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Trolle, Fjorde und Wale

Samstag, 7. Dezember 2013

An der Atlantikstraße | 2

An der Atlantikstraße | 2
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An der Atlantikstraße

An der Atlantikstraße
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Sonntag, 24. November 2013

Die Stabkirche von Kvernes

Stabkirchen heißen so, weil sie aus einer speziellen Holzrahmenkonstruktion bestehen, dem Grundgerüst, wobei die Rahmen mit Brettern ausgekleidet sind, die mit Hilfe von Rillen und Nuten befestigt wurden. Im Prinzip ist so eine Stabkirche wie ein Baukastensatz, der richtig zusammengepuzzelt werden muß. Diese Stabbauweise war im Mittelalter vor allem in Nordeuropa weit verbreitet, wurde jedoch außerhalb Norwegens häufig sehr frühzeitig durch Bauten aus Natur- oder Backstein ersetzt. Die ältesten erhaltenen Funde eines Kirchenbaus mit Stabwerkkonstruktion finden sich als Reste im Dorf Greensted in Essex in der Nähe von London. Vollständig erhaltene Stabkirchen aus dem Mittelalter gibt es heute, mit Ausnahme eines Baues in Schweden und einer "geschenkten" und umplatzierten Kirche in Polen, nur noch in Norwegen. Die meisten der Stabkirchen wurden zwischen 1150 und 1350 errichtet. Ab 1350 verwüstete die Pest Nordeuropa und traf Norwegen so hart, daß vermutlich ein Drittel bis die Hälfte der Bevölkerung dem Schwarzen Tod zum Opfer fiel. Dadurch stagnierte auch die Bautätigkeit, da es nur noch wenig Bedarf an neuen Kirchen gab. Erst im 17. Jahrhundert erreichte Norwegens Bevölkerungszahl wieder den Stand von vor 1350 und es entstand eine größere Notwendigkeit, alte Kirchen umzubauen, bzw. neue Kirchen zu errichten. Die mittelalterlichen Stabkirchen wurden oftmals abgerissen und durch Kirchen in Blockbautechnik oder aus Stein ersetzt. Gleichzeitig erwachte auch bei immer mehr Menschen das Interesse an der Rettung dieser alten Kirchen. Die letzte Stabkirche wurde um das Jahr 1880 abgerissen. Im Jahre 1905 wurden alle noch erhaltenen Stabkirchen, 29 an der Zahl (von ursprünglich über zweitausend), unter Denkmalschutz gestellt. Heute sind es nur noch 28 Stabkirchen, da eine von ihnen bei einem Feuer abgebrannt ist. Die in Norwegen besichtbaren Stabkirchen sind die letzten Beispiele für eine früher übliche Bautechnik, die es jetzt nicht mehr gibt.

Während unserer Reise besuchten wir die Stabkirche von Kvernes, die dem Møre-Typus zugeschrieben wird. Die Besonderheit sind Mittelstäbe in den Rahmen, sowie durchgehende Deckenbalken. Außerdem wird die Kirche durch Schrägstreben an den Außenwänden gestützt, was an sich sonst nicht üblich war. Man weiß nicht, wieso das geschah, vielleicht ja einfach, damit die Kirche an ihrer ungeschützten Position nicht weggepustet wird. Das genaue Alter der Kirche ist nicht bekannt. Sie wurde 1432 erstmals erwähnt. Die bunten Dekorationen und Malereien stammen übrigens nicht aus dem Mittelalter, sondern aus den Jahren 1630 bis 1640, das Kriegsschiffmodell aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Und das letzte Bild mit dem kleineren Schiff ist natürlich nicht von der Stabkirche, wie der aufmerksame Leser sofort erkennen wird, sondern von der daneben befindlichen, später errichteten Kirche.

