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cptsalek - Mi, 14:55

Wenn Dich Deine Arbeit nicht ausfüllt kannst Du nicht glücklich werden. Die Frage ist dann, welche Optionen offen stehen, und wie weit Du gehen möchtest. Otaku hat recht: Manchmal ist es Zeit für einen radikalen Schritt. Den bist Du noch nicht gegangen, obwohl Du seit einer Weile berufliche Unzufriedenheit andeutest.
Was hält Dich? Was hält Dich zurück?

Ich denke Du weißt in Dir recht genau, wie die Welt, die Dich glücklich macht, aussieht. Und ich könnte mir sogar vorstellen, daß Du weißt, wie Du das erreichst, was Du Dir vorstellst.

Das Du nicht mehr kannst ist dabei ein deutliches Zeichen, das es so nicht mehr lange weiter gehen kann. Also ist das vielleicht der Punkt, an dem Du Dir über die Dinge, die Dich daran hindern, etwas zu tun, klar werden solltest. Um sie hinterher angreifen und aus dem Weg räumen zu können.
Oder eine Alternative zu finden, wo Du das nicht für möglich hältst/kannst.

Zucker (Gast) - Mi, 17:29

Hallo Captain,

die Sache ist nur leider die, dass ich ganz genau weiß, dass es mir in jedem anderen Job ebenso gehen würde wie hier, und zwar, weil es nicht die Tätigkeit an sich ist, die schuld ist an meinem Frust, sondern der ständig wachsende Druck und Hektik von allen Seiten. Dabei ist nicht mal nur die Arbeit gemeint, sondern meine gesamte Umgebung. Ich habe manchmal das Gefühl, mitten in einer Lawine zu stecken, die immer schneller rollt - man hetzt früh zur Arbeit, hetzt nach neun Stunden wieder nach Hause, hetzt sogar in die wenigen Wochen Urlaub des Jahres, das Leben wird immer komplizierter, aber man hat immer weniger Zeit, sich damit auseinanderzusetzen. Die Leute werden immer aggressiver, weil jeder mit der Masse mithetzt, und trotzdem finden es die meisten normal. Auf Arbeit wird weitergehetzt, aber mich nervt auch die ständige "Überwachung", dass man ja nichts anderes während der Arbeitszeit macht, als gesellschaftlich akzeptiert ist, wie z.B. Rauchen, Einkaufen, Essen, Herumflattern oder Quatschen. Das machen alle und das ist ok, und dann wundern sie sich noch, dass sie immer fetter werden. Aber wehe, man schaut mal 5 Minuten aus dem Fenster und träumt ein bißchen. Heute ist mein Kollege über einen der "höheren" Sachbearbeiter hergezogen, der gerade in die Luft guckte, als er zur Tür hineinkam. Das wurde gleich überall herumerzählt, nach dem Motto, der hätte nichts zu tun. Hätte er ihn dagegen im Raucherraum qualmen sehen, hätte er das ganz normal gefunden und überhaupt nicht erwähnt, denn dann "macht" derjenige ja etwas, auch wenn es völlig ungesund und unproduktiv ist. Guckt man dagegen mal ein paar Minuten in die Luft, muß man sich zwangsläufig langweilen, da man ja nichts "macht", also hat man nichts zu tun. Kein Wunder, dass die Leute alle süchtig werden, wenn am Glimmstengel zu hängen noch die einzig akzeptierte Form ist, mal fünf Minuten innezuhalten. Ich bin für so viel Geschwindigkeit nicht geboren, nicht umsonst ist mein zweiter Vorname Schnecke, und ich schaue dem ganzen zu, versuche nicht aufzufallen, dabei möchte ich die Menschen manchmal schütteln, in der Hoffnung, dass dadurch irgenein kaputtes Uhrwerk plötzlich anhält und sie wie Puppen stillstehen läßt.
Dazu kommt, dass es auch immer lauter wird. Inzwischen bin ich soweit, dass ich eine Bombe auf den Flughafen Tegel werfen könnte, wenn ich abends alle zwei Minuten mein eigenes Wort nicht mehr verstehe, weil die Flugzeuge ohne Unterlaß starten und landen. Vom Straßenlärm rede ich schon gar nicht mehr. Ich habe mich bereits bei dem Gedanken ertappt, zu den Rollheimern auf die grüne Wiese zu ziehen und mich von selbstangebautem Gemüse zu ernähren. Allerdings weiß ich auch, dass ich das nicht wirklich machen würde. Eher im Bereich des Möglichen läge eine Arbeitszeitverkürzung, um sich so der Hektik ein wenig zu entziehen, die verschiedenen Modelle zur Finanzierung habe ich ja in diesem Blog in früheren Einträgen durchgespielt - und wieder aufgegeben. *gg*
cptsalek - Do, 13:40

