Alien
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Montag, 30. November 2015

Erblindet

Als ich heute den Müll im Dunkeln wegbrachte, wurde ich für kurze Zeit blind. Ein Balkon von oben bis unten mit Weihnachtslichterketten umwickelt, aber nicht die gemütlichen, sondern die grellweißen LED-Girlanden. So viel Licht erwartet man um diese Uhrzeit und in dieser Jahreszeit gar nicht. Wenn man das erste Mal zum beginnenden Advent vor die Haustüre tritt, muß man doch vorgewarnt werden vor solch einem Licht-Terror!

In der letzten Woche bekam ich wieder eine Kochzauberbox, diesmal die Veggie-Version. Darin war eine Ausgabe der Zeitschrift "Zeit Wissen" enthalten und es gab

Semmelknödel auf Champignonragout mit gebratenen Kräuterseitlingen (war irgendwie etwas pilzlastig, weshalb ich noch ein paar Spinatblätter untermischte)

Orientalische Gemüse-Pappardelle mit gebackenem Hirtenkäse (interessanter Geschmack durch das Orangen-Gemüse, aber auf die Erdnüsse würde ich beim nächsten Mal verzichten)

Cremiges Gemüserisotto mit gerösteten Pinienkernen.

Im ARD wurde gerade über die Verbraucherfalle Olivenöl aufgeklärt. Dabei wurde gezeigt, wie man ganz leicht im Labor das billigste und schlechteste Olivenöl wieder geschmacksneutral machen und als bestes Olivenöl verkaufen kann. Jetzt irritiert mich nur das Olivenöl mit Zitrone von Alnatura, welches ich vor einiger Zeit kaufte. Ich nahm es nicht wegen des gemäßigten Preises, sondern wegen der kleinen Flasche, weil mir die großen Flaschen immer zuviel sind. Doch ein ekligeres Olivenöl habe ich noch nie probiert. Es schmeckt original wie Möbelpolitur. Da würde man sich direkt wünschen, sie hätten es wenigstens im Labor geschmacksneutral gemacht. Aber anscheinend habe sie nur "Zitrone" mit draufgeschrieben, damit man sich den ranzigen Geschmack erklären kann.

Sonntag, 29. November 2015

Ärghs.

Ich weiß nicht, wieviele blaue Flecken ich mir beim Tanzen in der Küche schon geholt habe. So langsam nervt das. Der Fußboden reicht zwar für ein paar Schritte, aber mit den Armen wird es kritisch. Nach oben boxe ich dauernd in die Küchenlampe rein, an den Seiten haue ich mir Arme und Finger an den Anrichten und Schrankgriffen an. Ich habe auch schon einmal ein gläsernes Teesieb von der Anrichte gefegt. Außerdem tanze ich gerade im Halbdunkel, damit sich die Nachbarn auf der Straße nicht wundern, was ich in meiner hell erleuchteten Küche treibe. Im Ferienhaus war mir das egal. Da habe ich mehrmals nachts bei Licht in der gläsernen Veranda getanzt, die von der Straße und von der Strandpromenade her einsehbar ist. Aber es waren dort nicht viele Leute unterwegs und ich dachte mir, ich bin sowieso nur eine Woche dort, da kann es mir egal sein, was die Nachbarn denken. Letztens sah ich im Fernsehen ein Schlafzimmer mit einer Poledancestange. Das Schlafzimmer wäre bei mir das Wohnzimmer. Hätte ich dort mitten drin eine Poledancestange, könnte ich den Couchtisch mit einer Umdrehung leerfegen, wenn er wieder zu voll ist. Aber das lerne ich sowieso nicht mehr.

