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17. (März 1915) Von Lärm verfolgt. Ein schönes viel freundlicheres Zimmer als das in der Bilekgasse. Ich bin von der Aussicht so abhängig, die ist hier schön, die Teinkirche. Aber großer Lärm der Wagen unten, an den ich mich aber schon gewöhne. Unmöglich aber mich an den Lärm am Nachmittag zu gewöhnen. Von Zeit zu Zeit ein Krach in der Küche oder am Gang. Über mir auf dem Boden gestern ewiges Rollen einer Kugel wie beim Kegeln unverständlicher Zweck, dann unten auch Klavier. Abend gestern verhältnismäßige Stille, ein wenig aussichtsvoll gearbeitet (Unterstaatsanwalt) heute mit Lust angefangen, plötzlich nebenan oder unter mir Unterhaltung einer Gesellschaft, so laut und wechselnd als umschwebe sie mich. Ein wenig mit dem Lärm gekämpft, dann mit förmlich zerrissenen Nerven auf dem Kanapee gelegen, nach 10 Uhr Stille, kann aber nicht mehr arbeiten. (Kafkas Tagebücher)

Habe ich nicht letztens sowas ähnliches geschrieben? Ob nun Baugerüste oder Lärm ist ja fast dasselbe....
WilderKaiser - Di, 21:17

Gefährlich, diese artistische Feinnervigkeit...

Und mindestens genauso lästig wie der Lärm....
WilderKaiser - Di, 21:24

Welch wunderbare Ergänzung...*lol* - ich kann´s auch nicht ab, wenn ich einschlafen will und DANN noch von Menschen herrührende Geräusche aus der Wohnung unter mir höre, vielleicht obendrein noch ein lautes Gespräch. Ich entwickle daraufhin meistens ganz üble Folterphantasien.

Die normalen (leisen) Geräusche von Menschen stören mich meist weniger, aber wirklich nervig finde ich jeder Art von "techn." Lärm, sei es nun das Summen des PCs, die Autos auf der Straße oder Baulärm...
WilderKaiser - Di, 21:37

Seltsam, genau diese Geräusche stören mich am allerwenigsten. In unmittelbarer Nähe meiner Wohnung verläuft eine Autobahn. Ich höre die Geräusche der vorbeifahrenden Autos, sobald ich das Fenster öffne. Aber ich kann wunderbar dabei schlafen. Mein Traum wäre jedoch ein Haus am Strand, mit Panoramafenstern und den Geräuschen der Brandung, die einen sanft in den Schlaf wiegen. Davor eine Holzveranda und eine Treppe, die zum weißen Sandstrand führt. Beim Einschlafen sollte ich den Sternenhimmel über mir betrachten können...*seufz*

Wahrscheinlich hat jeder andere Empfindlichkeiten. Straßenlärm und Baulärm machen mich echt krank, aber komischerweise reagiere ich auch sehr stark auf leise, aber hohe Töne, wie zum Beispiel von diesen Mückenschreckdingern. Damit nerve ich mich selbst mehr als die Mücken und das, obwohl immer drauf steht, dass die für Menschen nicht hörbar sein sollen. Ich weiß ja nicht, von welchen Menschen die da ausgehen, aber anscheinend sind die alle schon taub. :-/

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