wenn man früh aufwacht, panisch aus dem Bett springen will, einem gerade noch rechtzeitig einfällt, dass gestern Freitag war, somit heute Wochenende ist und man sich seelig lächelnd auf die andere Seite drehen darf. Nix mit Arbeiten.
Fechner schrieb in "Nanna oder Die Seele der Pflanzen", einem Werk, das ihm den Sarkasmus der Universitäten und seiner Kollegen einbrachte, aber auch eine Popularität, die sich in vielen Auflagen ausdrückte: "Warum sollten wir glauben, daß eine Pflanze sich ihres Hungers und Durstes weniger bewußt ist als ein Tier? Dieses sucht Nahrung mit seinem ganzen Körper, die Pflanze nur mit einem Teil, nicht von Nase, Augen und Ohren geführt, sondern mit anderen Sinnen." Er verkündete ebenfalls, daß einer der Hauptzwecke menschlichen Körpers letztlich vielleicht nur der sei, der Entfaltung des pflanzlichen Lebens zu dienen, indem der Kohlendioxid ausstößt und sich nach dem Tode als Nahrung anbietet. Zweifelsohne enthält diese Erklärung eine gewisse Prise Humor, die dazu noch durch Mark und Bein geht, aber im Denken Fechners entspricht sie auch einer notwendigen Umwertung der Werte: warum nahm man so ohne weiteres an, daß die Pflanze für den Menschen geschaffen worden war und nicht umgekehrt?
(aus "Magie der Pflanzen" von Jacques Brosse)