Alien
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Freitag der 13. wurde vorverlegt,

nämlich auf heute, denn ich habe heute erfahren, dass ich bereits ab nächste Woche in die andere Gruppe soll. Nun war das zwar von Anfang an so angedacht gewesen, dass ich dort, wo ich jetzt bin, nur eingearbeitet werde, aber nach allem, was ich über die andere Gruppe gehört habe, bin ich nicht wirklich scharf dort hinzukommen. Die Gruppenleiterin meiner jetzigen Gruppe wollte versuchen, dass ich bleiben und schon einige Akten einer ausgefallenen Kollegin übernehmen kann, aber als die andere Gruppenleiterin gemerkt hat, dass man mir schon Akten übergeben und mich behalten will, ist sie plötzlich aufgewacht und will mich nun doch haben, nachdem sie mich vorher nie wollte, wenn wegen mir angefragt wurde. Nicht nur ich bin bedient, sondern auch mein Kollege, er meinte, Fr. G. hat bei ihm verschissen, denn er wollte gerne, dass ich bleibe, obwohl ihm klar gewesen sein muss, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich weg bin.
Mir dagegen ist mehr oder weniger schlecht, weil ich dauernd höre, wie die sich dort bekriegen und gegenseitig mobben. In zwei der drei Zimmer soll Eiseskälte herrschen, da muss ich mich ja warm anziehen, bemerkte ich dazu scherzhaft, ohne dass mir wirklich nach scherzen zumute ist. Ich versuche mich damit zu beruhigen, dass ich bisher überall klargekommen bin und selbst die gräßlichsten und bösartigsten Kollegenexemplare überlebt habe. Dass meine Seele dabei Schaden genommen hat, ist wahrscheinlich ein unkalkulierbares Risiko, welches einem überall dort im Leben begegnet, wo man mit Menschen zu tun hat. Ich habe mich nicht einmal aus meiner vorletzten Abteilung vergraulen lassen, wo sonst garantiert JEDER, der neu kam, nach spätestens drei Monaten wieder gegangen ist. Manchmal wundere ich mich selbst über meine Fähigkeit, mich jeder Umgebung und jeder Gesellschaft anzupassen, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob ich darauf stolz sein soll. Dann denke ich, dass dies wohl mehr auf einer Unfähigkeit, Konflikte auszutragen, beruht. Stattdessen sitze ich sie lieber aus, aber wo ich sitze, da sitze ich dann auch - naiv und unberührbar. Jedenfalls hoffe ich, dass es nicht ganz so schlimm wird, wie es sich jetzt anhört. Auf den Schreck habe ich mich erst einmal mit einer Tafel grüner (!) Klosterschokolade getröstet, Versuchsobjekt Nr. 1 mit Zitronenaroma, die schmeckt unnachahmlich sahnig und fruchtig.
Xchen - Do, 23:56

Uff!

*Kampfanzug reiche*

Danke.

*in die Rüstung steigt*
ElsaLaska - Fr, 00:11

Ah, Klosterschokolade! Die Beschreibung klingt gut, also muffig scheint sie nicht zu sein!*beruhigt ist*
Hörmal, du hattest vor einiger ZEit schonmal so einen Sermon wegen einer Umbesetzung in eine andere Abteilung, vor der es dir gegruselt hatte. Ist schon länger her. Da ging dann alles gut aus, obwohl du geunkt hast noch und nöcher.
Also!
Ich kann dir erst ab Oktober wieder Zitronenschokolade schicken, bis dahin musst du durchhalten, und du wirst es auch diesmal wieder geschmeidig wie immer schaffen. Okay?
Alles wird gut.

Vor einiger Zeit?

Das kann dann eigentlich nur 2004 gewesen sein, aber wenn ich da geunkt habe noch und nöcher, ist das gar kein Wunder, weil ich GEGEN MEINEN WILLEN in meine alte Abteilung zurückgeholt wurde, obwohl ich dort aus verschiedenen traumatischen Gründen niemals nie wieder hin wollte.
Ich hoffe, dass ich es geschmeidig schaffe, aber wenn ich sowas höre von einigen Leuten, wie die mobben und sich aufspielen, bin ich mir nicht sicher. Zwar werde ich trotzdem irgendwie klar kommen, aber ich habe so überhaupt keinen Bock, auf so eine scheiß Atmosphäre, wo man keinem trauen kann und es als Neue doppelt schwer hat, weil nur Konkurrenz statt Kollegialität herrscht und man deshalb alleine da steht. Alles schon erlebt und ich kann deshalb auch nicht aus meiner Haut raus, dass in solchen Situationen alte Erfahrungen wieder hochkommen. Sollte es sich dann doch nicht als so schlimm herausstellen, um so besser. Die Angst wird in diesen Zeiten immer da sein, dazu bin ich durch 14 Jahre im gleichen Betrieb schon zu verdorben worden, während ich am Anfang meiner "Karriere" noch dachte, ich sei unverwundbar.
Viviana - Fr, 16:48

Ich bin auch immer total unglücklich und fahrig, wenn mal wieder einige Tage im Zentralbetrieb anfallen...dieses wöchentliche Hin-und-Her geht mir so an die Substanz - aber weigern bringt ja auch nichts. Das ständige Umgewöhnen ist nicht gerade förderlich für meine Seelenlage, aber das ist doch denen scheissegal - anstatt eine Neue in die Materie einzuarbeiten, die meine Kollegin dann viel besser immer vor Ort entlasten könnte kommt ja in hundert Jahren nicht in Frage...es muss ja gespart werden und dann riskiert man lieber mal den Nervenzusammenbruch einer Angestellten...??? Und in der Filiale, in der ich arbeite bleibt dann solange alles liegen oder wird verschludert, weil ich es ja nicht mitkriege...toll!!
Ich kann mich nur sehr schwer an veränderte Situationen anpassen!
Mir wird heute schon ganz flau, wenn ich an mein Urlaubsende denke...*würg!*

Es ist halt überall

dieselbe Sch....
Heute kam eine Kollegin und erzählte, dass ein Arbeitskollege ihres Mannes, 57 Jahre, gestern urplötzlich umgekippt ist und tot war. Der hat sein ganzes Leben lang zehn Stunden am Tag für die Firma gearbeitet, einschließlich samstags, hat ansonsten gesund gelebt, nicht geraucht, gesund ernährt usw., aber es hat alles nichts genützt. Er hat buchstäblich geschuftet bis zum Umfallen, Steuern gezahlt und die Rente dem Staat geschenkt. Der ideale Staatsbürger sozusagen....
Viviana - Fr, 21:38

....und sowas kotzt mich am allermeisten an!!! Schuften bis zum Umfallen, keinen Dank - vielleicht noch einen schönen Kranz zum Schluss, von dem er nichts mehr hat...deshalb sollte man erstrecht noch viel mehr Mut aufbringen - es wenigstens versuchen - und sich nicht a l l e s aufdrücken lassen, oder?! Es ist mir bald scheissegal, ob die das dann als Arbeitsverweigerung sehen würden oder nicht. Es ist doch überall die gleiche Kacke: Die wollen nur ihre "Zahlen", Ergebnisse sehen und was mit dem Menschen dahinter passiert....
LG, Viviana
Xchen - Fr, 23:52

Ich find das auch schlimm - trotzdem wünsch ich mir für mich selber ein solches Ende - ich mag nicht alt und gebrechlich sein.

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