Das Geisterzimmer

In meine Schule sind einige neue Mitschüler gekommen. Unter ihnen ein Mädchen, die mich eingeladen hat, sie zu Hause zu besuchen. Vor ihrem Haus sehe ich ihre Mutter in einem unteren Stockwerk an einem Schreibtisch sitzen und arbeiten. Das Zimmer des Mädchens liegt im oberen Stockwerk. Ich bin jetzt in ihrem Zimmer und sie ist noch nicht da. Weil ich müde bin, schlafe ich auf ihrem Bett ein. Zwischendurch werde ich wach, weil ich das Gefühl habe, daß sich jemand ins Bett dazugelegt hat. Wenn ich die Augen aufmache, sehe ich niemanden, doch ich spüre deutlich einen Körper, der sich an mich schmiegt. Das ist nicht unangenehm, weshalb ich die Augen einfach wieder zu mache. Allerdings wird die Umarmung langsam immer fester, bis ich meine, erdrückt zu werden und ich spüre Zähne, die sich in meinen Hals bohren, weshalb ich dann doch versuche, mich zu befreien und an einen Vampyr denke. Zu sehen ist aber weiterhin niemand, deshalb vergesse ich die ganze Sache erst einmal. Irgendwann kommt das Mädchen nach Hause. Sie hat eine Creme in einem Glastiegel mitgebracht. Überhaupt steht einiges an Kosmetikprodukten herum, allerdings anders als normalerweise bei Jugendlichen immer in Glasverpackungen. Das gefällt mir. Auch das Zimmer gefällt mir, weil es schön groß und übersichtlich ist. Als ich ihr das sage, meint sie jedoch, ich solle daran denken, daß dies ein Geisterzimmer ist und in einer bestimmten Koordinate zum Nordstern steht. Stimmt, das hatte sie mir erzählt, allerdings hatte ich es eher für Spinnerei gehalten. Nun fällt mir allerdings das Erlebnis auf dem Bett wieder ein und ich bin mir nicht mehr sicher, ob es nur Spinnerei ist. Ich sage nichts weiter dazu und mache mir meine eigenen Gedanken. Es ist inzwischen dunkel geworden und ein oder zwei andere Mädchen haben sich zu uns gesellt. Vom offenen Fenster aus schaut man direkt auf eine Kirche, hinter welcher ein Feuerwerk stattfindet. Bunte Feuerräder tropfen vom Himmel herab und vor ihnen fällt mir die Silhouette einer geflügelten Gestalt auf dem Kirchendach auf. Es ist jedoch keine Skulptur, sondern etwas Lebendiges. Womöglich ein Engel? Als er sein Gesicht zu uns dreht ist es die Fratze eines Dämons. Er stößt sich vom Dach ab und fliegt direkt auf das offene Fenster zu. Ich frage mich, ob er zu uns hereinfliegen wird, doch kurz vor dem Fenster biegt er nach oben ab und fliegt über das Dach hinweg. Mehrere andere Dämonen, deren Aussehen sich jeweils in Kleinigkeiten unterscheidet, treiben dasselbe Spiel mit uns. Anscheinend wollen sie uns nur erschrecken. Dann kommt eine etwas andere und kleinere Gestalt auf das Fenster zugeflogen und landet tatsächlich direkt im Zimmer. Von außen betrachtet ist es ein kleiner schwarzer Affe, aber es ist eben nicht nur ein Affe, sondern ein intelligentes Alien in dieser Gestalt (vom Planet der Affen?). Ich sage erstmal schnell 'Hallo', weil ich es unhöflich finde, den Besucher nicht zu begrüßen. Die anderen sind dagegen zu Recorder, Mikrofon und sonstigen Aufnahmegeräten gestürzt, um den Erstkontakt zu einem Alien dokumentieren zu können. Das Alien hat das mitbekommen und antwortet deshalb nicht auf meine Begrüßung, sondern wartet geduldig ab, bis die Technik nach unseren Wünschen funktioniert.

Samstag, 28. November 2015

Klinikschlüpfer

Wieder in der Klinik wirkt der Arbeitsort der Onkologen wie ein Büro. Die Patientenakten sehen ebenso aus wie Verwaltungsakten und hängen in einem Aktenschrank. Ich erfahre irgendwie, daß die Aktenanzahl für die Onkologen veringert wurde, dafür wurde allerdings an anderen Ecken in der Klinik gespart. Interessiert schaue ich mir die Namen an, die auf den Akten stehen, finde aber meinen Namen nicht darunter. Komisch, werde ich jetzt nicht mehr behandelt oder ist meine Akte an jemanden abgegeben worden? Doch viele Gedanken kann ich mir deshalb nicht machen, weil mir inzwischen eine Krankenschwester die Klinikschlüpfer zeigt. Diese sind aus Angorawolle, ziemlich kratzig, wie ich finde, und dunkelrot. Die Krankenschwester sagt mir sinngemäß, wie toll die Schlüpfer wärmen und ich soll mir einen nehmen. Na ja gut, kann ja nicht schaden. Allerdings sind die Schlüpfer ziemlich riesig. Ich kann mir nicht vorstellen, daß mir einer davon paßt. Schließlich finde ich doch einen schmaleren der Größe "M" und nehme diesen an mich.

