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Freitag, 4. November 2011

Funkloch

In den vergangenen Tagen versuchte ich dauernd, die Zeit wieder zum Laufen zu bringen, indem ich regelmäßig nagelneue Batterien in die Funkuhren setzte. Ihre Reaktion darauf war, daß sich die Zeiger eine Runde drehten und erneut Punkt 12 Uhr zu stehen kamen. Ich war schon kurz davor, alle in den Müll zu kloppen oder für die nächste Uri-Geller-Show zu lagern. Da mein Kumpel heute Geburtstag hat, telefonierten wir über eine Stunde miteinander und ich erzählte ihm von dem 12-Uhr-Mysterium. Er riet mir, die Uhren an irgendeinen entfernten Platz zu bringen, also stellte ich erst einmal den Wecker in die westlichste Ecke meiner Wohnung. Und siehe da, als ich eine Stunde später vorbeischaute, ging er wieder. Die Wanduhr in der Küche war allerdings sehr resistent. Erst legte ich sie in die westlichste Ecke und nichts passierte, dann stellte ich sie aufrecht an das westlichste Fenster und endlich begann auch sie wieder zu laufen. Solche umständlichen Prozeduren mußte ich noch nie veranstalten bei einer Zeitumstellung. Mir scheint, ich bin in irgendein Funkloch gerutscht und das nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Funkstille in meinem Leben und auch ich habe Sendepause. Vor dem Telefonat hatte ich nach dem Namen von meinem Kumpel im Internet gegoogelt und dabei festgestellt, daß es seit dem letzten Sommer einen neuen Fußball-Superstar gibt, welcher nicht nur jung ist und gut aussieht, sondern auch genauso heißt wie mein Kumpel. Ich fragte ihn deshalb, ob er jetzt immer Anrufe von weiblichen Fußball-Fans bekommt, aber da er keine eingetragene Rufnummer hat, können die sich leider nicht zu ihm verirren.

Traumsplitter

Ein tellergroßer Schwalbenschwanzfalter hat sich in meinem Zimmer verflogen und präsentiert sich in seiner schönsten Pracht an einem Kachelofen sitzend. Ich suche nach meiner Kamera um ihn zu fotografieren und finde dabei einen Holz-Mariechenkäfer, den man in der Mitte wie eine Matrjoschka aufschrauben kann. Während ich ihn halte, spüre ich in der Hand ein Vibrieren und Summen wie das einer asiatischen Klangkugel. Neugierig schraube ich ihn auf und finde darin mehrere lebende Marienkäfer. Wie witzig, daß sie sich ausgerechnet in einen Holz-Marienkäfer eingenistet haben!