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Samstag, 18. Dezember 2010

Haarlos

So, habe heute den Antrag auf einen Behindertenausweis ausgefüllt und danach meine Glatze glatt gemacht. Zum Glück hatte ich irgendwo noch einen kaum benutzten Ladyshaver herumzuliegen, hat aber eine ganze Weile gedauert. Ich stelle fest, daß mein Hinterkopf von der Seite ziemlich ansehnlich ist, ich hinter dem linken Ohr ein etwas größeres Muttermal habe und daß der Kopf von hinten irgendwie verbeult aussieht, so als wäre jemand hineingefahren. Eine völlig neue Erfahrung ist es, mit der Hand über die rasierte Kopfhaut zu streichen, weniger für die Hand als für die Kopfhaut. Es fühlt sich ganz anders an als wenn man mit der Hand über das Bein, den Bauch o.ä. streicht, vielleicht weil die Kopfhaut enorm sensibel ist. Sie fühlt sich außerdem sehr verletzlich an, dadurch, daß sie direkt über den Knochen liegt. Komisch ist es ebenfalls, wenn ich zum Lesen den Kopf in das Schaffell lehne. Das kitzelt dann lustig am Hinterkopf, so wie ich es bisher nicht kannte. Ich stelle fest, daß ohne Haare meiner Gesichtsform sogar besser steht als mit, vielleicht weil der Haaransatz verschwindet und das Gesicht länger wird. Nur leider bekommt man durch die Chemo so einen Heroinleichenlook mit Augenringen bis zum Knie, was nicht so gut dazu paßt. Im übrigen ist es das erste Mal in meinem Leben, daß ich am Kopf friere. Sonst friere ich nie am Kopf, nicht einmal im Winter ohne Mütze draußen (und ich trage trug nie Mützen). Meine Haare sind ja auch normalerweise recht dick - aber heute ist es sogar in der beheizten Wohnung am Kopf ziemlich kühl, so daß ich mir ein Tuch umgebunden habe. Ich befürchte, ich werde künftig eine Nachtmütze benötigen.

Traumsplitter

Von meiner obersten Chefin geträumt. Diese sah im Traum furchtbar alt aus, so alt, daß ich direkt einen Schreck bekam. Und mir fällt ein, daß es "alt aussehen" auch als übertragene Redewendung gibt. Jetzt sieht sie alt aus, sozusagen. Wenn ich von der katastrophalen Personalsituation zur Zeit höre, könnte das der Wahrheit entsprechen.