Alien
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Je älter man wird,

um so mehr scheinen einen von allen Seiten die Horrormeldungen einzuholen. Gerade habe ich eine Stunde lang mit meinem Kumpel telefoniert und er hat mir von seiner Bekannten berichtet, die Darmkrebs hat und jetzt im Sterben liegt. Sie ist genauso alt wie ich und wenn man dann sowas hört und sich selbst dabei noch so jung fühlt, ist das richtig erschreckend, obwohl ich mit ihr als Person nicht sehr viel zu tun hatte. Sie war nur zwei oder drei Mal bei unseren früheren nächtlichen Diskobesuchen und bei einer der Silvesterpartys dabei und ich war nicht mit ihr befreundet, aber trotzdem tut mir das so unendlich leid. Es ist jetzt wirklich nichts mehr zu machen - der Krebs wurde viel zu spät entdeckt - und sie bekommt nur noch schmerzstillende Medikamente im Krankenhaus. Sie hätte gerne aktive Sterbehilfe bekommen, aber die Ärzte lehnen das ab.
creature - Fr, 20:22

es weist mich immer darauf hin den tag voll zu leben mit allen meinen kräften und positiv zu sein, es geht wirklich, egal was passiert.
ich habe schon einige freunde und bekannte verloren, einfach so, von heute auf morgen und sie hatten noch so große pläne!

Ja,

nach dem Telefonat habe ich bei mir auch gedacht, dass ich eigentlich glücklich sein müßte, nächste Woche so eine Herausforderung wie ein neues Arbeitsgebiet annehmen und in diesen neuerlichen Aufgaben und Strapazen, vor die man immer wieder gestellt wird, leben zu dürfen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich einigermaßen gesund bin.
creature - Fr, 20:40

die "strapazen" mögen halt nicht die eigenen kräfte überfordern.
viele werden einfach krank davon weil alles aus dem gleichgewicht gerät, aber ich hoffe du hast das richtige gespür wenn genug genug ist.

Das

hoffe ich auch.
Truckle - Fr, 20:48

Aber...

... ist solch eine Flucht in Arbeit, nicht auch eine Form der Abwendung vom Leben? Des Augen-Verschließens vor der Tatsache, daß jeder Augenblick unser letzter sein könnte? Wenn Du wüßtest, daß Du nur noch drei Monate zu leben hättest, wurdest Du sie dann mit Arbeit ausfüllen? Würdest Du Dich dann mit Feuereifer in Deine neuen Aufgaben stürzen? Tust Du letzteres nicht vor allem deshalb, weil Du, wie so gut wie jeder von uns, innerlich überzeugt bist ("...daß ich einigermaßen gesund bin"), daß Du noch viele Jahre leben wirst, was ich natürlich auch für Dich hoffe? Trotzdem... es könnte entgegen aller Wahrscheinlichkeit viel kürzer sein, wie Du am Beispiel Deiner Bekannten siehst.

Liebe Grüße
Xchen - Fr, 20:48

Ich sehs auch so - mich trifft solches auch immer sehr - und es macht mir auch gleich wieder klar, dass ich richtig gehandelt habe und ich noch besser zu mir schauen muss.

@Truckle: Also wenn ich könnte, dann würde ich überhaupt nicht mehr arbeiten, nur leider muss ich auch von irgendwas leben. Und von Feuereifer kann bei mir keine Rede sein, deswegen kam mir ja auch der Gedanke, dass ich eigentlich glücklich sein müßte, diese Herausforderung annehmen zu dürfen, wobei ich mit Herausforderung nicht nur den Job an sich meine, sondern auch die Arbeit an mir selbst, mit solchen Situationen und Konflikten umzugehen, denn was anderes ist das, als Leben?
creature - Fr, 20:55

da gebe ich dir voll recht.
der mensch ist eine der dümmsten geschöpfe, wenn ich mir die tiere so ansehe die ruhen und sind entspannt, wenn sie was brauchen sind sie 100% dahinter um es zu bekommen, dann ruhen sie wieder.
wir haben uns dieses schaffe, schaffe zum gesetz gemacht als wärs ein heiligtum an dem keiner rühren darf, bei vielen arbeiten ist es doch so, hält man einmal inne und denkt welchen sinn dies hat, mir ist da selten was gescheites eingefallen!
es führt eher dahin das die ganze welt zubetoniert wird, ganze natürlich gewachsene alte kulturen verschwinden um unserem lebensverständnis platz zu machen, wo früher parks und wälder waren nun schoppingtempel und großdiscos.
ergo: die dann noch übrigbleiben suchen sich einen neuen planeten zum kaputtmachen.
Xchen - Fr, 21:05

Ich würde mich auch lieber mit anderen Dingen beschäftigen, doch so ohne Finanzen geht das halt nicht.

