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Sonntag, 15. Juli 2007

In Bed with Zucker

Sechs Bettgeheimnisse, die allerdings, wenn man hier im Blog regelmäßig mitliest nicht wirklich sooo geheim sind. Die anderen Peinlichkeiten spar ich mir.

1. Ich betreibe so eine Art eigenes Traumlabor und experimentiere gerne mit Steinen, ätherischen Ölen, Blütenessenzen, Körperteilen, luziden Traumtechniken und und und...Es kann also durchaus vorkommen, dass ich ein Kilo Steine, Ostseesand oder sonstige Gegenstände mit ins Bett schleppe. Außerdem erzähle ich gerne Träume und höre mir auch Träume an. Das ist mein liebstes Ritual morgens im Bett, falls ich nicht alleine schlafe. *gg*

2. Puschel ist beim Einschlafen und Aufwachen immer mit dabei und mindestens ein Gute-Nacht-Kuss ist obligatorisch (meistens werden es aber mehr).

3. Ich habe teilweise einen extrem tiefen Schlaf. Es kann vorkommen, dass ich fünfzehn Stunden durchschlafe und am Morgen noch genauso liege, wie ich eingeschlafen bin.
Wenn ich nicht genug Zeit habe um auszuschlafen, brauche ich deshalb manchmal ewig, um richtig wach zu werden.

4. Ich benutze vier Wecker, einen Zen-Wecker, der regelmäßig gongt, einen normalen Wecker, mein Telefon und mein Handy. Manchmal überhöre ich aber auch alle vier gleichzeitig, wenn ich besonders tief schlafe.

5. Ich habe eine ausgeprägte innere Uhr und kann mich abends selbst so konditionieren, dass ich früh zu einer bestimmten Zeit aufwache. Das funktioniert fast immer und besser als jeder Wecker. Ich verlasse mich aber nicht darauf, weil ich abends, gerade nach Arbeitstagen, meistens blitzartig einschlafe und häufig gar nicht mehr dazu komme, mich zu konditionieren.

6. Im Sommer schlafe ich immer bei offener Balkontür und Pyjamas oder Nachthemden habe ich schon seit Jahren nicht mehr benutzt. Meine bevorzugte Schlafposition ist die Tote-Mann-Stellung mit einem Arm über dem Kopf.

Ich schwitze -

32 Grad im Schatten, auf dem Balkon, wo die Sonne am Nachmittag steht, erreicht das Thermometer inzwischen 42 Grad. Zum Glück habe ich immer einen Eimer mit Gießwasser unter der Bank zu stehen, den hab ich mir kurzerhand genommen, um meine Schweißfüße drin zu baden. Nun weiß ich nicht, ob das Schweißfüßewasser eventuell negative Auswirkungen auf die Blumen hat, aber ich nehme mal an, dass es aufgrund der Mineralien eher eine Nährstoffbereicherung darstellt.

Meine Mutter war heute das erste Mal nach ihrem Urlaub wieder im Pflegeheim bei meinem Vater und hat gerade erzählt, dass das Fotobuch ein voller Erfolg ist. Er hatte zwar schon etwas drin geblättert, als ich es ihm letzte Woche mitgebracht habe, aber es sich nicht wirklich genau angeschaut, sondern erstmal moniert, dass der Index und die Erklärungen fehlen. Heute hat er meiner Mutter aber zu jedem Foto stundenlang seine Jugenderinnerungen erzählt.

Meine Mutter will jetzt mal die Schwester fragen, ob sie ihm Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark mitbringen kann, nur damit die nicht denken, er hätte gesagt, er bekomme dort nichts zu essen. Schließlich ist es das Essen, das er aus seiner Kindheit und Jugend kennt, da es aber ein typisches Spreewaldgericht ist, gibt es sowas im Heim nicht. Wahrscheinlich wird er dann aber bemängeln, dass er das Leinöl nicht in solchen Kännchen wie auf dem Bild serviert bekommt. *gg*

...

Jetzt weiß ich schon, warum ich hier bin. Die Herren Generäle im Reichskriegsgericht müssen auch was zu tun haben, um nicht auf die Front geschickt zu werden. Das ist doch eine schwere und wichtige Aufgabe so viele kleine Mädchen zum Tode verurteilen. Weiss Du, ich muss direck staunen mit welcher Frechheit sie die Propaganda über die Massengräber von Katyn gemacht haben. Dass ist doch ihre eigene Methode! Nein sie verstehen es noch besser zu "organisieren", in 2-3 Monaten haben sie das ganze Warschauer Ghetto geräumt, es waren mehr als 600 000 Menschen. Männer, Frauen, Kinder, kein lebendiger Mensch ist rausgekommen! Sie haben Juden in zwei grosse Lager im östlichen Teil des Generalgouvernement transportiert. Dort wurden sie alle mit Hilfe einer Gaskammer erledigt. Wenn man mit dem Zug an diesem Lager vorbei fuhr, war der Totengeruch so stark, dass man die Fenster schliessen musste und sich die Nase zuhalten. Das sind keine Märchen, Teddy*, das habe ich alles selbst gesehen und erlebt.
(aus "Zeit, die mir noch bleibt. Briefe aus dem Gefängnis" - Krystyna Wituska)

* Teddy war der Deckname für die Tochter einer deutschen Gefängniswärterin, mit welcher Krystyna Wituska illegale Briefe austauschte. Diese Gefängniswärterin half den gefangenen Polinnen wo sie nur konnte und war bei ihnen sehr beliebt.