Auf den Punkt gebracht

Hallo Zucker,

ich finde Du hast es ziemlich gut auf den Punkt gebracht, die Welt ist zu schnell, zu hektisch, und niemand hat mehr Zeit. Deine Beobachtungen am Arbeitsplatz, was das Rauchen und Träumen angeht, kann ich nachvollziehen, ich habe vor einigen Jahren ähnliches erlebt.

Allerdings denke ich, gibt es durchaus Möglichkeiten, anders damit umzugehen. Eine Arbeitszeitverkürzung ist eine Möglichkeit, ansonsten könntest Deine Freizeit ein wenig ruhiger gestalten. In unserem eigenen Umfeld, wo wir andere nicht berühren, haben wir es ja in der Hand. Ich nehme mir manchmal die Freiheit der Langsamkeit und streife durch die Straßen während ich die Menschen beobachte, die wie die Lemminge an mir vorbei hetzen.

Kennst Du eigentlich dieses Buch, die dazugehörige Internetseite sowie den Test?

Das mit der Freizeit mache ich seit Jahr und Tag so,

ich igel mich dann regelrecht ein. Auch oder gerade im Urlaub. Danach bin ich wieder einigermaßen stabil und kann auch ein bißchen mehr Stress ab, das hält aber allerhöchstens drei Wochen an. Das bißchen Freizeit ist einfach viel zu wenig.
Von dem Buch hatte ich schon mal gehört, ich habs aber wieder vergessen und konnte mir nicht vorstellen, dass es mir viel neues sagen kann. Dass ich irgendwie überempfindlicher bin als andere, wußte ich ja schon immer.
Ich hab mal den Test gemacht, den kannte ich noch nicht:

>Sie haben 286 Punkte! (Punkte-Anzahl 188 bis 300)
Sie sind mit an Gewissheit grenzender Sicherheit eine HSP. Hochempfindlichkeit beginnt bei 163 Punkten. Je weiter Ihre Punkte-Anzahl über 200 liegt, umso mehr sollten Sie darauf achten, sich in kein Schneckenhaus zu verkriechen. Sie werden sicher noch glücklicher und leistungsfähiger sein, wenn Sie nicht versuchen zu leben wie ein nicht-HSP. Arbeiten Sie daran Wege und Möglichkeiten zu finden, um in einer Ihnen angenehmen Weise Kontakt mit der Welt zu halten. Die Welt braucht Sie und Ihre Empfindsamkeit. Sie sind eine Bereicherung. Ausführlichste Beschreibungen, aber auch viele hilfreiche Tipps, wie Sie mit dieser Anlage optimal umgehen können finden Sie auch in dem Buch "Zart besaitet - Selbstverständnis, Selbstachtung und Selbsthilfe für hochempfindliche Menschen", von dem Sie die ersten 4 Kapitel (von insgesamt 8) auf der Webseite des Verlages online probelesen können.<

Kein Ergebnis, das mich überrascht. Im Prinzip fehlen sogar noch ein paar zusätzliche Punkte im Test, die ich ebenfalls anführen könnte.

Der wichtigste Satz ist wahrscheinlich "Sie werden sicher noch glücklicher und leistungsfähiger sein, wenn Sie nicht versuchen zu leben wie ein nicht-HSP. ", denn diese Erkenntnis habe ich bereits aus eigener Erfahrung gewonnen, nachdem ich jahrelang versucht habe, mit Nicht-HSPs mitzuhalten. Das tue ich jetzt nicht mehr, doch so viel glücklicher macht es mich auch nicht, allerhöchstens nicht mehr so unglücklich wie damals, weil ich jetzt ein Außenseiter bin, während ich früher zumindest scheinbar wie alle war und dazugehörte.

