Ich kipp um,
dachte ich, als ich heute wieder nach einer Woche auf Arbeit erschien. Mein Zimmer stand voller bis oben hin mit Akten gefüllten Kisten und auf dem Schreibtisch lag ein Zettel: "Nicht erschrecken. Bei xy melden.". Meine Chefin fing mich jedoch gleich ab und meinte, ich solle erstmal gar nichts machen und dann zu ihr runter kommen. Dort erfuhr ich, dass mein gesamtes Aufgabengebiet wieder an eine andere Abteilung angegliedert wird, jedoch nicht ich ziehe mit auf die vorhandene Stelle (meine Chefin hat mich fest in ihren Klauen, manchmal hab ich das Gefühl, hier mit Eisenketten an den Schreibtisch gekettet zu sein), sondern der Herr, der mit ihr nicht kann und den sie deshalb los sein will. D.h. ich habe mich ein Jahr lang abgerackert, um alles, was die zwei Jahre davor liegen geblieben ist, zu retten und einen Überblick hineinzubringen und krieg jetzt wieder andere Chaosakten, bzw. muss als "persönliche Assisstentin" meiner Chefin herhalten. Auch meine Kollegen sind fast alle umgezogen und sitzen nun in ganz anderen Zimmern. Da ist man eine Woche nicht da und schon ist wieder alles anders. Aber sehr überrascht hat es mich nicht, weil ich es von hier nicht anders gewohnt bin. Es grenzt ja schon an Wunder, dass ich nun bereits seit drei Jahren in dem gleichen Zimmer sitze, während es eigentlich normal ist, mindestens jedes halbe Jahr umzuziehen. Der neuen Abteilungsleiterin für das Sachgebiet habe ich meine Aufstellung aller Akten mit WV-Terminen, Einnahmen und Ausgaben gemailt und bekam als Antwort, dass man bemüht sein wird, meine erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Ein Gutes hat die ganze Sache allerdings: der Verjährungstermin zum 31.12.2006 kann mir am A.... vorbeigehen. Da muss sich jetzt jemand anderes drum kümmern, denn ich habe strikte Anweisung, keine der Kostenakten, die sich für eine Weile noch in meinem Zimmer befinden werden, anzufassen.
zuckerwattewolkenmond - Do, 16:11
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