Diese Erkenntnis kam Herr N. viel eher als mir, nämlich bereits, als er zu einer Anruferin sagte: "Na wenn Fr. J. so einen Schwachsinn erzählt!", worauf die Anruferin antwortete: "Ich bin Fr. J.!". Danach wollte er nach Hause gehen, ich jedoch gab dem Tag noch eine Chance. Später weihte mich Herr N. ein, daß ich einen "bösen" Brief von einem Kollegen bekommen hätte, den er aber schon im Papierkorb entsorgt hätte, da mich das nicht interessieren müsse. Nun interessiert mich schon, was man mir für Briefe schreibt, weshalb ich den zerrissenen Brief doch las und feststellte, daß er nicht von dem verdächtigten Kollegen stammte, sondern von einer Kollegin. Gut, daß ich das aufklären konnte. Ansonsten möchte ich nicht wissen, was Herr N. noch so alles entsorgt, was ich nicht wissen muß. Gleich zwei Kollegen ließen außerdem bei uns ihren Schlüssel liegen, während ein Kollege dafür meinen Kugelschreiber stahl, und irgendwie war auch sonst ständig was los. Trotzdem haben wir uns gut amüsiert. Hat Spaß gemacht der Tag.
Das alte Pfarrhaus und meine Mutter hat alle Hände voll zu tun, da zum einen irgendein Kirchenfest stattfindet, zu dem jede Menge Gäste angereist sind, sowie ebenfalls private Gäste sich zur Zeit bei uns aufhalten. Die privaten und kirchlichen Gäste, vermischen sich dabei zu einer quirligen Menschenschar. Mich drückt ein menschliches Bedürfnis, weshalb ich unsere Toilette aussuche. Als ich jedoch davor stehe, vergeht mir wieder alles, denn sie sieht aus, als hätten unzählige Besucher sie benutzt, ohne ihre Kackreste hinterher zu entfernen. Mitten in der Schüssel kleben schmierige Reste und selbst Spülung und Rohre sind von einer dicken Schicht Scheiße überzogen, die bereits gehärtet und bröckelig wie Lehm ist. Ich bin entsetzt und verärgert, finde es ziemlich unverschämt von den Gästen, hier so zu hausen. Dann überlege ich fieberhaft, wie ich mich weiter verhalten soll. Sollte ich zu meiner Mutter gehen, es ihr sagen und mich mit ihr gemeinsam aufregen? Oder sollte ich einfach so tun, als hätte ich nichts gesehen? Schließlich entscheide ich mich für die dritte Variante und beginne kurzerhand die Toilette zu putzen. Es geht ziemlich schnell bis die Toilettenschüssel wieder blitzweiß blinkt und die Spülung mit den Rohren freigelegt ist. Ganz schön genervt bin ich davon, die Scheiße anderer wegzumachen, aber irgendjemand muß es ja tun. Und es reicht, wenn ich mich allein darüber aufrege. Ich muß meine Mutter nicht auch noch mit runter ziehen.
Mit meiner Mutter an einem großen Fenster. Draußen fallen Schneeflocken, welche sich mehr oder weniger auffällig in bunte Papierschlangen verwandeln. Diese sind erst zu Ringen geformt und später zu seltsamen Knäueln und Gebilden. Merkwürdig, daß es mir nichts, dir nichts, so etwas regnet.
Eine dickliche Frau tippt immer wieder sehr aufgeregt auf ein schmales, aber großflächiges Buch, daß sie augenscheinlich für äußerst wichtig hält und mir deshalb empfiehlt. Es geht in dem Buch um Astrologie in Verbindung mit den Zigeunerkarten. Auf dem Einband ist unter anderem die Karte "Der Tod" zu sehen. Ich kann nicht wirklich ergründen, warum sie es für so wichtig hält, mir erscheint es eher nebensächlich, was ich ihr aber nicht direkt sagen will.