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Mittwoch, 1. September 2010

Traumsplitter

Während ich negativen Gefühlen im Traum nachhänge, tauchen plötzlich wie eine Erscheinung lang vergessene Dinge auf, welche mich erkennen lassen: Es liegt gar nicht an mir. Es ist nichts falsch an mir. Denn erst in der jüngsten Vergangenheit lief genau seitenverkehrt zum jetzigen Moment alles ohne jede Probleme. Mich wundert es ein bißchen, daß ich die jüngste Vergangenheit so vollständig vergessen konnte. Ich sehe, nein, spüre glückliche Bilder, vor allem mit K., Nähe, Intimität, Vertrauen. Gab es das wirklich? Ich zweifle daran, denn es kommt mir fremd vor, und doch, in diesem Hologramm der Zweisamkeit und Gemeinschaft selbst scheint es völlig normal, leicht und real zu sein, bzw. gewesen zu sein. Vielleicht ist es nicht die hiesige Vergangenheit, sondern die eines Paralleluniversums. Die Erkenntnis erleichtert mich, bringt mich aber auch nicht weiter. Die Universen einfach wechseln, kann ich nicht. Wie soll ich es aber anstellen, daß die Parallelwelten wieder im Gleichklang schwingen und nicht wie eine Schere auseinanderdriften?

Katastrophensurfen

Mein Fuß macht mir Angst. Er sieht ein bißchen aus, als wäre ein Auto drübergefahren und fühlt sich auch so an, aber ohne dabei geschwollen zu sein. Theoretisch und praktisch würde ich behaupten, daß der Fleck, der sich täglich mehr ausbreitet, ein Bluterguß ist. Was mich daran beunruhigt ist die Tatsache, daß weder irgendetwas über den Fuß drübergefahren ist, noch ich mich irgendwo gestoßen habe oder umgeknickt bin. Was soll ich davon nun halten? Ich will nicht zum Arzt, zumindest nicht, so lange ich nicht humple wie der Glöckner. Durch das ständige Laufen auf dem Ballen oder der Innenseite fangen aber langsam schon andere Stellen an weh zu tun und in Dresden würde ich gerne vernünftig laufen können. Was mir der Fuß, ist meiner Mutter der Wasserrohrbruch (wie immer bei uns stets synchron). Eine Kollegin, dessen Tochter im gleichen Haus wie meine Mutter wohnt, kam gleich früh in das Büro und fragte, ob ich schon die neueste Katastrophenmeldung von dort gehört hätte. Ein Wasserrohrbruch - von oben an bis in den Keller hinein stand alles unter Wasser. Einige Mieter wurden deshalb in Ausweichwohnungen umgesetzt. Ich hab dann gleich in der Mittagspause angerufen, zumal ich mich wunderte, von meiner Mutter noch nichts gehört zu haben. Sie meinte nur, sie sei total genervt. Ihre unterste Wohnung ist zwar nicht so stark betroffen, daß sie da raus muß, aber dafür haben sie ihr so eine Turbine zum Trocknen in die Wohnung gestellt, die den ganzen Tag Lärm macht und die sie auch noch bedienen und irgendeinen Behälter leeren soll. An der Decke hängt bei ihr alles in Fetzen herunter. Sie will jetzt nur noch raus aus der Wohnung und wartet ungeduldig, daß sie bald den Mietvertrag für die neue Wohnung bekommt. Bei dieser gibt es zwar auch einige Unstimmigkeiten, aber sie meint, ihr ist alles egal, auch wie es dort noch aussieht, sie will da rein, so schnell wie möglich, denn die alte Wohnung kann sie nicht mehr ertragen. Übrigens gehören Wasserrohrbrüche und Füße zu Neptuns Ressort. Ich frage mich nur, warum es ausgerechnet bei mir der Fuß und bei meiner Mutter ein Wasserrohrbruch ist. Aber die umgekehrte Version wäre mir auch nicht viel lieber.

PS. So langsam kann ich das Blog hier vom Literaturblog in Hypochonderblog umbenennen. Es nervt...ich hätte meinen Kopf gerne wieder für anderes.