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Montag, 4. Dezember 2017

Notstände

Gerade kam ich in die unbeleuchtete Küche und dachte beim Blick auf die irgendwie sehr hell im Dunkeln leuchtende Straße hinter dem Fenster "Was ist denn das für 'ne helle Lampe?" Ich ging näher heran an das Fenster und dann sah ich die Lampe: ein dicker fetter und völlig klarer Vollmond. Kein Wölkchen am Himmel. Man sagt ja solchen Vollmonden kommenden klirrenden Frost nach. Aber nicht nur wegen möglicher Kälte, sondern auch, weil ich vor Weihnachten und zwischen Weihnachten und Silvester ungern einkaufen gehe, kaufe ich dafür in den frühen Dezemberwochen meist wie für einen Ausnahmezustand ein. Im Prinzip ist es tatsächlich ein Ausnahmezustand, denn ich versuche so zwischen 2 und 3 Wochen, manchmal sogar noch mehr, ohne Einkaufen auszukommen. Ist auch einfach irgendwie besinnlicher. Heute wollte ich meinen Klopapiervorrat wieder aufstocken und stand vor der völlig leeren Klopapier-Reihe eines Regales. Was ist denn hier los? Ist das vielleicht das Indiz für eine grassierende Magen-Darm-Seuche? All die günstigen und Öko-Klopapiere ratzekahl weg. Das ist ja wie zu DDR-Zeiten, dachte ich kurz, aber ich muß mich revidieren - ich kann mich nicht so wirklich daran erinnern, doch ich glaube, wie hatten nur eine Krepp-Sorte. Hier gab es immerhin in der oberen Reihe noch die richtig teuren Luxus-Sorten. Deshalb nahm ich notgedrungen diesmal doppelt so teures Klopapier mit Mandelmilch.
Auch unter meinen Gabeln ist der Notstand ausgebrochen. In den letzten Monaten und Wochen, suchte ich ständig nach irgendeiner Gabel und mir kam das spanisch vor. Denn ich meinte, genug davon zu besitzen. Deshalb ließ ich jetzt mal alle Gabeln antreten und zählte durch. Vier wackere Exemplare waren noch vorhanden, von dem Rest keine Spur. Erst fragte ich mich, ob vielleicht Spülmaschinen Gabeln fressen, so wie Waschmaschinen Socken, aber das mit den Socken ist sowieso nur eine Mär. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wohin die Gabeln abgewandert sind. Vielleicht schicken sie mir ja mal eine Ansichtskarte.

Durch den Monsun

In einer Schulklasse, wie kam ich hierher, gerade war ich noch woanders, es ist heiß. So eine Hitze. Ein Kind gibt vor der Klasse den Clown. Macht akrobatische Kunststückchen. Die Lehrerin erinnert mich an eine Nachbarin. Sie schaut zu. Hat sie keine Lust zu unterrichten? Ich schaue aus dem Fenster. Es beginnt zu regnen. Eine plötzliche Aufregung erfaßt mich. Ich muß raus. Ich muß in den Regen. Ich will raus hier und in den Regen. Laut rufe ich: "Es regnet! Es regnet!" Dann bemerke ich, daß meine Aufregung wegen eines bißchen Regens auf andere vielleicht unangebracht und seltsam erscheint. Gelassen meint die Lehrerin zu meinem Ausbruch, es soll wohl eine Drohung sein, sie läßt uns gleich "Durch den Monsun" summen. Warum nur summen? Singen wär doch viel besser, überlege ich irritiert.