Du mußt mir keine
schönen Worte sagen,
mußt nichts versprechen,
mußt nichts reden,
auch nicht glänzen,
mit was auch immer
Eindruck schinden,
du mußt nur da sein,
wenn niemand mehr
die schönen Worte
für mich findet.

Außerhalb der Zeit stehe ich schon fast,
fern von euch, schaue noch zu,
doch wie lange mag ich sehen?
Nicht greifbar für euch entgleite ich,
entwirre mich, bleibe ein Traum,
entsetzlich und verlockend,
der Spiegel eurer Abgründe,
bleibe ein Traum für dich.
mache ich mir Sorgen. Von meinem Glücksklee ist noch immer nicht das kleinste Zipfelchen zu sehen. Dabei hat er jetzt seit ca. zehn Jahren pünktlich jedes Jahr den Frühlingsbeginn angezeigt.
Mußte heute wieder mit dem Sonnenblumenhausmeister nach Hause fahren und dieser hatte mitbekommen, daß ich krank gewesen bin, fragte mich so ein bißchen aus. Als ich sagte, daß ich länger krank gewesen sei, guckte er mich an und meinte: "Also ich weiß nicht. Du siehst immer aus wie das blühende Leben. Irgendwie so gesund." "Ja, ich weiß." antwortete ich, "Deshalb glaubt mir auch nie jemand, daß ich krank bin." Und ich weiß, daß es tatsächlich so ist. Seit Jahren schon fragen mich meine Kolleginnen regelmäßig, ob ich verliebt bin, weil ich so gut aussehe. Na ja, ganz so gut sehe ich nicht immer aus, aber anscheinend traut man mir einfach nicht zu, daß es mir schlecht gehen könnte. Es ist eine Angewohnheit von mir, mir möglichst nie etwas anmerken zu lassen, wenn es mir schlecht geht. Reden tue ich sowieso nicht darüber, weil ich mir dabei blöd vorkomme, und erkennen kann man es eigentlich nur daran, daß ich noch ruhiger bin als sonst und mich sehr zurückziehe. Allerdings will ich dann auch wirklich in Ruhe gelassen werden. Nervt man mich, werde ich bissig. Als ich solch starke Rückenschmerzen hatte, daß ich mich nicht mehr bewegen konnte, und weiter gearbeitet hatte, habe ich ständig auf dem Klo so lange gewartet, bis der Toilettenraum leer war, damit ich mir die Hände waschen konnte. Normal bin ich nämlich nicht mehr zum Waschbecken runtergekommen, es ging nur noch, indem ich breitbeinig halb davor kniete, und dabei wollte ich mich nicht erwischen lassen.
Dann fragte mich der Sonnenblumenhausmeister, ob ich mich nicht gelangweilt hätte. Er würde immer gucken, ob bei mir Licht brennt, und wenn ich so lange nachts noch wach bin, fragt er sich ständig, was ich eigentlich die ganze Nacht so mache. Ich konnte ihn beruhigen, daß ich mich jedenfalls garantiert nicht langweile. "Ich muß mir also keine Sorgen machen?" fragte er. "Nein, du mußt dir wirklich keine Sorgen machen, daß ich mich langweile." - vielleicht wollte er ja etwas anderes hören....