Dienstag, 24. November 2015

So langsam

sollte ich mit den fetten Käsegelagen mal aufhören, die es seit letzter Woche fast täglich gibt. Heute als Tortelloni ganz profan mit Ketchup und fünf Zentimeter Käsescheiben überbacken. Wobei die Tortelloni dabei auch nur die Beilage zum Käse waren. Zwar habe ich bisher noch relativ wenig Pickel, fühle mich aber inzwischen richtig dumpf und dull. Der Käse geht auf die Leber. Ich weiß gar nicht, wo dieser fiese Heißhunger auf einmal herkommt. Akzeptabler ist da schon mein derzeitiger Appetit auf Apfelmus. Ich frage mich, ob man Käse und Apfelmus kombinieren kann, probiere es aber lieber nicht aus.
Beim Stöbern fand ich einen Volkshochschulkurs "Weihnachten steht vor der Tür - was koche ich?" Also extra für diese Frage einen Kurs zu belegen, finde ich ja etwas übertrieben. Oder "Den eigenen Adventskranz binden" - das hatte ich schon. Einmal im Leben einen Adventskranz gebastelt und abgehakt. Ich habe dafür nicht einmal einen Kurs gebraucht und der Kranz sah wirklich nicht schlecht aus. Hat sogar meine Mutter gesagt. Tatsächlich interessieren würde mich dagegen der neue Art Journaling-Kurs. Allerdings kollidiert der vormittags mit Zumba.

Montag, 23. November 2015

Die magische Kantine

Während ich auf einem Busbahnhof warte, sehe ich D. vorüber laufen. Sie trägt eine weiße Jacke und es scheint so, als würde sie mich nicht erkennen. Ich rufe deshalb und winke, sie wirkt aber seltsam unbeteiligt. Ich weiß immer noch nicht, ob sie mich erkannt hat, doch sie ist stehen geblieben und unterhält sich mit mir. Dabei redet sie sehr leise und ihr Gesicht behält immer den gleichen abwesenden Ausdruck. Ich umfasse mit dem Arm ihre Taille und frage zweimal, was mit ihr ist. Den Antworten entnehme ich, daß sie wohl einen neuen Job hat, bei dem sie nähen muß und das nicht hinbekommt. Ich tröste sie, daß man das mit etwas Übung schon lernt, schließlich habe ich ja selbst Erfahrung in solch einem Job.

Später wache ich wie ein Penner auf der Straße liegend auf, über mir eine Pappe und meine Füße direkt auf den Straßenbahnschienen. Da habe ich ja Glück gehabt, daß keine Straßenbahn gekommen ist, ich weiß aber auch gar nicht, wie ich hier gelandet bin. Schließlich habe ich ein Zuhause. Dorthin will ich jetzt und muß dafür unter der S-Bahn-Brücke durch. Da bemerke ich, daß die Brücke am anderen Ende zugemauert wurde. Es wurden nur zwei Durchgänge für die Straßenbahnen und auf der anderen Seite ein schmaler Durchgang für Fußgänger gelassen. Ich will erst auf die andere Seite, doch diese ist durch einen hohen Zaun abgetrennt. Ich schaffe es nicht hinüber und will schließlich den Durchgang für Straßenbahnen benutzen. Leider sehe ich nicht, ob gerade eine kommt. Nicht ungefährlich, die Sache.

