Lebendig begraben in BHs
Ein Blick in Schlafwäsche ohne BH in den Spiegel und ich versinke tagelang in Depressionen. Im Urlaub werde ich nachts dicke BHs tragen müssen Das sollte ich auch zuhause tun, um nicht dauernd handlungsunfähig zu werden. Wenn man die Dinger auch nachts tragen muß, das ist wie lebendig begraben. Ich hasse es, ich hasse es! Ich hasse BHs, ich will die nicht auch noch beim Schlafen tragen. Ich hasse das alles. Ich möchte meine Bewegungsfreiheit zurück! Wenn ohne BH die Implantatbrust vorsteht und nach oben guckt, sieht es im T-shirt haargenau so aus, als würde mir eine Brust fehlen. Also wenn ich sowieso immer dicke BHs tragen muß und es ohne BH so aussieht, was hat ein einzelnes Implantat dann für einen Nutzen? Die Brustwarze ist noch dran, aber sonst ist es nichts anderes, als würde ich eine Prothese ständig eingenäht mit mir herumtragen. Ein wirklicher Ersatz ist das überhaupt nicht, wenn die Brüste weder vom Aussehen noch vom Gefühl zusammenpassen. Und ich kann noch nicht einmal mehr meine normale Schlafstellung einnehmen wie vorher. Den Arm bekomme ich zwar noch über den Kopf, aber es ist nicht mehr bequem, weil sich das Implantat nicht mitbewegt. Ich hasse das alles so sehr, ich kann das gar nicht beschreiben. Ich frage mich, wie ich mich so jemals wieder über irgendetwas freuen soll, richtig freuen. Inzwischen hätte ich lieber Propofol als alles andere. Aber mal was anderes: Ich habe in diesem Jahr noch nicht eine Mücke gesehen. Ich glaube, Haß wirkt auf sie abschreckend.
zuckerwattewolkenmond - Mi, 00:20