Creature
Du sagst genau, was ich denke - in fast allen Bereichen.

@creature: Der Mensch ist ziemlich gut darin, sich irgendeinen Sinn zu machen, wobei du etwas ansprichst, was ich persönlich immer sehr merke. Meine Tiergene müssen irgendwie stark durchkommen, denn ich habe normalerweise auch so einen Arbeitsrhythmus, dass ich mich mit hundertprozentiger Energie auf eine Aufgabe stürze, um dann ebenso lange alle Viere gerade sein zu lassen. Nur leider ist dies ein Rhythmus, der im gesellschaftlichen Arbeitsleben selten akzeptiert wird. Man sieht sich letztendlich vor die Wahl gestellt, immer hundertprozentig zu funktionieren oder aber vollkommen auszusteigen. Inzwischen habe ich mich diesem für mich völlig fremden kontinuierlichem Rhythmus angepasst, indem ich nur noch mit halben Herzem und halber Kraft dabei bin, um mich zu schützen, was aber auf Kosten der Motivation und der Zufriedenheit geht.
Truckle - Fr, 21:16

@Zucker: Natürlich, solange die Beschäftigung mit Arbeit nicht zur Flucht ausartet (wonach es für mich bei Dir anfänglich geklungen hatte), ist es völlig in Ordnung, sich ihr zu widmen, sich ihren Herausforderungen zu stellen. Leben... heißt für mich die Fähigkeit, sich dem HIER und JETZT in seiner Gänze widmen zu können. Die meisten von uns leben ja (über Sorgen, Ängste,...) nur in der Zukunft oder in der Vergangenheit.

"wonach es für mich bei Dir anfänglich geklungen hatte"

Hä??? Ich jammere hier im Blog die ganze Zeit rum, dass ich zuviel arbeiten muss, wie kann man da sowas herauslesen?

Großes Fragezeichen....
Xchen - Fr, 21:25

Den Eindruck hatte ich jetzt auch noch nie.

Irgendwas mache ich falsch in diesem Blog. Die einen halten mich für depressiv und die andern für einen Workaholiker. *gg*
Truckle - Fr, 21:50

Hehe, wer viel arbeitet, jammert auch viel darüber - aber ok, Herr Cold ist bekehrt: Zucker ist KEIN WORKAHOLIC, sondern ein Blumenkind im Asphaltjungel!! :-)

Also

in der Firma sehe ich immer das Gegenteil - wer wenig arbeitet, jammert viel darüber und wer viel arbeitet, hat keine Zeit mehr zum Jammern. *gg*
Aber gut, dass du mich daran erinnerst, meinen alten Untertitel wieder einzubauen.
Truckle - Fr, 22:12

Tja, da siehst Du mal, wie wenig Erfahrung solch ein fauler Student wie ich mit (echter *g*) Arbeit hat... ;-)

(Freue mich schon auf den neuen alten Untertitel! *g*)
creature - Fr, 22:20

ich trinke ein glas lambrusco auf euer wohl, zuckerwatte / Xcen und truckle.
willkommen bei den stadtkriegern..;-)
Xchen - Sa, 05:42

Prosit - ich habe grad 3 angetrunkene Männer abgeliefert und bin jetzt auch daheim ;-)
ElsaLaska - Sa, 02:01

JA, aber nach deinen verzweifelten Ankündigungen

in Richtung "murder system" was den neuen Arbeitsplatz betrifft und dann dieser Anruf, du sollst dich doch bitte beruhigen, alle würden sehr gerne da arbeiten und du doch bitte relaxed ins Wochenende gehen, also mal ehrlich, das klingt sehr kuschlig, ich kann da keine Oppression wittern ... Klingt gut, wird auch gut. Fertig.
Zum Thema Sterben bin ich noch so weit gediehen, dass ich wieder Lust drauf hätte - ich würde nach diversen Geschehnissen erstmal ganz gern wieder leben und blende Darmkrebs erstmal lieber wieder aus, wenns recht ist.

Was

bitte ist das "murder system"?

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