Ich bekomme Hunger und weiß, daß es am Ende der Straße einen geheimen kleinen Bäcker gibt, wo man schönen Kuchen bekommt. Die Bäckerei besteht nur aus einem kleinen Raum, welcher von der Straße nicht einsehbar ist. Doch als ich diesen Raum betrete, ist von Kuchen nichts zu sehen. Stattdessen scheint sich jetzt ein Büro hier zu befinden, in welchem sich zwei Damen unterhalten. Da die Damen sich durch mich nicht stören lassen, sondern mich begrüßen, als würden sie denken, ich sei eine neue Mitarbeiterin, spiele ich einfach mit. Vielleicht erfahre ich dann, wo es nun den Kuchen gibt. Aber nein, sie nehmen mich lieber mit in ihre geheime Betriebskantine. Nun ja, vielleicht hat man dort etwas für meinen Hunger. Die Kantine wirkt erstaunlich luxuriös, mit großen hellen Fenstern, pink gestrichenen Wänden und zwei großen runden Tischen, die aussehen, als wären sie für ein Gelage gedeckt worden. Doch da man sicher nicht mich zum Gelage erwartet, setze ich mich an einen leeren Tisch. Plötzlich gibt es einen Ruck und die Kantine beginnt sich zu drehen wie ein Karussell. Immer schneller und schneller drehen wir uns und ich denke bei mir: "Oh wow! Und hier sollen wir drin essen? Wenn das mal gut geht." Die pinkfarbenen Wände wirbeln um mich herum und mir wird etwas schwindelig. Ich lache einen Mann an, der an einem anderen Tisch sitzt. Er lacht zurück und wir kommen ins Gespräch. Durch die Fenster scheint es, als würde sich die Kantine nicht nur drehen, sondern über die Häuser der Stadt fliegen. Dabei landet sie an immer neuen interessanten und beeindruckenden Orten, die ich noch nie gesehen habe. Orte mit alten klassizistischen Bauten, mit Säulen und Pilastern, mit Torbögen, alle sehr groß wirkend, da wir sie seltsamerweise von unten sehen. Sehr aufregend das. Am Ende der Reise finde ich eine große Zeichnung, anscheinend von mir, in welcher ich den Blick über die Stadt und auf die Häuserdächer, aber auch die Magie der Reise festgehalten habe. Sehr schön, so habe ich ja sogar eine Erinnerung daran, die ich in meinem Blog zeigen kann.

(Ein schlechtes Gewissen, weil ich auf den Brief von D. noch immer nicht geantwortet habe.)

Sonntag, 22. November 2015

Draußen

liegt Schnee. Ich glaub, ich spinne. Dann ist ja auch bald wieder Weihnachten.



Zu Ostern hatte ich eine Duftlampe mit Dufttarts von Leonardo geschenkt bekommen, aber statt der Düfte von Leonardo, die ich ein bißchen künstlich finde, hatte ich mir mal eine Auslese Dufttarts von Yankee.de besorgt. Nicht alle davon rieche ich gerne, aber zur Zeit habe ich "Season of Peace" und dieser Duft ist richtig toll. Vor allem am nächsten Morgen riecht das Zimmer irgendwie direkt nach Winter, so als wäre es ein Zimmer wie damals, als an den Fensterscheiben noch die Eisblumen blühten, während es draußen vor Kälte klirrt und die Öfen noch nicht angeheizt wurden. Genau diese Atmosphäre verbinde ich mit dem Duft.

