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Schaukeln

Schaukel

Zwar mag ich Regenwetter, aber der Himmel meint es mal wieder zu gut. Es schüttet jetzt bereits seit einem Tag und einer Nacht ohne Unterbrechung. Ich habe zur Zeit sogar die Heizung etwas aufgedreht. Doch es passt zu meiner Stimmung. Wenigstens der Himmel versteht mich. Am gestrigen Abend war die Wetterlage wärmer und nur vernieselt, was mich dazu bewegte, erneut die Karpfen zu besuchen, allerdings wollte ich nicht ganz so viel laufen wie beim letzten Mal. Während ich an dem Spielplatz nahe des Wanderweges vorbeischlenderte, hatte ich plötzlich eine Eingebung. Der Spielplatz lag menschenleer und verlassen im Regen und auch in der Nähe war nirgendwo jemand zu sehen. Warum also nicht meine kindliche Leidenschaft für das Schaukeln einmal wiederbeleben? Ich dürfte seit knapp drei Jahrzehnten auf keiner Schaukel mehr gesessen haben und dabei war ich als Kind direkt besessen davon. Ich kann mich sogar daran erinnern, wie ich es gelernt habe. Damals war ich noch so klein, daß ich nicht allein auf eine Schaukel klettern konnte und zu Besuch bei meinen Großeltern im Spreewald. Meine Großmutter hob mich auf die Schaukel eines kleines Spielplatzes und ich saß verwundert da und schaute sie groß an. Sie erklärte mir, ich solle meine Beine bewegen, vor und zurück. Es dauerte nicht lange und ich konnte es. Danach bin ich für das Schaukeln sogar auf Spielplätze mit fremden Kindern gegangen. Das habe ich sonst nie getan, ich war nämlich extrem schüchtern. Aus diesem Grund setzte ich nie einen Fuß auf einen Spielplatz, auf welchem nur Kinder spielten, die ich nicht kannte. Auf unserem höfischen Spielplatz haben wir richtig wilde Schaukelspiele veranstaltet. Wer am höchsten kommt, wer am weitesten von der Schaukel abspringen kann, wer es schafft, den Schaukelnden mit einer Decke zu treffen und all dieses ging mir jetzt wieder durch den Kopf. Die Schaukeln auf dem Spielplatz waren natürlich naß, aber in weiser Voraussicht hatte ich einen Plastiktüte mitgenommen, für den Fall, daß ich mich auf eine Bank setzen möchte. Ich legte also die Plastiktüte drüber, quetschte mich drauf - einige Millimeter dicker und ich hätte wohl nicht mehr hinaufgepasst - und dann legte ich los. Mit meinen langen Beinen habe ich zwar ein ziemliches Loch im Sand hinterlassen, aber ansonsten ging es wunderbar. Was für ein neues altes Gefühl auf der Schaukel zu fliegen! Ich schaukelte, bis mir schwindlig wurde. Als Erwachsener fühlt man sich ja irgendwie verwegen und komisch, wenn man sich ungehemmt auf einem Kinderspielplatz amüsiert, aber die wenigen Wanderer, die vorbeikamen, beachteten mich kaum, werden sich jedoch ihren Teil gedacht haben. Es hat Spaß gemacht und ich glaube, ich weiß, wo man mich künftig nach 20 Uhr und bei Regenwetter finden wird....auf dem einsamen Spielplatz bei den Teichen.
Treibgut - Sa, 00:02

Nee, Schaukeln

... das geht nun gar nicht. Als ich noch kleiner war, fiel ich mal runter und direkt auf den Kopf. Meine Eltern brachten mich zum Arzt. Vermutlich besteht da ein Zusammenhang .... was meine Unlust betrifft.

Ganz bestimmt

besteht da ein Zusammenhang. Wobei ich auch öfters mal von der Schaukel gefallen bin, aber das hat meiner Begeisterung keinen Abbruch getan. *gg*
Chutzpe - Sa, 16:49

Ich kann überhaupt nicht an einem Spielplatz vorbei gehen ohne dort auf irgendwas zu steigen, zu schaukeln oder was es sonst noch so gibt. Das war schon immer so und wird sich wohl auch nicht ändern - mir egal, wer sonst noch dort ist.

Du hast

bestimmt auch als Kind keinerlei Probleme damit gehabt. ;o)
Chutzpe - Sa, 20:56

Nein - doch als Kind war ich schon schüchtern im Umgang mit anderen Kindern - ich war ja fast nur um Erwachsene rum.

Man erzählt sich jedoch, dass ich als 5-jährige bereits im Verkehrshaus in Luzern gross vordoziert habe, was ich über Flieger und die Ballonfahrt wusste - im entsprechenden Haus.

Ich bin gerne im Mittelpunkt, das würde ich nie abstreiten, doch z.B. vor Leuten Reden halten, fällt mir wegen der Reizblase sehr schwer - ich muss immer erst sitzen können und auch die Möglichkeit haben, während der Rede mich wieder hinsetzen zu können, deswegen.

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