Die Stabkirche von Kvernes

Die Stabkirche von KvernesDie Stabkirche von Kvernes

Die Stabkirche von KvernesDie Stabkirche von Kvernes

Die Stabkirche von Kvernes

Die Stabkirche von Kvernes

Die Stabkirche von Kvernes

Die neue Kirche von Kvernes

Donnerstag, 21. November 2013

Seemannsgarn - Abschied in Bergen

Am Morgen des zwölften Tages mußten wir unsere Kabinen mitsamt Handgepäck verlassen, weil diese für die neuen Passagiere hergerichtet werden sollten. Da das Schiff erst irgendwann am Nachmittag in Bergen anlegte, suchte sich also jeder einen Platz in den Lounges. Ich selbst war noch bis Mittag im Freien an Deck, um soviel Meer wie möglich mitzunehmen, aber den anderen war das zu kalt. Als ich vor dem Restaurant zum Mittagessen auf diese wartete, sah ich durch eines der Fenster weiter entfernt im Wasser eine hohe Fontäne heraussteigen. Ich dachte sofort an einen Wal, aber niemand um mich herum schien etwas zu bemerken, was mich wunderte. Doch ich beschloß, daß es wohl ein Wal gewesen war, der mir 'Auf Wiedersehen' sagte. Als unser Mutterschiff schließlich in Bergen anlegte, begann der übliche Streß - Gedränge, lange Warteschlangen. Mir fiel besonders auf, daß bei Hurtigruten kleine, zarte Frauen die großen, schweren Gepäckstücke in den Bussen verstauen. Man mag gar nicht hinschauen, weil sie einem leid tun und nachvollziehen kann ich das auch nicht, denn es gibt durchaus auch kräftige männliche Angestellte. Weiterhin fielen mir im Flughafen von Bergen jede Menge junger 'Scouts' des Flughafens auf, die nicht hinter einem Tresen sitzen, sondern überall herumlaufen und Ansprechpartner für die Reisenden sind. Mir kam es so vor, als wenn das teilweise noch Schüler waren, aber ich finde diese Idee gar nicht übel. So muß man nie lange nach einer Auskunft suchen. Als ich wieder meine Wohnung betrat, war mein erster Gedanke, daß mir diese viel größer erscheint als vorher. Kein Wunder, wenn man fast zwei Wochen auf engstem Raum gelebt hat, ohne etwas zu vermissen. So war mein zweiter Gedanke auch sogleich, daß ich am liebsten alles aus der Wohnung werfen würde, was da zu viel herumsteht, denn schließlich kommt man mit sehr wenig aus, im Grunde mit einem Notizbuch, einem Bleistift, einem Smartphone, einer Kamera und ein bis zwei Stücken Lesematerial, wenn man nur genug Meer und Himmel um sich herum hat.

Norwegen Tag 12e

Norwegen Tag 12d

Norwegen Tag 12c

Norwegen Tag 12b

Norwegen Tag 12a

Mittwoch, 20. November 2013

Seemannsgarn - Trondheim bis Molde

Seemannsschmaus:
Kartoffel- und Paprikasuppe mit Croutons
Gebackener Heilbutt mit Kräuterkruste, serviert an einem Meeresfrüchte-Risotto
Rharbarber- und Erdbeersoße serviert mit Blätterteiggebäck und Minzsahne

Der elfte Tag unserer Reise begann 250 Meter unter dem Atlantik. Allerdings nicht in einem U-Boot, sondern in einem Bus durch einen Tunnel auf die Insel Averøy. Dort besuchten wir die beiden Kirchen von Kvernes, eine davon eine uralte Stabkirche mit fremdartigem Charme. Mit dem Bus ging es dann weiter auf der Atlantikstraße entlang, dort wo das Meer besonders stürmisch ist, so daß der Leuchtturm drei Meter dicke Mauern hat. Während unserer Fahrt lag es jedoch friedlich und still. Die gesamte Insel ist unglaublich malerisch, die schönste Region von allen, die ich in Norwegen gesehen habe. Ich könnte mir sogar vorstellen, dort einmal einen Urlaub mit Ferienhaus zu machen. Es ist eine Landschaft, in welcher ich mich wie zu Hause fühle, grün, aber gleichzeitig auch rauh und felsig. Am Nachmittag machten wir Halt an einem Fischrestaurant, wo wir Bacarole in Eimern serviert bekamen. Bacarole ist ein Eintopf aus Klippfisch und Gemüse, doch er wird natürlich nicht aus Eimern gegessen, auch wenn ich zuerst an die Sangria-Eimer von Mallorca denken mußte. Wir erreichten am Nachmittag wieder unser Schiff und ab diesem Zeitpunkt machte sich Abschiedsstimmung breit. Nachdem ich meinen Koffer gepackt hatte, da diese am Abend bereits abgeholt wurden, hielt ich mich bis spät in der hellen Nacht an Deck auf, um so viel Meer und Wind wie möglich aufzusaugen. Ich bin so ein Mensch, ich könnte stundenlang auf das blanke Meer schauen, ohne mich jemals zu langweilen. Ich kann nicht erklären, warum das so ist, aber selbst wenn man nichts weiter macht als zu schauen, fühlt man sich lebendig. In dieser Nacht schwankte das Schiff besonders stark, so als würde es nun übermütig auf seinen Heimathafen zustreben, und ich genoß es in eher schlaflosen Stunden im Klappbett, während ich am nächsten Morgen das ein oder andere gequälte Gesicht sah.

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In der Spiegelfassade dieses Hotels kann man unser Schiff sehen.

