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Rot steht ihr gut

Im Rot-Rausch befinde ich mich zur Zeit und ich weiß selbst nicht so recht, wie das gekommen ist. Es begann schleichend, und irgendwann stellte ich fest, dass ich, so wie ich früher auf alles losgegangen bin, was blau ist, nun auf alles zuerst losgehe - manchmal mit einem kleinen, verwirrten Zögern, da sich mein Kopf noch daran klammert, dass meine Lieblingsfarbe Blau ist - was rote Farbtöne aufweist. Natürlich nicht wütend wie ein Stier mit seinen Hörnern, sondern mit einem jubelndem kleinen Herzhüpfer, unwiderstehlich angezogen und entzückt. Es ist praktisch, denn Rot steht mir zufällig so ausnehmend gut, dass ich fast nicht wiederzuerkennen bin, wenn ich es trage (und zwar wirklich - eine Kollegin hielt mich mal für eine Klientin, weil ich eine rote Regenjacke trug, und als sie den Irrtum bemerkte meinte sie: "Ich hab dich gar nicht erkannt. Das Rot steht dir so gut.") Es ist aber auch seltsam, da ich mit Rot seit meiner Jugend eher auf dem Kriegsfuß stehe und es wegen dieser Abneigung früher kaum getragen habe. Ich fand es immer die nervigste Farbe von allen, die mich regelrecht aggressiv machen konnte, und von einem reinen, leutenden Hellrot fühle ich mich teilweise auch heute noch überfordert. Ich mag vor allem die gebrochenen und dunkleren Farbtöne, sattes Dunkelrot, wie es sich in dem Funkeln von Granaten zeigt, das warme Rotbraun des Carneol und diverse Abstufungen über das Purpur der Könige bis hin zum warmen Violett und dunklem Lila. Überhaupt finde ich, dass Rot und Lila eine zauberhafte Kombination abgeben und wunderbar zusammenpassen, eine Meinung, die wenig geteilt wird. Meine Mutter belehrte mich letztens, dass laut irgendwelcher Designer und Leute, die es wissen müssen, Lila und Grün viel besser zusammenpassen. Dies ist allerdings eine Kombination, die mir sofortige Übelkeit verursacht. Deshalb pfeife ich auf alle Designer und Experten, und schwelge in Rot und Lila so lange ich es will. Denn wenn ich Rot und Lila sehe, sehe ich immer auch eine unbändige Fülle, ähnlich die eines großen und reichen Herzens, und diese Fülle ist es, die ich dann gleichermaßen fühle.
Manchmal frage ich mich, wie lange dieser Rot-Rausch wohl anhalten wird, ob er nur vorübergehend ist oder ob ich Rot zu meiner neuen Lieblingsfarbe deklarieren muss. Ich frage mich, ob dieser Wandel meiner farblichen Vorlieben nicht weiter von Bedeutung ist, oder ob er vielleicht das äußere Äquivalent eines inneren Wandels ist, der sich vollzogen hat. Man sagt, alle sieben Jahre verändere sich der Körper, warum nicht auch das Farbempfinden? So kann ein Feind ein Freund werden, und eines ist klar - mein Adventskranz muss rot werden!
ElsaLaska - Do, 21:00

ich dachte auch immer, Blau wär der Bringer.

Aber meine Lieblingsfarbe, die mir einfach am wohlsten tut, ist orange,safran, rot, am liebsten mag ich diese Tibetrot aus den Tempeln und eigentlich hasse ich lila, aber ich habe mir neulich mal so eine taillenlange Feincordjacke in dunkellila geholt, die steht mir einfach fantastisch, während mich blau und grau und schwarztöne einfach nur fahl machen. schon ulkig. der hammer ist aber maulbeer. ich habe einen maulbeerbaum am haus, die früchte haben einen exquisiten farbton, wunderschön, das geht dann schon ins schwarze, lila wird der sache nicht mehr gerecht.
echtes purpur geht ja wohl auch ins schwarze und ist nicht so grell, wie man es sich vorstellt, bzw. wie es die kirche benutzt.

Orange mag ich auch immer lieber, am besten in Kombination mit Rot, obwohl ich es früher ebenfalls nicht sehr mochte. Und Blau mag ich ja immer noch sehr, aber Rot gehört im Moment mein Herz. Und das finde ich um so wundersamer, da ich es früher nicht leiden konnte. Ist schon kurios, wie sich der Geschmack verändert.

PS: Die dunkellila Feincordjacke könnte ich mir an mir auch gut vorstellen. ;o)
40plusX - Fr, 05:44

Und ich hätte gedacht, dass Schwarz und Grau in Deinem Kleiderschrank dominisert. Warum nur? :-)

Tja, das wüßte ich auch gern. Vor allem Grau - das mochte ich noch nie....*brrrr*
Vielleicht sollte man nicht vom Blogdesign auf den Inhalt des Kleiderschrankes schließen, denn nur weil ich s/w künstlerisch ansprechend finde, heißt das noch lange nicht, dass ich damit leben möchte. ;o)

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