Freitag, 20. November 2015

Beschützer der Witwen und Waisen

Unter diesem Motto steht anscheinend der neue Bond-Film "Spectre". Heute war Bespaßungstag. Nach einem Döner mit Knoblauchsoße ging ich in das Kino. Da ich immer am frühen Nachmittag gehe, hatte ich wieder die vordersten Reihen für mich alleine. So mag ich das. Und so ist auch der Döner ok. Ich hatte überlegt, erst nach dem Kino zu essen, aber der Film ist doch ziemlich lang. Der Typ an der Kasse fragte mich nach einem Schüler-, Auszubildenden- oder Studentenausweis. Läuft. Bloß gut, daß sie mich nicht nach dem Personalausweis gefragt haben, den hatte ich nämlich nicht dabei. Vor dem Film lief so funky Musik wie Kool and the Gang, Earth, Wind and Fire und Saturday Night Fever, da zuckte es wieder in den Beinen. Am Anfang des Filmes war ich erst einmal konsterniert, weil Bond in einem belauschten Gespräch erfährt, daß ein Anschlag auf ein Stadion stattfinden soll, sich dann jedoch in einem Hubschrauber über den Menschenmassen, die einen mexikanischen Feiertag begehen, mit Bösewichten herumprügelt. Ich dachte so bei mir: "Hä? Was soll der Scheiß? Hat der nichts besseres zu tun? Oder haben die schon keine Lust mehr, sich nachvollziehbare Drehbücher einfallen zu lassen?" Doch Bonds Motivation klärt sich etwas später auf und er bekommt auch eins von seinem Arbeitgeber auf den Deckel. Und das, obwohl der Anschlag trotzdem vereitelt wurde. Ich habe allerdings nicht verstanden, wodurch. Allein die Prügelei im Hubschrauber dürfte dafür eigentlich nicht gereicht haben. Na ja, abgehakt.
Insgesamt fand ich den Film gar nicht so schlecht im Vergleich zu den vorherigen Craig-Filmen, während ich von anderen schon das Gegenteil hörte, denen der Film nicht gefiel. Das liegt vielleicht daran, daß es kein besonders spektakulärer Film ist - das einzig neue ist die Nano-Smart-Blood-Rundüberwachung, sondern dieser wieder mehr auf die Geschichte statt Action setzt. Christopher Waltz als der Blofeld-Doppelgänger und Bösewicht ist grandios, aber den mag ich sowieso. Bei Ralph Fiennes frage ich mich immer, ob der wirklich schon so steif ist oder ob das geschauspielert ist. Seine Körperbewegungen wirken so, als sei er bereits 80 bis 90 Jahre alt.

Nach dem Kino ging ich zum Shoppen ins Einkaufszentrum, denn ich wollte nach einem bestimmten Rock schauen. Im Urlaub hatte ich auf einem Markt einen Rock gesehen, der mir gefiel, und den der Händler mir auf 10 Euro runtergehandelt hätte, aber ich meinte dann: Ach, ich und Röcke - trage ich ja eh nicht. Doch jetzt ärgere ich mich, weil der Rock perfekt zu den hohen Stiefeletten und einer Strumpfhose mit grauen Blumen gepaßt hätte. Natürlich ist nun weit und breit nichts mehr von solch einem Rock zu sehen. Sowas passiert, wenn man seinen Eingebungen nicht folgt. Stattdessen kaufte ich mir einen schmuseweichen Sweater. Sweat kann ja auch eine ganz unterschiedliche Weiche, bzw. Härte, haben und dieser ist sensationell weich. Und für Dinge, die sich gut anfühlen, bin ich leider sehr anfällig, sogar mehr als wenn sie gut aussehen. Idealerweise kommt natürlich beides zusammen. Außerdem kaufte ich ein Paar Glasteller. Die sind nur aus billigem Pressglas, nichts besonderes, aber dafür sind sie schön tief. Das macht sich gut für Eis oder Salat. Im Einkaufzentrum probierte ich einen Pfirsich-Mango-Smoothie. Der schmeckte an sich gut, war aber extrem kalt. Mir fror nicht nur die Hand ab, sondern auch der Rachen. Eigentlich schade, denn ich finde ja, daß die Aromen der Inhaltsstoffe erst bei normalen Temperaturen so voll herauszuschmecken sind.

Zu Hause fand ich im Briefkasten Post vom Finanzamt, welches mir mitteilte, daß ich über 2000 Euro zuviel Steuern bezahlt habe. Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich noch mehr einkaufen können. Und wenn man mich nicht um 20 Uhr hinausgeschmissen hätte, hätte ich es wohl auch getan. Seit Tagen habe ich einen seltsamen Heißhunger auf Dinge, die dick mit Käse überbacken sind. Deshalb gab es zum Abend dreifach mit Käse überbackene Sandwiches. Morgen oder übermorgen werde ich das bestimmt bereuen.

Einkauf1

Einkauf 2

Dienstag, 17. November 2015

Mein Mariechenkäfer

will kuscheln. Beim Baden muß er mir unbemerkt ins Haar gekrabbelt sein und jetzt versucht er dauernd, in den Ausschnitt meines Schlafshirts zu gelangen. Deshalb kann ich auch nur mit einer Hand tippen. Aber interessanter ist eigentlich, was Namesi mir zugetragen hat, daß nämlich "Akte X" im nächsten Jahr wiederkommt. Nun stehe ich solchen Comebacks mit langjährigen Unterbrechungen eher skeptisch gegenüber. Oft ist der Flow und die Zeitqualität für das entsprechende Format dann einfach vorbei und es funktioniert nicht mehr richtig. Und wer weiß, ob David Duchovny noch so hübsch anzuschauen ist? Na ja, abwarten. Denn die Fans sind irgendwo da draußen. Wie ich.

