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Xchen - Mi, 22:19

Ich sehe, deine Eltern sind auch nicht gerade einfach - was mich momentan ein bisschen beruhigt, weil ich doch aus so einer verpeilten Familie komme (Vater Alkoholiker, ich glaube, der ist mittlerweile auch depressiv vor lauter Unzufriedenheit, Mutter ein liebes Schaf, die fast alles geschehen lässt).

Es wundert mich, dass er dir den Ulysses nicht gleich wieder aus der Hand gerissen hat.

Meine Mutter ist übrigens überhaupt keine Sammlerin, die kauft dauernd dekoratives altes Geschirr secondhand und stellt es auf den Tisch.
Zitat:
Oder soll ich es etwa im Schrank aufbewahren bis ich gestorben bin???
Ich liebe sie dafür.

Du ahnst gar nicht, WIE verpeilt sie sind. Meine größte Angst war es schon als Kind, irgendwas von meinem Vater und auch teilweise von meiner Mutter abbekommen zu haben. Doch leider musste ich bald feststellen, dass der Kelch nicht an mir vorübergegangen ist, ansonsten wäre ich ja auch nicht das Kind meiner Eltern gewesen. Leider ist es ja nicht so, dass man nur die positiven Dinge vererbt bekommt. Dadurch, dass mir das aber wirklich bewußt wurde, konnte ich auch immer bewußt gegensteuern, was mich zwar als Person nicht unbedingt ändert, aber doch die Art wie ich manche Dinge sehe und auch mit meinen Eigenheiten umgehe.

Wenn ich zum Beispiel bei meinen Eltern war, muß ich mir immer wieder ganz bewußt sagen, dass ich das Recht auf ein eigenes Leben habe, dass ich nicht so leben muss, wie meine Eltern und nicht die Pflicht habe, ihnen alles nachzumachen und das auch nicht will. Wenn ich mir das nicht immer wieder bewußt mache, ertappe ich mich nämlich schnell wieder dabei, irgendwelche Dinge aufzuheben oder das schäbigste noch gut genug für mich zu finden. (Meine Mutter war vor der Renovierung in meinem Zimmer und meinte zu dem 15 Jahre alten fleckigen Teppichboden "Ach, der ist doch noch gut.") Ich bin fest entschlossen, mich von diesem Denken zu lösen, auch wenn es mir durch meine Eltern sozusagen mit der Muttermilch eingeimpft wurde. Ich gehöre noch immer nicht zu den Leuten, die extrem locker mit Geld umgehen, habe aber auch keine Skrupel mehr, mir auch wirklich mal was Teureres zu leisten oder was Neues, auch wenn das Alte noch "gut" ist. Und ich miste fast ständig aus. Das ist schon fast wie eine Sucht, aber ich habe tatsächlich immer ein starkes Bedürfnis nach Reduzierung, obwohl ich gar nicht wirklich so viel Krempel habe. Liegt aber wahrscheinlich auch an meiner kleinen Wohnung. Und diesen eingeimpften Glaubenssatz "Das ist doch noch gut." wandle ich nach und nach, so hoffe ich, in den Glaubensatz "Nur das, was mir gut tut." und "Ich bin es mir wert." um.
Xchen - Mi, 23:06

Gut so.

Ich habe viele Jahre das Arschloch-Verhalten meines Vaters gelebt, weil ich dachte, dass er mich dann irgendwann "liebt".
Und ich brauchte es auch, um zu überleben.
Heute weiss ich, dass er mich sehr liebt, doch das wird er NIE sagen.
Für mich war schon immer klar, dass ich nie wie meine Eltern leben will. Trotzdem habe ich selber eine Beziehung mit einem Alkoholiker geführt und bin sehr, sehr, sehr abhängig, wenn ich eine Beziehung habe.
Jetzt lerne ich gerade, alleine zu wohnen - ohne Partner - richtig alleine, das allererste Mal in meinem Leben.

Da meine Eltern sehr wenig Geld hatten als ich klein war, kann ich es nicht leiden, allzu günstige Dinge zu kaufen, weil ich nicht sparen will (mittlerweile kann ich sogar das).

Es ist ein Kreuz, doch ich sehe, du bist auf jedem Fall auf einem guten Weg - und wenn man auch mal einen etwas teureren Fehlkauf machen sollte (kann ja vorkommen), muss man deswegen nicht 10 Jahre Busse tun.

Na ja, weißt du, mir persönlich ist irgendwann auch mal klar geworden, dass es nicht nur eine Sache des Umgangs mit dem Geld oder der Ordnung ist, sondern auch des Selbstwertes. Leider bin ich damit nicht sehr reich gesegnet, ebenso wie meine Eltern. Und wenn man sich die ältesten, billigsten und schäbigsten Dinge zumutet, oder aber ein energie- und kräftezehrendes Zuhause, selbst wenn man sich locker etwas besseres leisten könnte, so heißt das ja irgendwie nichts anderes, als dass man sich dessen selbst nicht wert fühlt oder dass man glaubt, es nicht verdient zu haben. Das sehe ich jetzt überhaupt nicht mehr so, seit mir das bewußt geworden ist. Und schließlich kann ich das Geld ja nicht mit ins Grab nehmen. *gg*
Xchen - Mi, 23:21

Stimmt, zum Thema Selbstwert wollte ich nämlich auch noch was sagen:

Ich bin mir auch nicht viel wert, jedoch nur im Bezug auf Männer.

Ich mag immer mal wieder neue Kleider, ich will nicht die ältesten Möbel (sie können jedoch schon Second Hand sein), ich hätte gerne ein teureres Auto (da haperts aber wirklich an den Finanzen *G*) und ich verwöhne mich schon mit diesen und jenen Kleinigkeiten materiell.

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