Alien
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Samstag, 9. Mai 2009

...

In der folgenden Nacht träumte Mrs. Mason, daß sie Shelley an einem unbekannten Ort traf. Er war bleich und schien furchtbar traurig. "Sie sehen krank aus, Sie sind müde, setzen Sie sich und essen Sie etwas", sagte Mrs. Mason. "Nein", antwortete er, "ich werde niemals wieder essen; ich besitze keinen Groschen mehr auf der Welt."- "Unsinn", sagte sie, "das ist kein Gasthaus - Sie müssen nichts bezahlen." - "Vielleicht ist das um so schlimmer", antwortete er.
Zu dieser Zeit war Shelley bereits tot. Die 'Don Juan' war auf ihrem Rückweg nach Lerici gesunken...
...Bei der Feuerbestattung Shelleys blieb das Herz unversehrt. Trelawny rettete es mit bloßen Händen aus den Flammen, wobei er sich Verbrennungen zuzog. Als Mary Shelley davon erfuhr, bat sie um dieses makabre Relikt, doch es stellte sich heraus, daß Leigh Hunt es für sich beansprucht hatte und nicht wieder herausgeben wollte. Nach einem grotesken Streit mit Hunt, der schließlich von Jane Williams überredet wurde nachzugeben, gelangte Mary Shelley in den Besitz des Herzens. Nach ihrem Tod wurde das zu Staub verfallene Organ in einer Ausgabe von Shelleys 'Adonais' entdeckt.

(aus "Mary Shelley" von Alexander Pechmann)

Der schwarz-gesilberte Kater

Ein Blick durch die Scheiben der Balkontür raus auf den Balkon. Irgendetwas Schwarz-Weißes rennt und schnüffelt da herum, vielleicht ein Hund? Wie hat der sich auf meinen Balkon verlaufen? Ich ziehe mich zurück und hoffe, daß das Tier von allein verschwindet. Doch nach einer Weile höre ich hinter der Balkontür ein klägliches Miauen. Oh je, es ist kein Hund, sondern ein Kater und dieser macht keine Anstalten vom Balkon zu verschwinden, sondern will anscheinend in die Wohnung gelassen werden. Das Betteln wird immer lauter und ich werfe erneut einen Blick durch die Balkontür. Der Kater hat sich vor die Tür gepflanzt und schaut mich erwartungsvoll mit geheimnisvoll leuchtenden Augen an. Sein Fell ist schwarz mit weißen kleinen Sprenkeln am Rücken, die ihm ein silbriges Aussehen verleihen. Er trägt ein schwarz-weiß getupftes Halsband und zieht eine Leine hinter sich her. Wahrscheinlich ist er irgendwo entlaufen, aber was will er jetzt von mir? Ausdauernd sitzt er vor meiner Tür und miaut, es sieht nicht so aus, als wenn er den Balkon wieder verlassen wird, da bleibt mir wohl keine Wahl, ich muß ihn hereinlassen. Wenn ich ihn hereinlasse, kann er wenigstens nicht das Vogelnest entdecken und plündern. Die Vögel schweben gerade in höchster Gefahr. Dabei wollte ich doch eigentlich gar kein neues Haustier, seufz.

Bemerkung:
Witzig, im Tageshorroskop steht: "Vormittag: Was haben Sie geträumt? Heute Nacht war der Hexenvollmond. Da verraten Träume mehr, als sie üblicherweise tun." und ich träume von einem schwarzen Kater, der unbedingt bei mir einziehen will. Das erinnert mich auch an das
Hexenseminar. So langsam komme ich mir vor wie bei Harry Potter.