Kopfschmerzen

Von der langen Party-Nacht habe ich immer noch Kopfschmerzen. Irgendwie ist man halt doch nicht mehr die Jüngste. Trotzdem bin ich heute wieder zum Zumba, aber ohne daß ich große Lust hatte, mich besonders anzustrengen oder doll auf die Schritte zu achten. Ich wollte nur so ein bißchen mithüpfen wie ich Spaß dabei habe. Komischerweise war ich dann richtig gut drauf. Das Tanzen lief fast von alleine. Merkwürdig ist das manchmal. Auf dem Nachhauseweg sagte mir ein Mann im Vorbeigehen: "Sie sind hübsch!" - Läuft. Jetzt muß ich nur noch die blöden Kopfschmerzen loswerden. Im Briefkasten fand ich den Versandumschlag eines Naturkosmetikversenders, wo ich vor längerer Zeit etwas bestellt hatte. Ich wunderte mich, weil ich nichts erwartete, doch darin befanden sich ein persönliches Anschreiben und eine große Bio-Nougat-Praline als Dankeschön. Das ist doch mal Werbung, die man sich gefallen läßt.
Zu Hause legte ich mich kurz auf das Bett und schlief sofort ein. Die Kopfschmerzen sind aber weiterhin anhänglich. Als nächstes gehe ich jetzt in die Badewanne mit der Badeessenz "Glückliche Auzszeit - Roter Mohn und Hanf". Ich könnte auch mit der Badeessenz "Stressfrei - Mandarine und Orange" oder den Badeperlen "Sanfter Ausklang - Mondwurz und Lavendel" baden, aber vielleicht wirkt ja dieses Mohn-Hanf-Gemisch irgendwie betäubend. Hauptsache, mein Badezimmer-Mariechenkäfer fängt nicht an zu torkeln. Die Badezusätze sind übrigens auch schon alle aus dem Kneipp-Adventskalender. Adventskalender erst im Dezember und der richtigen Reihenfolge nach öffnen ist auch nur was für Leute, die beim Ausmalen nie über die Konturen drübermalen.

Praline

Sonntag, 15. November 2015

Party-Nacht

Wenn ich heute von einer Party-Nacht schreibe, kommt das natürlich nach den Anschlägen in Paris wieder ziemlich blöd rüber, aber mein Bruder kann ja nichts dafür, daß er ausgerechnet gestern 60 geworden ist und gleichzeitig seine Hochzeit gefeiert hat, was bereits Monate im Voraus geplant wurde. Und wenn man dann bei solch einer Gelegenheit Trübsal bläst, ist auch niemandem damit geholfen. Die Feierlichkeit fand im größten Fußballstadion Berlins statt. Da mein allererster Freund FC Union-Fan war, bin ich vor vielen vielen Jahren schon einmal dort gewesen, aber inzwischen ist alles neu gemacht worden. Zuerst gab es einen Sektempfang, allerdings ohne das Geburtstagskind und seine Braut. Es hieß, sie würden sich verspäten, weil die Hochzeit ja für die meisten Gäste eine Überraschung werden sollte. Wir als engste Familie waren sozusagen Geheimnisträger.

