Pünktlich wie der Glücksklee
Ich brauche nicht mehr hinauszugehen, brauche nicht aus dem Fenster zu schauen, kann alles verriegeln und verrammeln und die nichtvorhandenen Fensterläden schließen, trotzdem würde ich es sofort mitbekommen, wenn der Frühling da ist. Das liegt an dieser kleinen fabelhaften, falterhaften, aber alles andere als flatterhaften, und selbst von mir unausrottbaren kleinen Blume in meiner Küche. Ich weiß nicht, wie die es macht, aber obwohl sie bei mir warm, trocken und sonnig steht, verliert sie pünktlich zum Herbst alle ihre Blätter, bis nur noch die blanke Erde aus dem Topf guckt. Den lasse ich dann den Winter irgendwo rumstehen, vergesse ihn in irgendeiner Ecke, bis die Erde steinhart ist. Jedes Jahr denke ich, wenn mein Blick darauf fällt: "Na, das wird doch nix mehr...." Und jedes Jahr wieder, seit ich weiß nicht wie vielen Jahren, muss ich erstaunt feststellen, wie sich pünktlich zum Frühjahr das erste Stengelchen aus der harten Erde schiebt und bald der ganze Topf mit mahagonifarbenen Faltern übersät ist. Es ist ein Wunder!
Ich kann nur hoffen, dass das Glück, das sie bringen, genauso unvergänglich ist.
Ich kann nur hoffen, dass das Glück, das sie bringen, genauso unvergänglich ist.
zuckerwattewolkenmond - Di, 00:25
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