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"Die Berliner Sprachverderber sind doch auch zugleich die einzigen, in denen noch eine nationelle Sprachentwicklung bemerkbar ist; zum Beispiel Butterkellertreppengefalle, das ist ein Wort, wie es Aristophanes nicht gewagter hätte bilden können; man fällt ja selbst mit hinunter, ohne auch nur eine Stufe zu verfehlen." (F. Foerster, Gespräche mit Goethe, 1831)...
Diese Ironie ist unbestreitbar ein Spezifikum des Berliners. Vielleicht ist sie es, die das derart Unverwechselbare in der Psyche des Berliners ausmacht. Ironie als Rettung angesichts der Abgründe, der Zerstörung, der in Trümmer sinkenden Umwelt. Die Ironie gab sich als Schnoddrigkeit. Die bombardierten Stadtbezirke bekamen entsprechend neue Namen: "Klamottenburg" (Charlottenburg), "Stehtnix" (Steglitz) oder "Trichterfelde-Rest" (Lichterfelde-West). Und die böseste Aussage: "Wer jetzt noch lebt, is selba schuld - Bomben sind jenuch jefallen!"
(aus "Da sind noch ein paar Menschen in Berlin" von Konrad Hoffmeister und Günter Kunert)
Diese Ironie ist unbestreitbar ein Spezifikum des Berliners. Vielleicht ist sie es, die das derart Unverwechselbare in der Psyche des Berliners ausmacht. Ironie als Rettung angesichts der Abgründe, der Zerstörung, der in Trümmer sinkenden Umwelt. Die Ironie gab sich als Schnoddrigkeit. Die bombardierten Stadtbezirke bekamen entsprechend neue Namen: "Klamottenburg" (Charlottenburg), "Stehtnix" (Steglitz) oder "Trichterfelde-Rest" (Lichterfelde-West). Und die böseste Aussage: "Wer jetzt noch lebt, is selba schuld - Bomben sind jenuch jefallen!"
(aus "Da sind noch ein paar Menschen in Berlin" von Konrad Hoffmeister und Günter Kunert)
zuckerwattewolkenmond - Mi, 23:09