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Samstag, 26. Dezember 2009

Es ist doch immer dasselbe -

wenn ich Fotobücher von gemeinsamen Unternehmungen verschenke, kommt zuallererst stets die Frage: "Haben wir das da wirklich gesehen?" Und ich antworte dann: "Ob IHR das gesehen habt, weiß ich nicht, aber wenn ich es nicht gesehen hätte, hätte ich es auch nicht fotografiert." Witzigerweise mache ich auf manche Motive sogar aufmerksam, wie zum Beispiel auf die schöne alte Bauerntür mit den Efeuranken und als Antwort bekam ich nur ein müdes Achselzucken und ein verächtliches "So'ne olle Tür." Als ich sie trotzdem fotografierte, waren die anderen bereits hundert Meter weiter. Als sie dieselbe Tür im Fotobuch sahen, waren sie dagegen begeistert und wollten wissen, wo das gewesen ist, sie könnten sich gar nicht erinnern, die irgendwo gesehen zu haben. Tja, wenn man nicht sehen will, kann ich auch nicht helfen. Diese Erfahrungen bestärken mich in der Annahme, daß Fotografieren nicht nur ein nettes Hobby ist, sondern eine echte Schulung der Wahrnehmung und Bereicherung für das Leben - man hat einfach mehr vom Sehen. Eine Verschwendung der besten Augen, wenn man sie nicht gebraucht und ihre sinnlichen Möglichkeiten ausschöpft.

Adventskalender und dekorative Schneeflocken (Januar)

Auf Arbeit gehe ich in einen Duschraum, wo schon die gesamte Büroleitung nackt dabei ist, sich einzuseifen. Ich selbst bin ebenfalls nackt und es ist mir etwas unangenehm, meinen mehr oder weniger Vorgesetzten so zu begegnen, weshalb ich mich beim Wasseraufdrehen ziemlich linkisch anstelle. Frau R. mustert ungeniert meinen Körper und fragt mich sehr direkt: "Wie alt sind Sie?". Eigentlich weiß sie ja, wie alt ich bin, aber wahrscheinlich kann sie es nicht glauben, weil mein Körper so wenig meinem Alter entspricht.

Auf einem öffentlichen Platz steht ein riesiger Adventskalender in Form eines haushohen LKWs. Da Weihnachten vorbei ist, kommen Männer, um den Adventskalender wieder zu entfernen, vorher prüfen sie aber jedes Türchen, indem sie mit Leitern am LKW hinaufsteigen und hineinschauen, ob noch etwas drin ist. Die meisten Türchen sind natürlich leer. In ihnen finden sie nur einen kleinen Zettel. Aber zwei Türchen sind übersehen worden. Dort warten noch Geschenke, die schnell und unbürokratisch verteilt werden sollen. Dies tun die Männer, indem sie einfach die jüngsten Anwesenden in der Umgebung suchen, z.B. Kinder. Ich selbst sitze mit meinem Cousin und zwei anderen Verwandten ganz in der Nähe auf einer Bank. Das erste Geschenk (wohl vom 24. Türchen) ist in orangem Papier eingepackt, welches in Dunkelorange die Schriftzüge von "APPLE" trägt. Oh, da ist bestimmt ein Macbook drin. Das hätte ich gerne, denke ich, bekomme es aber leider nicht. In einem weiteren Türchen befinden sich gleich zwei Geschenke in Größe eines Buches und in dunkelrotem Papier eingepackt. Der Mann tritt an unsere Bank heran und reicht eines meinem Cousin und das andere mir. Oh, super! Wir haben ein Geschenk ergattert! Wir sind hier wohl die nächstjüngsten Leute in der Nähe. Welch ein Glück.

Ich stehe aus meinem Bett auf, die Verwandtschaft sitzt bereits um den Tisch versammelt, da bemerke ich, daß der gesamte Fußboden des Zimmers mit Glatteis bedeckt ist. Direkt vor dem Bett befindet sich eine Stelle, wo das Eis eine tiefere Wasserlache bedeckt, aber anscheinend sehr brüchig ist. Ich stelle meinen nackten Fuß nur leicht hinauf und schon knackt es und bebt. Deshalb umgehe ich vorsichtig diese Stelle, um keine nassen Füße zu bekommen, und laufe mit immer noch nackten Füßen auf dem kalten Eis zum Fenster. Es schneit und die Flocken sind ungewöhnlich groß. Manche haben fast die Maße eines Balles und es sieht aus, als hätten sich viele kleinere zu einer größeren, sehr dekorativen Formation zusammengetan. Jetzt erkenne ich sogar Formationen, die Christbaumschmuck nachbilden, indem sie einen Kreis bilden und in diesen Kreis hinein Formen von Glöckchen oder Tannenbäumen bauen. Unglaublich! Wieso können die Schneeflocken so etwas?

Bemerkung: Nu ja, heute gibt es wahrscheinlich Geschenke, aber ganz sicher kein Macbook.