Ich werde mir mal die Probekapitel und die Internetseite genauer anschauen. Vielleicht finde ich ja doch ein paar wirklich hilfreiche und praktische Ideen. So richtig glauben kann ich aber nicht daran. Trotzdem danke für den Tip.
cptsalek - Do, 22:16

*g* Die Punktezahl kommt mir bekannt vor... ;)

Ah ja. *gg*

WilderKaiser - Do, 23:27

Ich will mich ja nicht aufdrängen - aber ich liege auch so bei 283 Punkten. Mehr geht fast nicht mehr. In einigen beschriebenen Situationen des Buches erkenne ich mich tatsächlich zu 100 % wieder. Und deine Beobachtung, dass alles und alle immer gehetzter und hektischer werden, als ginge es darum, einen besonderen Preis für Oberflächlichkeit zu gewinnen, kann ich nur zu gut nachvollziehen. LG, WilderKaiser

Schön für dich,

oder auch nicht. Wenn schon nicht hochbegabt, dann wenigstens hochsensibel, oder was? Ich brauche jedoch kein Buch um mich wiederzuerkennen, sondern eines, das mir tatsächlich Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Und zwar nicht mit irgendwelchem Geschwammel, das ich mir eh schon selbst den ganzen Tag erzähle, wie, ich müßte anders leben usw. usf., sondern eines, das mir auch konkrete, umsetzbare und praktische Ratschläge gibt.
WilderKaiser - Do, 23:48

Hm. Soll ich dir jetzt von meinen verzweifelten Bemühungen erzählen, "normal" zu werden? Ich gäbe einen Sch... auf Hochsensibilität, wenn ich dadurch nicht besondere Momente erleben würde, die mir und nur mir gehören. Gut, alles hat eben seine Licht- und Schattenseiten. Ich habe lange genug gebraucht, um einzusehen, dass es nur meinen Weg gibt und nichts anderes. Und auch wenn es unangenehm ist und ich mir selbstmitleidig selbst im Wege stehe und viel Zeit brauche, um mich auf veränderte Situationen einzustellen, glaube ich doch, dass ich nicht zufällig das erlebe, was ich erlebe. Dass es einen Sinn hat, auch wenn der sich erst in der Zukunft zeigt. Seit ich mehr oder weniger sanft gezwungen wurde, mich vor Menschen hinzustellen und meine Ziele und Projekte zu verteidigen, fühle ich auch sonst weniger Scheu, aus mir herauszugehen. Ja, es ist mühsam und es gibt Rückschläge. Aber es ist für mich hilfreich, mich als das zu erkennen, was ich bin. Viele Jahre lang konnte ich das nämlich nicht; insofern ist es für mich etwas Neues und eine Entdeckung und etwas Besonderes. Und nicht deswegen, weil ich mich im künstlichen Rampenlicht meiner eigenen Besonderheit sonnen möchte. Ich weiß nicht...Ratschläge gibt es wie Sand am Meer, gute, widersprüchliche, kleine, große. Den Mut, Kopf voran ins Wasser zu springen und sie auszuprobieren, wird dir aber niemand geben können. - Vielleicht war meine Taktik immer die, mir in belastenden Situationen Verbündete zu suchen, mit denen ich mich ehrlich und offen, auch über meine Ängste und Befürchtungen, austauschen konnte. Daraus entstanden oft ganz wunderbare Freundschaften.

Und soll

ich dir jetzt davon erzählen, dass ich nicht einmal die Wahl hatte, mich zu bemühen? Wie es ist von anderen, insbesondere anderen Kindern wie eine Aussätzige angestarrt oder belächelt zu werden, weil meine Haut schon bei kleineren Berührungen und unter Stress Beulen bildet? Leute wie ich wurden im Mittelalter verbrannt, darüber hatte ich ja schon einmal einen Link gepostet, und soll ich dir sagen, wie froh ich bin, dass ich nicht im Mittelalter lebe? Soll ich dir sagen, wie es ist bei lauten Geräuschen, Schüssen im Kino, Knaller usw. unkontrolliert zu zittern, oder wie es ist, nach einem Tag Presslufthammer mit einem Gefühl herumzulaufen, als würde man jeden Moment Amok laufen? Soll ich dir erzählen wie es ist, jeden Tag Medikamente schlucken zu müssen, weil der zu hohe Stresshormonspiegel im Blut schon chronisch geworden ist und den Blutdruck erhöht, nicht zu vergessen die zunehmende Angst mal mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu enden? Wie es ist mit einer übergroßen Schmerzempfindlichkeit zu leben, die schon geringfügige Erkrankungen zu einer Tortur macht, aber bei den Ärzten immer das Bild ergibt, man übertreibe gerne etwas?
Ich schenke dir gerne alle meine Punkte, meine Haut, mein Gehör, meine Nerven, mal sehen, ob du es dann immer noch so cool findest, hochsensibel zu sein. So sehr ich es dir gönne, dass du anscheinend keine Probleme damit hast, so sehr habe ich allerdings auch den Eindruck, dass du nicht wirklich Ahnung hast, wovon du sprichst.
cptsalek - Fr, 10:48

