Alien
Es ist eine neuere Version von  AlienInsideTwoday  verfügbar!  Aktualisieren  Jetzt nicht!
© 2018-2023 NeonWilderness

Samstag, 10. September 2011

Das hat sie nun davon...

Gerade habe ich eine Wespe in der Badezimmertür eingequetscht. Die saß wohl auf der Tür und als ich diese schloß, war sie genau in dem Spalt zwischen Tür und Rahmen. Ich wunderte mich nur, was da für ein Flügel und ein Bein hervorgucken. Als ich die Tür wieder öffnete, sah sie ziemlich fertig aus. Ich habe sie zwar gerettet, aber ich glaube beinahe, die kommen sowieso immer nur in meine Wohnung, um zu sterben. Der reinste Wespenfriedhof hier, überall liegen und hängen sie herum. Manche krallen sich sogar noch mausetot in der Gardine fest, so daß man gar nicht weiß, ob man die nun anfassen kann oder nicht. Mein Bruder meinte, als ich ihm davon erzählte, daß vielleicht in diesem Dachzwischenraum, wo sie nisten, bei der Rekonstruktion Insektengift gesprüht wurde und sie deshalb wie die Fliegen sterben. Normal kommt mir das jedenfalls nicht vor und das würde auch erklären, warum sie sich manchmal benehmen, als seien sie besoffen. Manche drehen sich auf den Rücken und zappeln mit den Beinen, andere drehen sich immer Kreis, wie ein Hund, der seinen Schwanz jagt, oder fallen wie Steine vom Himmel. Zur Fortpflanzung scheint es trotzdem noch zu reichen. Fragt sich nur, wieviel von dem Gift ich auch abbekomme...

...

Es gibt Menschen, die schaffen es tatsächlich zu verletzen, wenn sie da sind und auch wenn sie nicht da sind. Doch während sie nur unfair verarschen und aus dem Hinterhalt angreifen, sind sie, obwohl ständig hinterrücks austeilend, nicht in der Lage, selbst die kleinste ehrliche Meinung wegzustecken. Sowas nennt man Willkür oder auch Doppelmoral. Von ganz weit oben schaut jemand urteilend und strafend von seiner Wahnwolke auf einen herab und verlangt gleichzeitig, daß man gottähnlich alles von dem riechen müsse, was er will, wünscht und denkt, obwohl alle anderen Wege auf gleicher Höhe zu mir offen stehen. Ich bin aber weder ein doofes Haustierchen noch die Hexe Baba Jaga. Recht machen kann man es so nie. Und ich habe auch keine Lust mehr, benachteiligt und unwissend in der Ecke oder der zweiten Reihe abgestellt zu sein. Manchmal wundere ich mich wirklich über meine Ausdauer darin, mich verarschen zu lassen. Leider arbeitet der Auster-Schutz-Reflex bei mir nur in Zeitlupe, aber irgendwann ist es auch für mich soweit - Klappe zu, Affe tot, aus die Maus.

Traumsplitter

In einem Krankenhausbett liege ich zu zweit mit einer anderen Patientin. Wir sind so gepackt, daß ihre Füße an meinem Kopf liegen und umgekehrt. Jemand kommt mich besuchen und bringt mir eine dunkelrote Rose mit. Als ich sie nehme, spüre ich die Dornen in meine Finger stechen und bin sauer. Wie kann man mir ins Krankenhaus eine stachelige rote Rose mitbringen, wo ich doch schon genug Narben und Probleme habe und andere Dinge viel besser gebrauchen könnte?

An der Außenwand eines Schiffes hängend und über einen See segelnd. Ich habe nur einen sehr schmalen Sims, auf dem ich mit meinen nackten Füßen stehe, während ich mich an zwei Griffen festhalte. Jemand möchte mich zu Fall bringen und läßt solch einen Sturm aufkommen, daß das Schiff mit mir in rasanter Fahrt hin- und hergeschleudert wird und ich alle Kraft brauche, um mich festzuhalten. Fast ist es, als würde ich auf einem Trapez hoch über dem See stehen und ohne eigene Einflußnahme herumgeschleudert werden. Trotzdem bin ich zuversichtlich, daß man mich nicht so leicht abhängen kann. Denn der Trick besteht darin, mit den Füßen stets das richtige Gleichgewicht zu finden und dadurch die Arme zu entlasten. Mit leicht gebeugten Knien schiebe ich deshalb den Mittelpunkt meiner Füße stets so über den schmalen Sims, bis ich völlig stabil und sicher darauf stehe.