Wir marschierten dann zu Rammstein über den Spielertunnel in das Stadion ein und durften auf der Tribüne Platz nehmen. Irgendwann kam das Geburtstagskind und es wurde Happy Birthday gesungen, doch die Braut war immer noch nicht da. Schließlich stapfte sie quer über den Rasen, in ihrem Hochzeitsoutfit, aber mit Turnschuhen, damit der Rasen nicht beschädigt wird, und es fand noch einmal vor allen eingeladenen Gästen eine symbolische Trauung statt. Danach ging es in das Restaurant über der Tribüne, wo alles von dem Veranstalter hübsch in Rot-Weiß dekoriert worden war, sogar mit kleinen Brautgeschenken und Einwegkameras auf allen Tischen.
Nach dem Essen gab es für alle Interessierten eine Führung rund um das Stadion. Wir waren auf der Auswechselbank, in den Umkleiden, den Raum für Pressekonferenzen, der VIP-Lounge und was man noch so besichtigen konnte, immer mit ein paar Anekdoten geschmückt. Darauf ging es mit Musik und Tanzen weiter. Ich setzte mich erst mal zu dem schwulen Pärchen, die ich schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hatte und bekam mit, daß es wegen der Überraschungshochzeit einige Aufregung gab, weil sich mein Bruder Geldgeschenke gewünscht hatte und nun etliche ihre Umschläge mit dem Geld wiederhaben wollten, weil sie meinten, es sei zu wenig darin. Auch bei dem Pärchen kam es deshalb zu einer Diskussion, aber ich konnte sie davon überzeugen, daß das Hochzeitspaar seine Hochzeit anders gefeiert hätte, wenn sie große und viele Geschenke hätten haben wollen.

Als Musik gab es anfangs nur Schluchzwalzer, Roland Kaiser und jemand, der auf einer Gitarre Schlaflieder klimperte. Also nicht wirklich Schlaflieder, sondern gecoverte Songs, aber es wirkte zumindest auf mich einschläfernd. Zwischendurch spielte die Band etwas Live-Musik, mein Bruder mußte ebenfalls ran. Doch es kam zum Glück auch noch etwas flottere Musik für meine Generation, aber da meine Generation in der Minderzahl war, befand ich mich größtenteils allein auf der Tanzfläche. Der DJ bezeichnete mich als seinen treuesten Fan. Später stieß jedoch noch ein Musiker aus der Band dazu, mit dessen Frau ich mich zwar bereits häufiger unterhalten hatte, aber erst jetzt stellten wir fest, daß wir beide gerne tanzen. So hatte ich jetzt eine Tanzpartnerin und war nicht mehr ganz alleine. Sie meinte zu mir nach nur zwei Tänzen, man merke, daß ich Zumba tanze, weil ihr schon die Schweißperlen im Gesicht standen, während bei mir nichts zu sehen war.
Zwischendurch sollten wir einen Jungfernkranz tanzen, d.h. alle unverheirateten Damen tanzten an den Händen angefaßt im Kreis um das Brautpaar herum, bis die Braut den Brautstrauß wirft. Da wir aber so wenige unverheiratete Damen waren, tanzten auch noch Männer mit und einer konnte seine Griffel nicht vom Brautstrauß lassen, so daß wir noch einmal tanzen mußten. Wieder ging es rechtsherum und linksherum, ich dachte das Ringelreihen nimmt gar kein Ende mehr. Der Brautstrauß flog beide Male in eine völlig andere Richtung von mir.
Die Gruppe, mit denen ich im Taxi zurückfahren sollte, wollte leider schon los, als noch die beste Musik lief, doch meine Tanzpartnerin überredete ihren Mann, mich im Auto mitzunehmen, da wir nicht weit voneinander entfernt wohnen, und so blieb ich mit ihnen bis früh um 3 Uhr zum letzten Lied, als die Veranstalter bereits ab- und aufräumten. Unterwegs tauschten wir noch Emailadressen aus, weil wir feststellten, daß man eigentlich öfters mal tanzen gehen sollte.

Nach einem kurzen Schlaf hatte ich riesigen Appetit auf Matjesheringe, obwohl ich gar nicht viel getrunken hatte, also öffnete ich mir zum Frühstück, bzw. Mittagessen eine Dose Sardinen, da ich Matjesheringe nicht vorrätig habe. Doch dafür, daß ich mich verkatert fühle und wenig geschlafen habe, sehe ich noch erstaunlich gut aus, auch meine Haut. Auf der Feier gab es wieder einige, die mir nicht abkaufen wollten, daß ich 45 bin und ich wurde von einer Frau gefragt, was ich mache, daß ich so jung aussehe. Ob ich viel schlafe? Ich antwortete, daß ich das heute ganz sicher nicht tue und zuckte ansonsten mit den Schultern. Aber wenn ich mich jetzt so anschaue, kann es eigentlich nur am Tanzen liegen. Dennoch ist mein Bedarf an Zumba für heute gedeckt und auch das Wetter ist mehr geeignet um abzuchillen, mit Schweizer Kräutertee Orange-Minze aus dem Adventskalender und Rosinenstollen, und um mit meinem neuen Haustier zu spielen. Seit ungefähr drei Wochen krabbelt nun schon ein Mariechenkäfer in meinem Badezimmer herum und schaut mir beim Duschen zu. Ich weiß gar nicht, wovon der sich die ganze Zeit ernährt. Wasser hat er da genug, aber sonst?