Zumindest den Teil Deiner Kindheit kann ich nachvollziehen, auch wenn ich nicht unter Streßbeulen zu leiden habe. Es reicht aber, allgemein sensibel zu sein, Späße nicht als solche zu erkennen und allgemein einen "rauen Umgangston" nicht verarbeiten zu können.

Wie dem auch sei: Eine Freundin von mir hat ähnliche Probleme wie Du, wobei es bei ihr wohl besser geworden ist. Ich werde sie mal fragen, was ihr Weg zum Glück war, aber wenn ich das richtig im Kopf habe geht sie mit ihrer Sensibilität offener um, und sagt den Menschen z.B. wie es in ihr aussieht.
In der Freizeit hat sie sich darauf eingestellt, da sie musisch veranlagt ist, ist sie in dem Metier gut aufgehoben. Außerdem ist sie Lichtarbeiterin. :-)
Wenn Du magst kann ich sie mal fragen, ob ich Dir ihre eMail-Adresse geben darf, manchmal ist es wirklich gut, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können.

Den WildenKaiser muß ich ein wenig in Schutz nehmen: Ich kann verstehen, dass Du Deine HS als Belastung empfindest. Umgekehrt erlaubt sie Dir aber auch ein Bild auf Deine Umgebung und die Gesellschaft, das sehr differenziert ist. Du nimmst das wahr, was die Menschen schädigt, ohne das denen das bewußt ist. So ist Deine HS also auch ein "hohes Gut", auch wenn das für Dich nun völlig abwegig klingt.
WilderKaiser - Fr, 16:06

@Zucker: Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen oder provozieren. Das wußte ich schlicht und einfach nicht. Ich glaube, ich weiß schon, wovon ich spreche, aber ich bin halt körperlich und nervlich viel robuster. Entschuldigung.

@cptsalek:

Natürlich gibt es auch positive Aspekte der Hochsensibilität, zumindest, wenn man versucht sie zu finden, allerdings nervt es mich, wenn immer wieder Leute mit ihrem Wischi-Waschi-SoSensibel-Zeug ankommen, die das Ganze anscheinend einfach nur als ein psychisches Phänomen betrachten. Das ist es aber nicht, ganz im Gegenteil, es hat konkrete körperliche Ursachen und zieht entsprechend auch körperliche Wirkungen nach sich. Aus diesem Grund habe ich hier einfach mal nur die negativen körperlichen Auswirkungen aufgezählt. Klar habe ich gelernt, mit der Sensibilität irgendwie zu leben, und wenn ich sie schon habe, versuche ich natürlich, auch positiven Nutzen daraus zu ziehen, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass ich sie nicht vermissen würde, wenn ich sie nicht hätte.

