht mehr weit ist und es sich deshalb nicht lohnt, Vorräte anzulegen. Lieber noch einmal in die Vollen gehen und fressen bis zum Umfallen.

Abiturprüfung in Kunst

Immer mal wieder träume ich, daß ich meine Abitur- oder Diplomabschlussprüfungen noch nicht alle abgeschlossen habe. Diesmal hat es mich in die Abiturabschlußprüfung im Fach Kunst zurückversetzt. Die hatte ich wirklich. Gegen die mündliche Mathematikprüfung mit einer knappen 4 in der schriftlichen Prüfung als Vorzensur war sie eigentlich ein Spaziergang. Um so merkwürdiger, daß ich nicht von der Mathematikprüfung träume. Die war ein echtes Trauma. Integral- und Differentialrechnung sind bis heute für mich böhmische Dörfer.

Im Klassenraum liegen auf jedem Platz Stapel mit Materialien für eine bestimmte Prüfungsaufgabe. Ganz oben darauf ein Blatt Papier mit der Aufgabenstellung. Wir dürfen uns aus diesen Stapeln, von denen jeder eine andere Aufgabe enthält, selbst eine aussuchen. Ich kann mich jedoch nicht entscheiden. Irgendwie fällt mir zu keiner Aufgabe etwas ein und schließlich nehme ich einfach den Stapel, der sowieso bereits auf meinem Platz liegt. Erstmal schaue ich mich etwas ratlos um. Alle tuschen und pinseln bereits fleißig. Und ich habe noch immer keinen Schimmer, wie anzufangen wäre. Mir ist allerdings klar, daß ich mit Malen oder Zeichnen nicht weit komme, weil die Zeit dafür einfach zu knapp ist und ich es nicht beenden könnte. Der Traum unterbricht hier und breitet ein gnädiges Vergessen über mich. Irgendwann ist der Traum wieder da und es ist Abgabezeit. Ich stelle also meinem Kunsterziehungslehrer hin, was ich fabriziert habe. Es besteht aus einer dunkelblauen Glasflasche, um deren Hals ich silberne Ringe gelegt habe, einem anderen Stück, bei welchem ich einfach nur mit simpler Schnur gearbeitet habe, sowie einem Papier oder Stoffstück, auf welchem ich Farben in bestimmter Weise angeordnet habe. Ich hielt alles bewußt einfach, um mich nicht zu verzetteln und in der verbleibenden Zeit die Aufgabe zu schaffen. Mein Kunsterziehungslehrer beäugt alle Stücke äußerst interessiert und alleine sein Gesichtsausdruck sagt mir schon, daß ich wohl eine gute Kunstnote für das Abschlußzeugnis sicher habe.