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Samstag, 7. Juli 2007

Ein Care-Päckchen von Elsa

erreichte mich heute aus Italien mit echter Klosterschokolade in drei ausgefallenen Sorten und Honigbonbons. Lieben Dank dafür. Probiert hab ich die Schokolade noch nicht, weil ich die Verpackung so cool finde.

Ansonsten war ich heute Blumengießen und danach mit meinem Bruder im Pflegeheim, um meinem Vater das Fotobuch zu bringen. Der hat sich auch sehr gefreut und meinte: "Ich habe doch heute gar keinen Geburtstag!". Das weiß er also noch. Allerdings dachte er wohl erst, dass es ein gekauftes Buch ist, denn er bemängelte sofort, dass das Buch kein Register und keine Erklärungen enthält. Das ist natürlich sträflich und unverzeihlich. Als ich ihm aber erklärte, dass die Fotos von mir sind, schien er schwer beeindruckt und er hat auch einiges aus seinem Dorf wiedererkannt. Er scheint etwas Probleme mit der Zeitrechnung zu haben, denn er dachte, dass schon der 14. ist und meine Mutter heute zurückkommen wollte. Wir haben versucht ihm zu erklären, dass es noch eine Woche hin ist, aber ich glaube, das hat er nicht verstanden. Ich hoffe, er wartet jetzt nicht die ganze Zeit auf sie. Jedenfalls war er recht gut gelaunt und munter, er wartete schon hungrig auf das "Nachmittagshäppchen", einen Pfannkuchen oder ähnliches, was die Schwestern um die Kaffeezeit vorbeibringen. Es geht also auch ohne meine Mutter, was sie ja immer nicht glauben will. Er hatte schon zwei Karten von ihr, während wir noch keine bekommen haben. Auf Hiddensee regnet es glücklicherweise nicht so viel wie hier, denn sonst wäre die ganze Insel wahrscheinlich schon weggespült. Sie schreibt auch, dass einmal am Strand ein Hubschrauber gelandet ist, der einen Mann in das Krankenhaus nach Stralsund gebracht hat und sie die ganze Zeit warten mussten. Klar, mit Rettungswagen ist dort nicht viel zu machen.

Hier könnte der Regen aber ebenfalls endlich mal aufhören. Das Wetter ist wirklich seltsam. Es regnet nicht die ganze Zeit durch, sondern zwischendurch wird es regelmäßig sonnig und klart auf, aber kaum denkt man, die Regenstrecke ist vorbei, geht es schon wieder von vorne los. Ich weiß gar nicht, woher der Regen immer so schnell kommt. Es wird in sekundenschnelle zappenduster. Auf Pro7 läuft ja heute ein Tag zur Klimaerwärmung und da habe ich gerade erfahren, dass Brandenburg inklusive Berlin in vierzig Jahren wie afrikanische Steppe aussehen könnte und genauso wasserarm wäre, während sich an anderen Orten die Tornados und Flutkatastrophen häufen. Der einzige Fleck in Deutschland, wo man vor Dürre oder Sturm noch sicher wäre, wäre ein Ort im Harz. Ok, vielleicht sollte ich in den Harz ziehen, ist eh ein schönes Fleckchen.
Und irgendwie sind die Schmerzen, die ich sonst immer hinter dem linken Auge habe, heute mal hinter das rechte Auge gewandert. Wahrscheinlich nomadisierende Augenwürmer...:-/

Meinen ersten wirklichen, echten Horror,

weit entfernt von albernen Wallace- oder Vampirfilmen, bescherte mir in meiner Kindheit der Roman "Das Durchdrehen der Schraube" von Henry James. Es war ein Buch aus der Bibliothek meines Vaters und natürlich las ich es heimlich, ohne zu wissen, was mich erwartet. Das Grauen kam dann auch langsam, aber gewaltig. Ich kann mich nicht an viel erinnern, allerdings werde ich nie die Atmosphäre vergessen, die es um mich herum aufgebaut hat und mir das Gefühl gab, mitten in der Handlung und an den Schauplätzen zu sein. Es muss also gut geschrieben sein, trotzdem werde ich es nicht noch einmal lesen, weil ich fürchte, dass es mich heute nicht mehr so beeindrucken würde wie damals und ich enttäuscht wäre. Es diente im übrigen als Vorlage für diverse Horror-Klassiker, die ich wohl alle mehr oder weniger gesehen habe und die durchaus ebenfalls sehr gruselig sind, dieses subtile Grauen jedoch, wie ich es beim Lesen des Buches erfahren habe und welches ohne jede Schockeffekte auskommt, konnte keiner der Filme auch nur im entferntesten erreichen.