Ich bin der Meinung, dass solange diese Sache immer von unwissenden Leuten auf der Schiene der psychischen Beeindruckbarkeit und seelischen Empfindsamkeit gefahren wird, es für die Hochsensiblen nie besser werden wird. Denn dazu ist echtes Verstehen nötig und keine mitleidigen oder selbstmitleidigen Empfindsames-Gemüt-Sprüche. Die Menschen, insbesondere die Ärzte, müssen endlich verstehen, das jeder Körper anders ist, auch im Zusammenspiel zwischen Biochemie und Nerven und dass es Menschen gibt, die mehr und/oder stärkere Reize mit ihren Sinnesorganen aufnehmen als andere und sich darin zuerst einmal in ihrer Körperchemie unterscheiden. Erst danach und dadurch entstehen die psychischen Unterschiede, einfach deshalb, weil ein Hochsensibler, der eben in der gleichen Umgebung mehr oder stärkere Sinnesreizungen verarbeiten muss, dazu neigt, sich abzuschotten oder aber vor lauter Sinnesreizungen gar nicht mehr folgen kann und sich deshalb aus Überforderung nach innen kehrt oder aber im positiven Sinn, sich seiner selbst und seiner Umgebung gegenüber bewußter ist als andere, die nicht soviel filtern müssen.
Aber solange die konkreten Ursachen nicht in das Bewußtsein aller Menschen durchgedrungen sind, werden Hochsensible immer nur belächelt werden, ohne dass sich etwas ändert, weil für die Psyche ja eh der Psychotherapeut zuständig ist und "Verrückte eben nicht auf die Straße gehören", um das mal so übertrieben zu sagen. Wenn ich zum Beispiel bei einer Party durch drei Türen hindurch das Telefon klingeln höre, dann staunen zwar alle, glauben mir erst gar nicht und sagen mir, was ich für gute Ohren hätte, aber nicht einer macht sich Gedanken darüber, dass ich Lärm dementsprechend ebenfalls lauter wahrnehme, als vielleicht sie selbst, weil sie eben nie überhaupt auf die Idee gebracht werden, sich darüber Gedanken zu machen. Aber das Schlimme ist, dass sogar Hochsensible selbst, insbesondere Künstler oder spirituell Tätige, ihr empfindsames Gemüt beweihräuchern und dabei diesen Mythos der Besonderheit aufrechterhalten, statt endlich den Menschen bewußt zu machen, dass einfach die Bandbreite der menschlichen Empfindungsfähigkeit und die Individualität der Körperchemie und der Verarbeitung von Sinnesreizen größer ist, als bisher angenommen, aber alle "dazugehören" und nicht irgendwie weniger normal sind. So ein Bewußtsein der Normalität, wie es aber nur aus der Masse heraus entstehen kann, würde dann sicherlich auch, zumindest ansatzweise, die Rücksichtnahme fördern und selbstverständlicher werden lassen. Aber solange einige der Hochsensiblen selbst immer noch in diese Kerbe des psych. Besonderen und der seelischen Ausnahmeerscheinung schlagen, werden sie von den anderen auch im guten oder im schlechten so behandelt werden und brauchen sich daher nicht zu wundern, wenn man sie außen vor läßt und nicht mal versucht, sich in sie hineinzuversetzen.

Ich habe mich ein bißchen auf der Internetseite umgesehen, und bin im ersten Moment begeistert, dass es für Hochsensible eine Lobby gibt, die hoffentlich gerade das, was ich schrieb, versucht unter die Menschen zu bringen, um so für mehr Verständnis und Verstehen zu sorgen. Allerdings kann man sich auch nie sicher sein, ob solche Zusammenschlüsse nicht doch weit mehr der Egopflege und der Absonderung dienen. Sowas stellt sich immer erst mit der Zeit heraus. Ich werds jedenfalls beobachten.
WilderKaiser - Fr, 17:52

Gut. Ich bin daran schuld, weil ich mich selbst beweihräuchere. Damit ist ja alles bestens. *gg*

@Kaiser:

Von Schuld hat niemand was geschrieben, aber wenn du es so verstehen willst - viel Spaß!
WilderKaiser - Fr, 17:57

Jo. Danke.
Mere.dith (Gast) - Fr, 18:32

Zuckerwattewolkenmond,

ich bin absolut beeindruckt, von dem was du schreibst. Man merkt, daß du dir schon viele Gedanken gemacht hast und auch deine Beobachtungsgabe, oder besser noch die einfache, aber überzeugende Art, in der du deine Schlüsse ziehst ist faszinierend. Ich weiß nicht, ob es so ist, wie du sagst, aber so habe ich es noch nie gesehen.

In Verbundenheit

Meredith

Hallo Meredith,

sagen wir mal so, ich hatte schließlich 36 Jahre Zeit, mir Gedanken zu machen und Überlegungen dazu anzustellen. Und es bleibt natürlich nicht aus, dass man sich die macht, logischerweise mehr als Leute, die nicht mit sowas zu tun haben. Ob das alles so hundertprozentig richtig ist, weiß ich auch nicht, aber es ist zu meiner Überzeugung geworden und diese Reduzierung auf das Psychische fand ich immer schon ärgerlich, zumal z.B. ein überempfindliches Gehör, mit dem man mehr hört als andere, eben definitiv nicht nur auf Einbildung beruht, man es dagegen bei der Schmerzempfindlichkeit aber trotzdem gerne eingeredet bekommt.