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Mittwoch, 30. Oktober 2013

Seemannsgarn - Helgeland

Seemannsschmaus:
Selbu Blå (Blauschimmelkäse) Salat mit Trauben, Nüssen und gebackenen Paprikaschoten, serviert mit Moltebeerensirup
Langsam gebackenes Entrecote mit gerösteten Pastinaken und Karotten. Geschmorte Kartoffeln und Bearnaisesoße
Hurtigrutens Eisbombe, serviert mit Obstsalat

Für den zehnten Tag der Reise existieren sehr wenige Aufzeichnungen in meinen Notizen. Vielleicht hatte ich keine Lust mehr, es war aber wohl generell eher ein Ruhetag. Wir unternahmen nur vormittags einen kurzen Abstecher nach Bronnøysund hinein und zur dortigen Kirche. Am Nachmittag segelten fuhren wir am berühmten Torghattan, dem Berg mit dem Loch, vorüber. Niemand weiß, wie das Loch dort hinein gekommen ist, durch welches ein ganzer Dampfer passen würde. Die runden Dinger im Wasser auf dem einen Foto sind Lachszuchten. Diesen darf man sich nur bis zu 250m nähern. Wird man erwischt dabei, daß man Lachs entwendet, droht einem als Tourist lebenslanges Einreiseverbot! An ihren Lachs lassen die Norweger nichts kommen.

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Dienstag, 29. Oktober 2013

Sortland - Stamsund

Nein, das ist nicht die kleine Meerjungfrau. Irgendwie kommt mir ja der hochgestreckte Arm etwas deformiert vor, aber das mag auch am Blickwinkel liegen.

Sortland-Stamsund

Montag, 28. Oktober 2013

Wintervorräte

Holz und Herzen

Wintervorräte

Sonntag, 27. Oktober 2013

Der Trollfjord

diesmal mit Regenbogen:

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Seemannsgarn - Lofoten

Seemannsschmaus:
Pastinakensuppe mit geräuchertem Schinken
Kabeljau-Lenden mit gebackenem Wurzelgemüse, Rotweinsoße, Herzoginkartoffeln und gewürztem Rucola- & Fenchelsalat
Waldbeeren unter Sauerrahm mit Löffelbiskuit

Auf dem Tagesplan des neunten Tages stand ein Ausflug über die Vesterålen auf dem Programm, eine idyllische Inselgruppe in der Nähe der Lofoten. Wahlweise hätte auch ein Ausflug über die Lofoten gebucht werden können, aber wir hatten uns für diesen Ausflug entschieden und es nicht bereut. Die Fahrt ging über viele kleine Inselchen, ein kurzes Stückchen durften wir sogar laufen, nämlich über eine Brücke, unter der sich Berge von Miesmuscheln angesiedelt hatten. Der Reiseleiter meinte, niemand weiß, warum es ihnen ausgerechnet an dieser Stelle so gut gefällt, aber jeder darf sie "pflücken" und sie essen, wenn er Lust darauf hat. Wir erreichten eine verträumte Bucht mit einer verträumten kleinen Kirche in Trondenes, wo für uns "Touris" sogar eine kleine Extra-Andacht gehalten wurde. Unweit der Kirche, nur einen Fußmarsch entfernt, gibt es ein entzückendes Museum, welches wir ebenfalls besuchten und das sehr liebevoll gestaltet und mit Wachsfiguren ausgestattet ist. Auf dem Dach dieses Museums hatte sich dieser Austernfischer niedergelassen und stand da teilweise fast reglos, so daß ich ihn erst ebenfalls für eine Wachsattrappe hielt. Auf dieser Fahrt war es auch, daß wir eine Möwe in der Spitze eines Baumes brüten sahen. So etwas hätte er noch nie gesehen, wunderte sich sogar der Reiseleiter. In Harstadt gibt es im Grunde alles was man so braucht, erfuhren wir: Golfplatz, Fußballstadion, Wintersporthalle und, recht außergewöhnlich, ein unterirdisches Badeparadies. Wer weiß, was in Norwegen noch so alles unterirdisch ist, jedenfalls traf man auf ziemlich viele Türen und Bunker, die irgendwie unter den Fels zu führen schienen, wie zum Beispiel auch am Nordkap oder an der Trollstigen.

Am Nachmittag oder Abend fuhren wir, wieder auf dem Schiff, erneut in den Trollfjord. Der Himmel war grau und es regnete, doch als plötzlich die Sonne durchbrach, zog sich über den ganzen Fjord ein strahlender Regenbogen. Später am Abend legten wir kurz in verschiedenen kleinen Orten an, welche wir, viel zu müde von den vielen Attraktionen des Tages, nur noch von der Reling aus begutachteten.

Da ich an diesem Tag Unmengen von Fotos gemacht habe, die größte Zahl überhaupt von allen Tagen, werde ich diese in kleinen Häppchen servieren. Hier das Boot, mit welchem die Walsafari stattfand, im Regen, wie man sieht:

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