Party2
Die Braut marschiert ins Stadion ein

Party3
Hier werden die Schuhe gewechselt

Party1

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Unsere Party-Location von der anderen Seite

Party8
Der Pressekonferenzsaal

Party4

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Das Fenster bei den VIP-Bereichen

Freitag, 13. November 2015

Yoga-Orakel

Mein Horrorskop sagte mir für heute: "Sport treiben - Sie sind in Ihrem Element und der Tag ist ideal, um einen Termin mit Ihrem Fitnesstrainer zu machen." Na gut, einen Fitnesstrainer habe ich nicht, aber ich hatte Lust auf eine etwas längere Yoga-Session. Überhaupt steht mir Yoga gerade näher als Tanzen, was wahrscheinlich daran liegt, daß jetzt sowieso eher eine Zeit ist, um nach innen zu gehen. Auf Pinterest findet sich ein unerschöpfliches Reservoir von Yoga-Posen, wobei viele davon auf den einfachen Grundstellungen beruhen, aber durch spezielle Bindings für Fortgeschrittene aufgepeppt werden. Oft sehen sie relativ einfach aus, aber wenn ich sie ausprobiere, weil ich ja neugierig bin, denke ich manchmal: "Ähm, wo kriege ich den restlichen halben Meter her?" Doch beim Yoga geht es nicht um das Ziel, sondern um den Prozeß und seit ich das verstanden habe, lasse ich mich von sowas nicht mehr einschüchtern. Stattdessen finde ich es extrem faszinierend auszuprobieren, wie Haltungen jeweils ganz spezielle seelische Empfindungen auslösen können. Manchmal reicht schon eine andere Armhaltung, um in eine völlig neue Stimmung zu kommen. Das merkt man aber am besten bei den leichteren Asanas, denn bei den anstrengenderen konzentriert man sich irgendwie mehr auf die körperlichen Empfindungen.

Das Gummibärchen-Orakel ist out, ich habe zwei Yoga-Orakel gefunden. Auf der Nils-Horn-Seite zog ich die 107:

"Orakel = Gottüberlassenheit. Überlasse dich voller Vertrauen dem Leben. Verbinde dich jeden Tag mit Gott, lebe in Gott und werde zu einer Göttin. Gehe konsequent deinen Weg der Wahrheit, Weisheit und Liebe. Und irgendwann entstehen in dir dann auch besondere spirituelle Fähigkeiten (Siddhis), mit denen du deinen Mitmenschen spirituell helfen kannst. Du gelangst in ein Bewusstsein der Allgegenwart, der Allwissenheit, der Allliebe, der Einheit, der inneren Harmonie, des Glücks."

Na ja, mir würde es schon reichen, wenn ich Fortschritte bei den Yoga-Asanas mache. Ich muß jetzt nicht unbedingt über das Wasser gehen können. Ehrlich nicht. Die Seite ist doch reichlich spirituell.

Auf der Yogahoheluftseite erhielt ich folgendes Ergebnis:

Karma

Energie-Verlust verringern

Sie haben nicht genügend Schutz um sich herum. Sie verlieren leicht Energie. Sie sollten lernen sich energetisch besser zu schützen.

Dharma

1 Tag weiß tragen um die Aura zu verstärken

Tragen Sie an diesem Tag nur natürliche (Baumwolle, Wolle, Leinen, Seide) Kleidung in der Farbe weiß.

Die Farben, die Sie tragen, haben einen starken Einfluss auf Ihre Aura, das Energiefeld, das sich auf ungefähr Arm-Abstand um Sie herum befindet, und das Sie vor Negativität schützt.

Wenn Sie weiß tragen, stärkt das Ihre Aura, wodurch Sie besser geschützt sind.


Aber wie wäre es denn mal mit Gummibärchen-Yoga?