Was mich am jetzigen Ereignishorizont
wirklich am allermeisten nervt und regelrecht ankotzt, ist die Tatsache, dass ich nun kaum noch Muße zum Schreiben habe, damit meine ich weniger die Zeit an sich (wobei die bei Vollzeitarbeit auch knapp gesät ist und ich früher wenigstens in der Mittagspause ein bißchen schreiben konnte - heute darf ich zwar 5 Stunden am Stück quasseln, aber wenn ich mich in der Zeit hinsetzen würde um zu schreiben, was wegen der Geräuschkulisse eh nicht geht, hätte ich in nullkommanix eine Abmahnung am Hals, weil ich während meiner Arbeitszeit was anderes mache; nun ist zwar Quasseln normalerweise auch was anderes, aber das wird überall als notwendig anerkannt, während Schreiben gesellschaftlich außerhalb der Norm steht, selbst wenn man zu den Menschen gehört, die sich viel lieber schriftlch mitteilen), als viel mehr die gedankliche Freiheit oder anders gesagt, den freien Kopf. Auf einmal heißt es ständig wach zu sein, aufzupassen und zu lernen, ohne Möglichkeit zu träumen, was bei mir der grundnotwendigste Zustand zum Schreiben ist. Genaugenommen ist Schreiben nichts anderes als Träumen, zumindest wenn es darum geht, sich Geschichten zu erdenken oder eben zu erträumen. Und ausgerechnet jetzt spukt mir so eine neue Idee für eine absolut skurrile und abartige Geschichte im Kopf herum, noch skurriler und abartiger als die Luchterhandsche, wobei ich letztere vorher noch unbedingt beenden wollte, was aber mindestens nochmals 100 Seiten bedeutet. Es fühlt sich ein bißchen so an, als sei ich schwanger, nur leider sehe ich nicht viel Überlebenschancen für das Kind. Schade, dass man für solche Art Schwangerschaften keinen Schwangerschaftsurlaub beantragen kann, dabei hab ich sowas noch nicht mal für ein leibliches Kind in Anspruch genommen. Irgendwie ist das alles ziemlich ungerecht. Mich nervt das so, dass ich jetzt schon dabei bin, sämtliche Optionen und Konstellationen für eine Arbeitszeitverkürzung durchzurechnen, nur leider ist die leidige Frage des Geldes damit nicht wirklich geklärt.
Spiele ich sämtliche Möglichkeiten, wie zum Beispiel den bisher unbekannten reichen Großonkel in Amerika durch, der mir eine monatliche Leibrente von 500 Euro vermacht, oder auch die Möglichkeit des Lottogewinns, muss ich zugeben, dass das eine wie das andere ähnlich unwahrscheinlich ist. Dann gäbe es da noch das Fotografieren. Meine Schwägerin hat mich schon einige Male gefragt, ob ich nicht damit mein Geld verdienen möchte. Allerdings hat sie keine Ahnung davon, denn sonst könnte sie meine Fotos von professionellen unterscheiden und um professionell zu werden, müßte ich das absolut ernsthaft und nicht nur expermentell betreiben und sehr viel dazuzulernen. Das wiederum würde bedeuten, das ich genauso wenig Zeit zum Schreiben hätte. Die letzte aller Möglichkeiten wäre die, mir wie Kafka oder Mörike eine schöne Krankheit zu beschaffen, die mich in ein Sanatorium oder in die Verberentung zwingt. Dies ist aber nicht wirklich eine Möglichkeit, die ich in Betracht ziehe, denn ich hasse es, krank zu sein.
Nun ja, das Leben ist halt nicht dazu da, um beim Schreiben Spaß zu haben, sondern um mit Arbeit zu überleben, und ein Weiser würde sagen, man muß mit dem Fluß des Lebens schwimmen und nicht gegen ihn. Mein Pech, dass ich anscheinend immer gerade etwas anderes möchte als das Leben mit mir vorhat, und in eine andere Richtung paddeln will als die Strömung verläuft. Jedenfalls werde ich trotzdem am 12. Mai nicht nur viele Fotos machen, sondern mir auch diverse Örtlichkeiten gut einprägen. Vielleicht bekomme ich ja doch noch mal ein großzügiges Zeitgeschenk solange ich motiviert bin.
Spiele ich sämtliche Möglichkeiten, wie zum Beispiel den bisher unbekannten reichen Großonkel in Amerika durch, der mir eine monatliche Leibrente von 500 Euro vermacht, oder auch die Möglichkeit des Lottogewinns, muss ich zugeben, dass das eine wie das andere ähnlich unwahrscheinlich ist. Dann gäbe es da noch das Fotografieren. Meine Schwägerin hat mich schon einige Male gefragt, ob ich nicht damit mein Geld verdienen möchte. Allerdings hat sie keine Ahnung davon, denn sonst könnte sie meine Fotos von professionellen unterscheiden und um professionell zu werden, müßte ich das absolut ernsthaft und nicht nur expermentell betreiben und sehr viel dazuzulernen. Das wiederum würde bedeuten, das ich genauso wenig Zeit zum Schreiben hätte. Die letzte aller Möglichkeiten wäre die, mir wie Kafka oder Mörike eine schöne Krankheit zu beschaffen, die mich in ein Sanatorium oder in die Verberentung zwingt. Dies ist aber nicht wirklich eine Möglichkeit, die ich in Betracht ziehe, denn ich hasse es, krank zu sein.
Nun ja, das Leben ist halt nicht dazu da, um beim Schreiben Spaß zu haben, sondern um mit Arbeit zu überleben, und ein Weiser würde sagen, man muß mit dem Fluß des Lebens schwimmen und nicht gegen ihn. Mein Pech, dass ich anscheinend immer gerade etwas anderes möchte als das Leben mit mir vorhat, und in eine andere Richtung paddeln will als die Strömung verläuft. Jedenfalls werde ich trotzdem am 12. Mai nicht nur viele Fotos machen, sondern mir auch diverse Örtlichkeiten gut einprägen. Vielleicht bekomme ich ja doch noch mal ein großzügiges Zeitgeschenk solange ich motiviert bin.
zuckerwattewolkenmond - Mo, 16:07
Viel Mut und Kraft!
Danke.
Ich selber bin gar nicht so traurig, dass ich kein besonderes Talent habe resp. keines, das sich so zeigt.
Ich denke, ich bin vor allem gut im Umgang mit Menschen etc., wenn ich auch oft bockig und zickig bin *lach*
Als ich im Januar 94 den Leberriss hatte und im Spital lag, kam ein flüchtiger Bekannter zu Besuch, der recht gläubig war. Er nahm mich an der Hand und sagte: Du hast noch ne Aufgabe hier zu erfüllen - erst dann kannst du sterben.
Ich weiss bis heute nicht, was das sein könnte, doch wenn es sich zeigt, werde ich es bewältien.
Ev. könnte es sich dabei auch nur darum handeln, dass ich die ganzen Wirren in meinem Leben endlich löse *schulterzuck*
Ich persönlich
Meine Aufgabe ist es sicher nicht, wirre und blutdrünstige Stories zu schreiben, aber vielleicht ist es ein kleiner Teil einer anderen individuellen Aufgabe, der ich mir nicht bewußt bin. Aber vielleicht ist es ebenfalls ein Teil meiner Aufgabe, dass meine persönlichen Interessen immer mit denen der Gesellschaft in Konflikt geraten. Wer weiß...