...
An einem ihrer letzten Tage in offener Landschaft, während der Wind durch die hohe Indianerhirse wehte, sagte ihr Vater: "Da hast du dein Gold, Dahlia, und zwar das einzig wahre." Wie üblich warf sie ihm einen forschenden Blick zu, denn inzwischen wusste sie in etwa, was ein Alchemist war und dass keiner aus dieser windigen Bande sich jemals klar äußerte - ihre Worte bedeuteten immer etwas anderes, manchmal sogar, weil sich dieses "Andere" im Grunde vielleicht so der Sprache entzog, wie sich abgeschiedene Seelen der Welt entziehen. Sie sah zu, wie die unsichtbare Kraft unter den Millionen von Halmen wirkte, die so hoch waren wie ein Pferd samt Reiter, sah sie unter der Herbstsonne meilenweit fließen, größer als Atem, größer als die Wiegenlieder der Gezeiten, die notwendigen Rhythmen eines Meeres, das sich weit weg von jedem verbarg, der es suchen mochte.
(aus "Gegen den Tag" von Thomas Pynchon)
(aus "Gegen den Tag" von Thomas Pynchon)
zuckerwattewolkenmond - So, 23:31
Trackback URL:
https://weltentanz.twoday.net/stories/11592216/modTrackback