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Donnerstag, 22. Dezember 2011

Tanzwut

Der Titel dieses Weblogs ist kein bloßer Zufall, sondern hat eine besondere Bedeutung für mich. Tanzen ist nämlich meine allergeheimste Leidenschaft, der ich allerdings nur in völlig talentfreier und unaufregender Weise nachgehe, wenn überhaupt. Schon in meiner Kindheit mußten durften die Spielgefährten diverse Tanzeinlagen von mir ertragen genießen, sei es nun als Can Can oder Steptanz a la Fred Astaire. Bei meinen Eltern handelte ich mir mit diesen Anwandlungen meist nur die Bemerkung ein, ich solle nicht so viel herumhampeln. In einer Familie mit sehr späten Eltern, die zudem unsportlich , bzw. gehbehindert sind, wird Bewegungsdrang nicht unbedingt gern gesehen. Sie mochten es lieber, wenn ich malte, wozu ich zugegebenerweise viel talentierter war. Auch später ist das Tanzen oft mit Frustrationen verbunden gewesen. Zum Beispiel belegte ich mit zwei Kolleginnen Salsa-Kurse, was an sich durchaus Spaß machte. Leider sind große Frauen mit großen Füßen als Tanzpartnerinnen nicht unbedingt gerne gesehen, vor allem wenn die Herren einen Kopf kleiner sind. Zwar tanze ich selbst nicht gerne mit kleinen Männern, aber wenn es dann hieß, Damen und Herren gegenüber in einer Reihe aufstellen, und mich die Männer gegenüber wie ein Kaninchen die Schlange anstarrten und schnell die Plätze wechselten, nimmt man das irgendwie schon persönlich. Bei den nach den Kursen folgenden Salsa-Partys wurde ich zwar von Herren aufgefordert, allerdings war das Tanzen nicht wirklich harmonisch, bzw. erfreulich. Meist tanze ich zu schnell und bekomme von den Männern gesagt, wie ich anders tanzen soll. Meine Kollegin, die selbst schon länger Salsa tanzte und Erfahrungen mit diversen Tanzpartnern hatte, bemerkte dazu immer: "Laß dich bloß nicht verunsichern! Wenn die Männer dir sagen, wie du besser tanzen sollst, dann tun sie es meist, weil sie es selbst nicht können." Darin mag eine tiefe Wahrheit liegen, allerdings wäre es unfair, den Männern die Schuld ganz allein in die Schuhe zu schieben. Mit komplexen Schrittfolgen habe ich tatsächlich Probleme und ebenso bin ich gerne zu schnell. Nichtsdestotrotz war und ist Tanzen für mich der Inbegriff von Lebensfreude, etwas, das ich ganz dringend benötige, nachdem es mir in den letzten Jahren abhanden gekommen ist. Deshalb fiel mir auch zuerst das Tanzen ein, als ich überlegte, wie ich wieder mehr Spaß in mein Leben bringe, und ich habe wirklich Lust dazu. Die war mir ebenfalls eine Zeit lang abhanden gekommen. In meinem laufenden Horoskop steht, daß für mich zur Zeit eine regelrechte Vergnügungspflicht (sic!) besteht und es mir meine Gesundheit danken wird. Also tue ich das doch so lange ich noch darf und bevor ich wieder zu erschöpft bin, um überhaupt zu irgendetwas Lust zu haben. Um allerdings Frustrationen mit Schrittfolgen und/oder Männern zu vermeiden, suchte ich etwas ohne beides und wurde fündig: Energy Dance! "Erleben Sie sich im Einklang von Musik, Rhythmus, Bewegung und Gefühl! Der Kurs führt Sie in abwechslungsreiche tänzerische Bewegungen. Ohne zu zählen oder Schrittfolgen üben zu müssen, trainieren Sie Kraft, Kondition, Beweglichkeit und Koordination. Sie erleben Freude an gemeinsamer Bewegung. Der Kopf kann abschalten. Die Intensität des Mitmachens können Sie selbst bestimmen. Stretching- und Kräftigungsübungen sowie Entspannung runden jeden Kurstermin ab." Das hört sich doch gut an und scheint mir auch für Bandscheibengeschädigte geeignet zu sein. Ab 19.1. geht es los mit insgesamt 11 Terminen. Ich freue mich schon darauf und hoffe, daß es diesmal wirklich nur Spaß und Freude bringt.