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WilderKaiser - Do, 23:32

Hallo Zucker,

dasselbe Problem habe ich auch, und ich kann dir keinen Ratschlag geben, welcher Weg am schnellsten zur Lösung führen könnte. Du kannst nämlich die Physik als Wissenschaft unter mehreren Blickwinkeln betrachten: historisch, (wissenschafts-)philosophisch, praktisch-technisch und natürlich streng naturwissenschaftlich. Das, was mich persönlich schon von klein auf interessierte, war Astrophysik, und über diese Leidenschaft habe ich mir das ganze Feld der Physik erschlossen. Und zwar so, dass ich eines Tages beschlossen habe, den ganzen Plunder des Schulwissens komplett über Bord zu werfen und noch einmal bei Null anzufangen. Es war von Anfang an interessant, wie eine Abenteuerreise in die Geistesgeschichte, mit Stöbern in verstaubten Archiven und selbständigem Nachdenken über komplizierte Sachverhalte. Ich wollte etwas begreifen und nicht nur auswendig herbeten können. Experimente sind schön und gut - aber man muss die Fragestellung erfassen, die hinter dem Experiment steht, und warum es von solcher Dringlichkeit war, die offenen Fragen zu beantworten. Das wird in der Schule nie besprochen - alle Formeln scheinen wie in Blei gegossen, unveränderlich, wie wenn es sie schon immer gegeben hätte. Kein Wort davon, dass die Struktur des Benzolrings in einem Traum gefunden wurde. Nein, ein stures Experiment, wenn Ursache A, dann Wirkung B, dergleichen wird vorgeführt. Keine Geschichten, trockener Lehrstoff, den niemand wirklich versteht. Dass es auch anders geht, hat z.B. Hawkings mit der "Kleinen Geschichte der Zeit" bewiesen und wurde dafür von seinen Fachkollegen belächelt. Aber das ist nur ein Nebenthema. Ich glaube, dass die ideale Ausprägung eines geistig interessierten Menschen so etwas wie der Unversalgelehrte der Renaissance sein sollte. Bei der Flut an Entdeckungen und Neuveröffentlichungen (die sicher auch mit dem Veröffentlichungszwang der staatlich bezahlten Lehr- und Forschungstätigkeit zusammenhängt) fällt es aber sehr schwer, den Überblick zu behalten. Man kann nur einen groben Überblick gewinnen. Selbst ein so prägnanter Begriff wie Allgemeinbildung, der noch vor zwanzig, dreißig Jahren einen starken Wiedererkennungswert hatte, zerfasert an allen Ecken und Enden. Ich glaube, wenn man die Werkzeuge nicht kennt und nicht ein klein wenig Geduld aufbringen kann, um sich aus dem Stand ein Wissensgebiet zu erschließen, ist man wirklich in diesem Meer des Wissens verloren. Man bekommt keinen Fuß auf sicheren Grund. Vor allem ist schon eine Art Filter bzw. Vorwissen nötig, um die Wichtigkeit von Informationen beurteilen zu und redundante und weniger wertvolle Informationen sofort aussondern zu können.

Das denke ich mir auch manchmal. Wie einfach hatten die es noch in der Renaissance, nun ja, zumindest die Männer. Da konnte man noch den Stoff überblicken und alle Wissensgebiete auf einmal studieren. *seufz*
cptsalek - Fr, 23:24

Wenn ich das so lese bin ich froh um die Lehrer, die ich auf der Realschule hatte, und die jeden Stofff ansprechend und spannend darbieten konnten.
Gut, damit war dann Schluß, als ich nach der 10 aufs Gymnasium wechselte, aber damit war es auch recht schnell vorbei. ;-)

Ob es mir bei denen besser gegangen wäre? *leichte Zweifel hat*

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