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Politisches Bloggen

Bei meinem Streifzug durch die Blogs konnte ich mal wieder feststellen, was für ein unerschöpfliches Thema doch die Politiker sind. Ein jeder kann sich lustvoll über sie aufregen, ich nicht ausgenommen, aber auffällig ist, dass es insbesondere das äußere, repräsentative Auftreten ist, welches Kritik hervorruft. Sei es nun das Aussehen von Angela Merkel, Fernsehauftritte diverser Politiker, Wahlkampfveranstaltungen, die teilweise übermäßig aufgemachten Schlagzeilen diplomatischer Küsse, Handreichungen und protokollhöflicher, sinnleerer Gespräche oder menschlicher Ausschweifungen und Vergnügungen, über alles wird geschimpft und gewettert was das Zeug hält. Doch wenn es dann um konkrete politische Entscheidungen geht, die zwar vom ersten Eindruck nicht spektakulär sind und einen, so scheint es, nicht zu betreffen scheinen, aber von ihren Auswirkungen extrem tief in die politische Landschaft eingreifen, und zwar meist zum negativen, hört und sieht man seltsamerweise nichts von Diskussionen oder einfach auch nur dem Hinweis, dass sich jemand darüber Gedanken macht. Und das ist etwas, was MICH aufregt, mindestens ebenso wie die Politiker. Gut in Erinnerung ist mir dazu die Förderalismusreform (ein schöneres Wort für das Abschieben von Verantwortung auf die Länderebene), die clevererweise während der WM letztgültig beschlossen wurde. Ok, ich streife nun nicht durch die gesamte Blogszene und habe auch nicht alle Blogs regelmäßig gelesen, aber unter den Blogs, die ich besuchte, habe ich nicht ein einziges gefunden, das diese Reform auch nur erwähnt hätte.
Wo bleibt denn da der mündige Bürger, der sich nicht nur über die manipulative Medienpäsenz und die leeren Phrasen und Versprechungen der Politiker aufregt, sondern gleichzeitig so mündig im Denken ist, dass er nicht, ohne es zu merken, trotzdem darauf hereinfällt - genau indem er sich auf solche Dinge wie auf einen Köder stürzt, sondern auch die konkrete politische Arbeit und die praktischen Entscheidungen, seien es auch kleinere, dabei im Auge behält?
Xchen - Sa, 14:51

Da verlangst du vel zu viel von "den Leuten" - oder warum stehen wir etwa, wo wir stehen?

Mag sein, dass ich zu viel verlange, aber über irgendwas muss ich mich ja schließlich auch aufregen können. ;o)

Interessant...

Eine interessante Betrachtung, die du hier anstellst. Sicherlich ist es die konkrete politische Arbeit, die der mündige Bürger im Auge behalten sollte. Das ist aber, wie ich finde, gar nicht so leicht, letztendlich wohl aber die Aufgabe. Also gründlich Zeitung lesen und immer schön die 19 Uhr Nachrichten hören. Nein, was spießig ;-)

Also ich persönlich finde ja immer, dass die Oberspießer die Leute sind, die andere für spießig halten, weil die etwas tun, was sie selbst nicht tun würden. *gg*

Was die Nachrichten betrifft, so muß ich dazu sagen, dass ich bewußt keine Zeitung lese und auch Radio höre ich eher selten. Trotzdem bekommt man im Laufe des Tages die wirklich wichtigen Schlagzeilen immer irgendwie mit, zumindest wenn man mit den öffentlichen fährt, und abends überfliege ich dann meine Newsfeeds mit den wichtigsten Meldungen (regionale Meldungen über Einbrüche, Überfälle und so'n Schnee will ich z.B. gar nicht wissen). Für mich ist das echtes Informationsmanagement, weil erstmal keine Stapel von Papier mehr bei mir lagern, die ich irgendwann wieder entsorgen muss, und weil ich mir zweitens in etwa aussuchen kann, welche Meldungen ich bekommen will und mich keine luftigen Zeitungsfeullitons oder Anzeigeseiten mehr ablenken. ;o)

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