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Freitag, 5. November 2010

Irgendein Elbschloß | Dresden

Irgendein Elbschloß | Dresden

Ich weiß ja nicht,

was in Prenzlauer Berg zur Zeit los ist, aber irgendjemand scheint beschlossen zu haben, daß die Weihnachtsdekoration in diesem Jahr aus alten Turnschuhen bestehen soll. Bereits am Mittwoch ist mir ein zusammengebundenes Paar über einer Ampel baumelnd aufgefallen, und heute bin ich an einem Baum vorbeigekommen, der voller Turnschuhpaare hing. Auf dem Rückweg von der Untersuchung, auf dem ich wegen der schlechten Erfahrungen mit dem Schienenersatzverkehr vier U-Bahnstationen gelaufen bin, habe ich zufällig einen alten Kollegen getroffen. Der fragte mich gleich, ob ich auch zu diesem "Ehemaligen-Treffen" gehe, er will anscheinend dort hin. Und als ich ihn fragte, wie es denn bei diesem Aufschwung im JC so läuft, guckte er mich bloß verständnislos an, blickte geheimnistuerisch nach allen Seiten, den Zeigefinger auf den Lippen und verriet mir:"Pssscht, pssscht, es darf doch niemand wissen, daß es nie eine Krise gegeben hat!"

Natürlich habe ich vor der Untersuchung mal wieder viel mehr Bammel gehabt, als eigentlich nötig gewesen wäre. Aber wirklich schlauer bin ich immer noch nicht, sondern werde zur nächsten Untersuchung weitergereicht, vor der ich erneut unheimlich viel Bammel habe. Genau so habe ich mir das vorgestellt - schon wieder so ein Ärztemarathon, bei welchem es zum Schluß wahrscheinlich heißt: "April! April!" Wenn ich gewußt hätte, daß mir das zum Ende des Jahres noch blüht, und die Untersuchungen am besten schon vorgestern stattfinden sollten, hätte ich ein paar Urlaubstage mehr aufgehoben. Immerhin hat mir der Arzt bei Befundübergabe versichert, sollte es sich tatsächlich um die schlimmste aller Diagnosen handeln, hätte ich extrem gute Chancen und wir würden uns noch viele Jahrzehnte wiedersehen. Außerdem würde nach einer Operation kaum etwas davon zu sehen sein. Gut zu wissen, aber so weit möchte ich noch gar nicht denken. Schließlich sage ich immer - Krankenhaus nur über meine Leiche. Ich hoffe nicht, daß ich darin jetzt auf die Probe gestellt werde.

Dresden | Frauenkirche

Dresden | Frauenkirche