Viele Grüße
cptsalek - So, 20:31

Dem ist kaum etwas hinzu zu fügen

Wobei ich es ehrlich gesagt in Ordnung finde, wenn jemand seine HS pflegt im Sinne von "es ist etwas besonderes". Das soll nicht soweit gehen, daß man das nach außen kehrt, wie Du das am Beispiel vieler Künstler fest machst.
Die meisten HS machen ja mit ihrer HS negative Erfahrungen, Du hast eine ganze Reihe davon aufgezählt. Ich bin mit dem Humor und den kindlichen/jugendlichen "Auseinandersetzungen" nicht klar gekommen, und kann oftmals nicht zwischen witzigen Kommentare und ernstgemeinten Seitenhieben unterscheiden. Im Supermarkt wird mir bei langen Regalreihen vor lauter Details schwindelig. So wie Du neige ich übrigens dazu, zwischendurch immer mal wieder aus dem Fenster zu schauen und zu träumen. Dies dient bei Bildschirmarbeit übrigens auch der Augenentspannung. :-)

Aber zurück zum Thema: Wer sich als HS erkennt hat erstmal Grund zum Ausatmen, finde ich, denn damit erlangt man ein neues Verständnis seiner Selbst, was letzten Endes auch dem eigenen Selbstvertrauen zugute kommt.

Natürlich hast Du aber recht, wenn man sich als HS outet gilt man entweder als versponnen oder als Weichei. Wenn ich mir alleine überlege, was für ein Bild man heute hat, wenn man an einen "sensiblen Mann" denkt, möchte ich da gar kein "hoch" vorsetzen. Aber HS hat mit Weicheiertum nunmal nichts zu tun, auch wenn einige Auswirkungen so anmuten.
Wie Du schreibst fehlt in der Öffentlichkeit das Verständnis dafür, dass es auch bei Streß-, Schmerz- und Reizempfindung unterschiedliche Nuancen und Schwellen gibt. Komischerweise wissen Zahnärzte ansatzweise davon. Wenn man die nach der Wirkdauer fragt, antworten diese "2-3 Stunden, manchmal aber auch sechs".
Wir können also nur drauf hinweisen und selber daran arbeiten, dass sich etwas ändert. Selbstvertrauen gehört natürlich dazu.

Oh ja,

das mit den Regalen kenne ich auch. Ich liebe die gut sortierten und übersichtlichen Geschäfte, aus überquellenden gehe ich rückwärts wieder raus. Das ist wahrscheinlich der Grund, dass ich so frauenuntypisch enorm wenig Interesse am Shoppengehen zeige. *gg*
Und was den Zahnarzt betrifft, so war gerade der der Auslöser dafür, dass ich wirklich begann die Astrologie ernst zu nehmen. Ich stellte nämlich bei meinen Beobachtungen, die ich aus reiner Neugier tat, fest, dass der Stand der Sterne beim Zahnarztbesuch Auswirkungen darauf zeigt, wie gut oder wie schlecht die Betäubung wirkt. Bei Uranusaspekten kann ich darauf gefasst sein, dass die Betäubung fast gar nicht wirkt und die Behandlung zu einer Tortur wird. Die Zahnärztin spritzt dann immer, und spritzt, und spritzt, und wundert sich, dass ich angeblich immer noch was merke. Wenn dagegen Neptun- und/oder Venus-Aspekte vorherrschen, geht die Behandlung stets ganz normal und problemlos über die Bühne. Normalerweise achte ich im täglichen Leben trotzdem nicht soviel auf die Sterne, aber beim Ausmachen eines Zahnarzttermines sind sie das erste, was ich konsultiere und seitdem habe ich auch wenig Probleme.
Übrigens neige ich zu der Auffassung, dass viele Hochsensible einen exponierten oder angegriffenen Uranus im Horoskop haben. Ich habe diese Theorie aber noch nicht genauer überprüft. ;o)

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